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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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genau mein Ding!
Zögernd drehte ich das Wasser ab, verließ die Dusche und wickelte mich in mein eigenes Handtuch. Andererseits hatte die Zivilisation auch eigenartige Forderungen: Haare kämmen und bürsten, jeden Tag andere Klamotten anziehen – an derartige Details war ich nicht gewöhnt.
    Aber ich kam zurecht.
    »Max?« Iggy klopfte an die Tür. »Kann ich reinkommen? Ich muss mir die Zähne putzen.«
    »Nein, ich habe nur ein Handtuch um«, rief ich zurück.
    »Ich bin blind«, erklärte er unwirsch.
    »Nein! Du machst Scherze! Bist du sicher?« Ich nahm meinen Kamm und rieb in dem beschlagenen Spiegel ein Loch frei – dann unterdrückte ich einen Schrei. Wolfs-Max war wieder da.
    »Wahnsinnig komisch«, sagte Iggy. »Aber brauch keine Ewigkeit. Außerdem bringt’s dir nichts, dich aufzubrezeln.«
    Ich konnte immer noch nicht atmen, als ich seine Schritte am Ende des Korridors hörte.
    Ich schluckte und berührte mit zitternden Fingern meine Wange. Die Haut war glatt. Im Spiegel sah ich eine behaarte Pfote mit Klauen, die meine Schnauze streichelten.
    »Wie kann das nur sein?«, fragte ich entsetzt.
    Wolfs-Max grinste mich an. »Aber wir sind doch gar nicht so unterschiedlich. Alles ist miteinander verbunden. Ich bin ein Teil von dir. Du bist ein Teil von mir. Wir können einander helfen«, sagte das Monster.
    »Du bist kein Teil von mir«, flüsterte ich. »Ich könnte nie wie du sein.«
    »Max«, sagte Max, der Eraser, ruhig. »Du bist bereits wie ich.«
    Ich wandte mich vom Spiegel ab und stürzte aus dem Badezimmer. Dann rannte ich in mein Zimmer und schlug die Tür zu, ehe mich jemand sehen konnte.
    Ich saß zitternd auf meinem Bett und berührte immer wieder mein Gesicht, um sicher zu sein, dass ich noch immer ich war. »Verliere ich jetzt tatsächlich den Verstand?«, murmelte ich.
    30   Jemand klopfte an meine Tür. Jeder Muskel verkrampfte sich aus Angst. Es musste Iggy sein. »Das Bad ist frei«, rief ich mit ein wenig zitternder Stimme.
    »Ja, das höre ich, weil deine Stimme aus dem Zimmer kommt«, sagte Fang.
    »Was willst du?«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Nein!«
    Natürlich ging die Tür auf. Fang lehnte im Rahmen. Er sah, wie blass und verstört ich ausah. Wie unter Zwang berührte ich wieder mein Gesicht und blickte auf meine Hände. Überall glatte normale Haut.
    Er hob eine seiner dunklen Brauen und schloss die Tür. »Was ist denn los?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, flüsterte ich. »Etwas stimmt nicht mit mir, aber ich weiß nicht, was es ist.«
    Fang wartete einen Moment, dann setzte er sich neben mich aufs Bett und legte den Arm um meine Schultern. Ich war ganz in mich versunken. In meinem feuchten Handtuch fühlte ich mich hundeelend und hatte mehr Angst als in den letzten Tagen.
    »Alles wird gut«, meinte er.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich alles weiß, wie ich dir immer sage.«
    Mir war zu elend, um zu lächeln.
    »Hör zu«, sagte er. »Was immer es ist, wir werden damit fertig. Bis jetzt haben wir es doch immer geschafft.«
    Ich schluckte. Wie gern hätte ich ihm von Wolfs-Max erzählt, aber ich hatte zu große Angst und schämte mich auch.
    »Fang – wenn ich mich verändere und mich in etwas anderes verwandle … in etwas Schlechtes … Wirst du damit fertig?«
    Er betrachtete mich stumm.
    Ich holte tief Luft. »Wenn ich mich in einen Eraser verwandle, wirst du damit fertig? Wirst du die anderen beschützen?«
    Wir blickten uns lang in die Augen. Er wusste, was ich von ihm verlangte. Wenn ich mich in einen Eraser verwandelte, musste er mich töten.
    Er blickte auf seine Füße, dann in mein Gesicht. »Ja. Ich werde tun, was nötig ist.«
    Ich atmete erleichtert auf. »Danke«, sagte ich leise.
    Fang stand auf und drückte meine Schulter. »Alles wird gut, das verspreche ich dir.« Er küsste mich schnell auf die Stirn.
    Dann war er weg, und ich war verwirrter als je zuvor.
    31   »Bomben los!«, rief der Gasmann über meinem Kopf.
Ich blickte nach oben. Gasi flog ganz dicht über dem See. Dann faltete er die Flügel, rollte sich zu einem Ball zusammen und ließ sich fallen. Dabei lachte er wie ein Irrer. Ich zuckte zusammen, als er aufs Wasser aufschlug und eine große kraterähnliche Welle auslöste.
    Doch gleich darauf tauchte sein Blondschopf wieder auf. Er lächelte. »Habt ihr das gesehen?«, fragte er. »Das war echt super! Ich mache es gleich noch mal.«
    »Okay«, rief ich. »Aber tu dir nicht weh!«
    »Und tu mir nicht weh!«, schrie Nudge,

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