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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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herum«, fauchte er giftig. »Ich weiß, dass deine Brüder schuldig sind. Ich weiß, dass du sie beschützt. Und ich weiß noch etwas: Das ist das letzte Mal, dass ihr mit so etwas an meiner Schule durchkommt. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Eigentlich nicht, aber ich ließ es gelten.
    »Ja«, sagte ich nur und gab Gasi das Zeichen aufzustehen. Als Iggy ihn hörte, stand er auch auf. Ich ging zielstrebig zur Tür. »Danke«, sagte ich noch, ehe wir hinausgingen.
    Dann brachte ich beide zu ihren Klassenzimmern.
    »Wir reden später darüber«, drohte ich leise.
    Nachdem ich Iggy abgeliefert hatte, bekam ich Kopfschmerzen. Aber es waren ganz normale Kopfschmerzen, die nicht – sagen wir – von einem Chip, einer Stimme oder einem Weißkittel herrührten, der mich folterte. Was für eine angenehme Abwechslung.
    47   »Ihr ignoranten kleinen Wilden! «, sagte Gasi und blies die Backen auf und verzog das Gesicht. Wie immer war seine Imitation unnachahmlich gut. Beinahe hätte ich mich umgedreht, um zu sehen, ob der Rektor sich nicht hinter uns angeschlichen hatte.
    Angel und Nudge lachten sich halbtot über Gasis Beschreibung.
    »Ihr bösartigen kleinen Biester! «, fuhr er fort. Ich lachte auch.
    »Aber, Sir.« Jetzt sprach Gasi mit meiner Stimme. »Unsere Eltern sind Missionare. Und im zehnten Gebot steht, dass man nicht lügen darf. Sie sind völlig unschuldig . Was ist eine Stinkbombe?«
    Jetzt lachte sogar Fang. In seinem weißen Hemd sah er überhaupt nicht wie er selbst aus.
    »Das mit dem Lügen, ist das wirklich das zehnte Gebot?«, fragte Iggy.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Kommt, gehen wir durch den Wald. Die Straße macht mich nervös.«
    Wir waren auf der Hauptstraße geblieben, solange man uns von der Schule aus sehen konnte. Jetzt schlugen wir uns seitlich in den Wald. Wir wussten, dass wir so hinten in Annes Obstgarten kamen.
    »Und wer hat jetzt wirklich die Stinkbombe geworfen?«, fragte Nudge.
    Ich verdrehte die Augen. »Die beiden natürlich.« Ich warf Gasi einen wütenden Blick zu und war frustriert, dass mein Blick bei Iggy reine Verschwendung war. »Ich weiß nicht, wie, ich weiß nicht, warum, aber ich weiß, dass sie es getan haben.«
    »Ja, stimmt«, gab Gasi zu und blickte ein wenig schuldbewusst drein. »Der Junge auf dem Hof hat mich angemacht, und dann haben sie hinten auf Iggys Hemd ein Schild geklebt mit ›Tritt mich!‹.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich darum kümmere«, sagte Fang zu Iggy.
    Ich seufzte. »Leute, ihr werdet überall Arschlöcher treffen. Für den Rest unseres Lebens.« Wie lang das auch sein mochte. »Aber ihr könnt nicht solche Sachen wie Stinkbomben bringen – nicht jetzt. Wir versuchen nicht aufzufallen, erinnert ihr euch? Wir wollen keine Wellen schlagen. Und eine Stinkbombe werfen und sich dabei erwischen lassen ist nicht der richtige Weg.«
    »Tut mir leid, Max.« Gasi klang beinahe, als ob er es ernst meinte.
    Tief im Inneren verstand ich ja, warum sie es getan hatten. Ich hätte gern das Gesicht des Rektors gesehen, als er davon erfuhr. Aber trotzdem war dieser Streich total uncool. Und gefährlich.  
    »Hört zu, ihr beiden«, sagte ich, als wir an die Grenze zu Annes Grundstück kamen. »Ihr habt uns alle in Gefahr gebracht. Von jetzt an gehen alle auf Zehenspitzen und halten sich an die Regeln dieser bescheuerten Schule, sonst bekommt ihr Ärger mit mir . Kapiert?«
    »Kapiert«, sagte Gasi leise.
    »Ja, kapiert«, sagte Iggy widerwillig. »In der Zukunft sind wir einfach blöde Idioten, dann fallen wir nicht auf.«
    »Gut.«
    48   Anne war nicht aufgeregt, als sie uns kommen sah.
»Ich habe einen Anruf bekommen«, sagte sie als Erstes, als wir unsere Jacken ordentlich in der Eingangshalle aufhängten. »Ich denke, ihr habt euch abgesprochen. Wie auch immer. Kommt in die Küche. Es gibt heiße Schokolade und Kekse.«
    So wurden also die Unruhestifter belohnt. Eine wahre Mutter! Ich nutzte die Gelegenheit, Gasi einen weiteren wütenden Blick zuzuwerfen, worauf er seine schmalen Schultern hängen ließ.
    »Ich bin sehr enttäuscht von eurem Verhalten«, sagte Anne, als sie Becher mit heißer Schokolade zu füllen begann. Sie ließ zwei Marshmallows in meinen fallen, und ich bemühte mich, nicht daran zu denken, wie Jeb vor nicht allzu langer Zeit dasselbe getan hatte.
    Sie öffnete eine Tüte Schokoladenkekse und füllte sie auf einen Teller, der auf dem Tisch stand. Wir griffen kräftig zu; das Mittagessen lag Stunden zurück,

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