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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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nach hinten und stieß mit einer Hand gegen den Brustkorb des Mannes, weil die zweite unter ihm eingeklemmt war.
    » Halt durch, Junge!«, rief Samnir und schob sich noch ein paar Zoll vorwärts. Hinter ihm ertönte im Haus ein Krachen, als die Vordertür schließlich nachgab.
    Jillan erkannte, dass Samnir nicht rechtzeitig zu ihm gelangen würde, streckte den Arm aus, um nach dem Schwert zu tasten, und schloss die Finger um den Griff. Die Zähne des Stadtbewohners bissen ihn in die Wange, und er schrie auf und stach mit dem Schwert zu. Die Spitze drang dem Ungeheuer in die Schläfe und kam auf der anderen Seite des Kopfes wieder heraus. Die Augen des Mannes wurden klar und nahmen wieder ihre gewöhnliche braune Farbe an; er blinzelte ein einziges Mal und brach dann tot auf Jillan zusammen.
    Jillan wälzte die tote Last von sich herunter, riss das Schwert heraus und schwang es sofort durch den Hals eines sabbernden jungen Mädchens, das mit den Fingernägeln nach ihm kratzte. Die Klinge schnitt mühelos durch Fleisch und Knochen, und ihr Kopf rollte zu Boden. Er blieb liegen und starrte anklagend zu Jillan hoch.
    » Ich will dich nicht töten!«, schrie Jillan verzweifelt einem Bekannten in Zimmermannskleidung zu, der auf ihn zugestapft kam. » Bleib zurück!«
    Der Zimmermann legte den Kopf schief und sprach mit der Stimme des Heiligen: » Dann hör auf, gegen mich zu kämpfen, Junge. Du hast all das hier verursacht. Wie viele müssen noch sterben, bis du dich der Autorität Älterer und Höhergestellter beugst? Sie haben nur dein Wohl und das des Volkes im Sinn. Du kannst nicht gegen ein ganzes Reich kämpfen, Jillan. Hör auf damit, bevor es zu spät ist. Aufgrund dessen, was du begonnen hast, werden in diesem Augenblick die Heiden abgeschlachtet, und Unschuldige werden in das daraus folgende Chaos hineingezogen und sterben. Du hast einen Völkermord angestoßen, Junge. Sie werden alle sterben!«
    Jillan senkte das Schwert. » Wenn ich zu kämpfen aufhöre, musst du das Töten beenden.«
    » Nein!«, schrie Samnir, traf, als er um sich trat, auf etwas Hartes und konnte sich so endlich weit genug abstoßen, um von seinem Körperschwerpunkt ins Freie und zu Boden gezogen zu werden.
    Er landete unbeholfen, stand aber schnell auf und versetzte dem Zimmermann einen so heftigen Fausthieb ins Gesicht, dass der Mann sich einmal um die eigene Achse drehte. » Gib mir das!«, verlangte Samnir und tauschte die Sonnenmetallklinge in Jillans Hand gegen ein gewöhnliches Langmesser aus. Er packte Jillan beim Kragen und hob ihn fast von den Beinen, während er ihn das Gässchen neben dem Haus entlangschleifte. Hinter ihnen ertönte Geheul, als die Leute des Heiligen die Verfolgung aufnahmen.
    » Sie sind nicht sie selbst!«, schrie Jillan verzweifelt, als Samnir ein altes Pärchen vor ihnen niederhackte.
    » Das kann man wohl sagen!«, erwiderte Samnir grimmig. » Aber sie waren ohnehin nie ein besonders freundliches Völkchen, nicht wahr?«
    Sie rannten aus der Gasse in eine etwas breitere, und Jillan führte sie um mehrere Biegungen und Ecken, bis sie die Hauptstraße erreichten. Sie kamen schlitternd zum Stehen, als sie sahen, dass Dutzende von Stadtbewohnern sich vor ihnen verteilt hatten und sie reglos im Zwielicht erwarteten. Hinter sich hörten Jillan und Samnir das Keuchen des Rudels von Jägern, das sich ihnen näherte. Die Augen und Köpfe der Bewohner von Gottesgabe wandten sich dem Soldaten und dem Jungen zu und sahen sofort Samnirs glänzendes Schwert. Gespenstisch aufeinander abgestimmt rückten sie vor, erst stumm, dann mit hungrigem Schnüffeln und erregtem Winseln.
    » Verdammt! Dann müssen wir das hier wohl auf die schwierige Art hinter uns bringen. Bleib nahe bei mir, Junge. Jillan! Komm schon!«
    Die nackte Frau, die Aspin die Stirn streichelte, lächelte ihn verträumt an und versetzte ihm dann so eine heftige Ohrfeige, dass sie ihm fast den Kiefer ausrenkte. So soll der Traum nicht ausgehen, dachte er, als er rüde aus dem Schlaf gerissen wurde. Die Frau bekam Bartstoppeln, ihre Nase wurde breit, ihre Augenbrauen dicht. Sie stank. » Thomas?«, fragte Aspin verschlafen und fragte sich, ob der Schlag des Schmieds ihm wohl den Schädel gebrochen hatte.
    » Der Feind ist innerhalb der Stadtmauern!«, rief Thomas. » Hol deinen Bogen. Sofort!«
    Thomas wandte sich ab, weckte andere mit Tritten und brüllte ihnen zu, dass sie aufstehen sollten. Die meisten kämpften sich hoch, darunter auch Häuptling Pralar

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