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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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und Slavin, aber ein paar Krieger waren derart betrunken, dass sie sich noch nicht einmal rührten.
    Der Schmied gelangte zur Tür des Wirtshauses, nur um festzustellen, dass sie von außen verschlossen war. Es roch nach Rauch. Brennende Fackeln wurden durch die Fenster hereingeworfen, dann wurden die Läden zugeschlagen. Ein Tisch, auf dem während des Feierns Alkohol verschüttet worden war, fing Feuer, und die Flammen schlugen bis zur Decke empor und ließen weitere Rauchwolken im Raum aufquellen.
    » Wacht auf, ihr Hunde!«, brüllte Thomas, trat von der Tür zurück und rannte dann mit der Schulter und seinem massigen Körper gegen sie an.
    Die Tür krachte und sank ein. Thomas holte noch einmal Schwung und warf sich nach vorn. Die Tür sprang auf, und Thomas landete auf dem Boden. Es standen Helden mit erhobenen Sonnenmetallschwertern bereit. Einer holte sofort mit der Waffe aus, um Thomas den Kopf abzutrennen, aber ein Pfeil kam durch die Tür des Wirtshauses geflogen und traf den Helden in die Kehle. Bergkrieger sprangen über Thomas hinweg und verschafften ihm ein paar lebensrettende Augenblicke, um sich aufzurichten und den schweren Hammer zu heben.
    Dutzende von Helden stießen die Heiden mit ihren Schilden zurück und versuchten, ihre Überzahl auszunutzen, um den Feind im brennenden Wirtshaus zu halten. Thomas ließ die Muskeln der mächtigen Arme und des Brustkorbs spielen und versetzte seinen Hammer in tödlichen Schwung, so dass er Schilde einschlug, Rippen zerschmetterte und Männer umriss. Weitere Helden traten in die Lücken, die im Schildwall entstanden waren. Thomas schwang den Hammer erneut, durchschlug zwei Helme und schleuderte einen dritten Mann zu Boden. Noch ein Hieb, aber diesmal wurde eine Sonnenmetallklinge vorgereckt, und der Hammer wurde geköpft. Nun setzte Thomas seinen langen Griff als Stab ein, aber die Helden standen mindestens sechs Reihen tief um das Wirtshaus herum, so dass er nicht mehr erreichte, als sich etwas Freiraum zu verschaffen.
    » Für die Götter!«, ertönte ein markerschütternder Schlachtruf. Häuptling Pralar stürmte mit gesenktem Kopf mitten in die Helden hinein und drängte den Mann direkt vor ihm auf das Schwert des Soldaten in der Reihe dahinter. Pralar führte eine Klinge aus Sonnenmetall, die seine Krieger bei der Einnahme von Gottesgabe erbeutet hatten, und er benutzte sie nun, um einen weiten Halbkreis aus der ersten Reihe herauszuhauen. Slavin trat in die Lücke hinter seinem Häuptling. Er hielt in beiden Händen je einen langen, dünnen Speer, den er mit unbeirrbarer Zielsicherheit vorschnellen ließ, um hier ein Auge, da eine Kehle, dort einen offenen Mund und jede ungeschützte Achsel, die von einem erhobenen Arm entblößt wurde, zu durchbohren. Kein Held hatte Aussichten, einen Schlag gegen Pralar zu führen, solange Slavin ihn beschützte. Sterbende Männer stießen erbärmliche Schreie aus und flehten ihre gesegneten Erlöser und ihre Mütter an, ihnen zu helfen.
    Aspin und mehrere weitere Krieger zwängten sich aus dem Wirtshaus hervor, schossen Pfeile ab und schleuderten kurze Wurfspieße. Es spielte keine Rolle, dass ihnen leicht die Hände zitterten, denn die Helden standen so dicht gedrängt, dass es schwer war, keinen von ihnen zu treffen.
    » Einen Schritt vorwärts!«, ertönte eine befehlsgewohnte Stimme hinter den Helden, und die Reihen bewegten sich vor wie ein Mann, trampelten wenn nötig gefallene Kameraden nieder und traten fest zu, um sicheren Halt zu finden.
    Thomas’ Stab war entzweigeschlagen worden. Er wirbelte die beiden Hälften mit den Händen als kurze Kampfstöcke herum, zerschmetterte Fingerknöchel, wehrte Hiebe am Arm ab, brach Ellbogen und Nasen und führte Schläge unters Kinn. Er prügelte und trommelte sich voran und wusste, dass er mit jedem Schritt, den er vorwärtsmachte, noch ein Leben aus dem Wirtshaus rettete. Inzwischen befand er sich mitten zwischen den Helden und war sich bewusst, dass jeder Augenblick sein letzter sein konnte. Er steigerte seine Geschwindigkeit, bis seine Arme sich wie rotglühendes Metall anfühlten und seine Lunge wie ein Blasebalg pumpte. Er bearbeitete das Eisen in seinen Muskeln, als wäre er zu Hause in seiner Schmiede. Tosende Flammen, drückende Hitze und blendender Rauch umgaben ihn. Er kämpfte gegen den ewigen Drachen, den Drachen von Leben und Tod, und lachte dröhnend, denn das hier war der Kampf, für den er stets bestimmt gewesen war, der Kampf, der seinem Leben einen

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