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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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zeichnete.
    »Ich bin für die Kanalisation in New York«, flüsterte er zurück.
    Wir fingen im zweiten Stock an, machten alle Türen auf und klopften die Wände nach verborgenen Nischen ab.
    Zwei Stunden später rieb ich mir mit der schmutzigen Hand die Stirn ab. »Wir haben nichts. Der Laden stinkt.«
    »Ja«, sagte Fang. »Noch diesen Wandschrank, dann hauen wir ab.«
    Ich nickte und machte den Wandschrank auf. Er war leer, die Wände kaputter Putz. Gerade wollte ich die Tür schließen, als mir ein dünner weißer Streifen ins Auge fiel. Ich richtete die Taschenlampe darauf und zog daran.
    »Was ist das?«, fragte Fang.
    »Nichts, da bin ich sicher«, flüsterte ich. »Aber ich will es mir mal ansehen.«
    Ich holte es heraus. Es war etwa vier mal vier Zentimeter groß. Als ich es umdrehte, blieb mir die Luft weg.
    Es war ein Foto.
    Fang beugte sich über meine Schulter, als ich den Lichtstrahl darauf richtete. Es war das Foto einer Frau, die ein Baby auf dem Arm hielt. Das Baby war rundlich, blond, hatte blaue Augen … Es war Gasmann wie aus dem Gesicht geschnitten.
    28   »Heiliger Moses!«, stieß ich hervor. Da hörten wir schwere Schritte, die sich der Vordertür näherten.
»Sie kommen zurück«, flüsterte Fang. »Los, nach oben.«
    Wir rannten die Treppe rauf. Aber das Mondlicht warf unsere Schatten die Stufen hinunter.
    Ich hörte, wie die Vordertür knallte, dann bellte eine Stimme: »He!«
    Schwere unkoordinierte Schritte stampften hinter uns die Treppe hinauf. Dann ein Knall, als hätte jemand mit einem Baseballschläger gegen die Wand geschlagen. Wir hörten noch einen Knall, dann, wie eine Wand zerbrach.
    »Das ist dein Kopf!«, brüllte ein Kerl. »Wir schlagen dir den Schädel ein!«
    Ich rannte am oberen Ende der Treppe nach rechts, woher wir gekommen waren. Ich war schon an etlichen Zimmern vorbei, als ich merkte, dass Fang nicht bei mir war. Ich blieb stehen und sah ihn am anderen Ende des Korridors.
    Ich gab ihm ein Warnzeichen, er rannte los, aber da waren schon die beiden Junkies zwischen uns.
    Einer schlug den Baseballschläger gegen die Handfläche. Der andere hielt eine zerschlagene Flasche.
    »So, ihr glaubt, ihr könnt uns die Bude streitig machen?«, sagte einer.
    Bude streitig machen? Was sollte das?
    Sie blieben stehen und grinsten. Widerlich.
    »He, das eine ist ’ne Tussi!«, rief der mit dem Schläger.
    Der mit der Flasche zog ein Messer aus dem Gürtel und hielt es so hoch, dass sich das Mondlicht darin spiegelte.
    Fang? Schlag du los! Jederzeit , dachte ich. Wo bist du, Fang?
    »Uns ist scheißegal, zum wem die Tussi gehört«, sagte der mit dem Schläger. »Für die nächste Stunde gehörst du uns .« Die Typen waren total zugedröhnt. Wenn sie grinsten, sah man nur Löcher, wo Zähne sein sollten.
    »Entschuldigung«, sagte ich eisig. »Ist das nicht sexistisch?«
    Sie hatten keine Zeit zu antworten.
    »Gott liebt euch nicht«, erklärte Fang hinter ihnen.
    Waaaas? , dachte ich verblüfft.
    »Wa…?« Sie wirbelten herum.
    In diesem Moment entfaltete Fang seine riesigen dunklen Flügel und schlug damit auf und nieder. »Gott liebt keine schlechten Menschen«, sagte er mit einer echt gespenstisch tiefen Stimme.
    »Was zum Teufel …«, stieß ein Junkie hervor. Sein Mund stand offen, seine Augen traten hervor. »Ich glaub, ich spinne.«
    »Ich sehe es auch«, flüsterte der andere. »Wir sind beide auf einem schlechten Trip.«
    Schlagartig öffnete ich meine Flügel – es war immer wieder beeindruckend. Auf alle Fälle hatten wir Spaß.
    »Das war ein Test«, sagte ich mit möglichst unheimlicher Stimme. »Und, wisst ihr was? Ihr seid beide durchgefallen.«
    Entsetzt und verblüfft schauten die beiden Junkies uns an.
    Dann machte Fang: »Grrrrrr!« Er trat vor und schlug mit den Flügeln. Der perfekte Rachedämon. Mich zerriss es fast vor unterdrücktem Lachen.
    »Grrrr!« , sagte auch ich und schlug mit meinen Flügeln.
    »Aahhhh!« Die beiden Kerle wichen zurück. Unglücklicherweise standen sie vor der letzten Stufe. Sie stürzten rücklings, versuchten sich gegenseitig zu halten und rollten wie Kartoffelsäcke die Treppe hinunter. Dabei schrien sie unentwegt.
    Fang und ich schlugen die Handflächen zusammen – und schon waren wir weg.
    Dann meldete sich die Stimme in meinem Kopf. Ich freue mich riesig, dass du Spaß hast, Maximum – während die Welt in Flammen steht.
    29   Hiermit erkläre ich der Welt und der gesamten Zivilisation: Eine heiße Dusche ist

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