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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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in die Luft.
    »Okay, Tiffany-Krystal. Im Sprachunterricht haben wir uns mit einigen schwierigen Wörtern befasst.« Die Lehrerin zeigte auf eine Liste, die an der Tafel geschrieben stand. »Das waren die von letzter Woche. Heute Morgen will ich ein Wortquiz machen, um zu sehen, was jeder bereits gelernt hat und worauf wir uns weiterhin konzentrieren müssen.«
    »Gut, in Ordnung«, meinte Nudge und hob die Hand. »Fangen Sie an. Aber ich sage Ihnen gleich, dass ich überhaupt nicht buchstabieren kann.«
    »Weißt du, wo das Lexikon ist?«
    Fang schaute das Mädchen an, das ihn gefragt hatte. »Was?«
    »Unsere Nachschlagebücher sind da drüben«, sagte das Mädchen. »Wenn wir freie Zeit zum Lernen haben, kannst du dort deine Hausaufgaben machen. Wenn du da was nicht findest, kannst du auch die Computer benutzen.«
    »Okay, danke.«
    »Kein Problem.« Das Mädchen schluckte und kam näher. Sie war kleiner als Max und hatte lange dunkelrote Haare. Ihre Augen waren grün, und sie hatte auf der Nase Sommersprossen.
    »Ich bin Lissa«, sagte sie. »Und du bist Nick, richtig?«
    Was wollte sie? Er musterte sie scharf. »Hm, ja«, antwortete er.
    »Ich bin froh, dass du in unserer Klasse bist.«
    »Was? Warum?«
    Sie kam noch einen Schritt näher. Er konnte ihre Lavendelseife riechen. Sie schenkte ihm ein Flirtlächeln und fragte: »Warum wohl?«
    »Guck mal! Ich kann fliegen!«
    Der Gasmann blickte interessiert nach oben. Ein Klassenkamerad balancierte gefährlich weit oben auf einer Metallstange des Klettergerüsts und streckte die Arme wie Flügel aus.
    Ich hoffe, er hat mehr als nur die Arme, dachte der Gasmann. Vielleicht hatte er ja tatsächlich Flügel. Durchaus möglich, dass es auf der Welt noch mehr Kinder wie sie gab. Keine Ahnung. Das war eins der Geheimnisse, welche gelöst werden mussten.
    »Dann zeig mal, was du kannst«, sagte er.
    Der Junge schaute verdutzt, biss aber die Zähne zusammen. Er ging leicht in die Hocke und sprang vom Klettergerüst.
    Er konnte überhaupt nicht fliegen, sondern fiel wie ein Stein hinunter und landete unsanft auf dem Boden. Wie ein Häufchen Elend lag er da. Betretenes Schweigen, dann fing er an zu weinen. »Mein Arm!«, schluchzte er.
    Sofort kam die Aufsichtslehrerin angerannt und brachte das Kind zur Krankenschwester. Gasi türmte etliche Steine auf, falls er Waffen brauchte.
    »Warum machst du das?«, fragte ihn ein Junge.
    Gasi schaute auf. »Was?«
    Ein größerer Junge stand vor ihm. »Hör zu, du Spasti, wenn irgendein Angeber sagt, er will fliegen, dann sagst du ihm: ›Komm runter, du Idiot!‹, aber nicht: ›Zeig mal, was du kannst!‹ Was ist los mit dir?«
    Der Gasmann zuckte mit den Schultern, aber er war etwas verletzt. »Das hab ich nicht gewusst.«
    Der Junge verzog angewidert das Gesicht und ging fort. Gasi hörte, wie er sagte: »Ja, hat er nicht gewusst. Weil er vom Planeten Blödmann kommt.«
    Gasis Augen verengten sich, er ballte die Fäuste, die tödlich waren.
    »Wo lässt du dir die Haare machen?«, fragte jemand.
    Ich drehte mich um. Ein blasses dünnes Mädchen lächelte mich an. Ich schob mein Tablett mit dem Lunch weiter. »Hm, im Badezimmer?« Sprach sie in einem Code? Ich hatte keinen blassen Schimmer, was sie meinte. Dieses Thema tauchte immer wieder in meinem Leben auf.
    Sie lachte und legte einen grünen Apfel aufs Tablett. »Nein, ich meine die Strähnchen. Die sind echt irre. Hast du das in Washington machen lassen?«
    Oh. Meine Haare hatten Strähnchen? Stimmte. »Ich nehme an, das kommt von der Sonne«, erklärte ich lahm.
    »Du Glückliche. Oh, sieh mal – Bananenpudding. Den empfehle ich dir.«
    »Danke.« Ich nahm etwas Pudding, um nett zu sein.
    »Ich heiße J. J.«, sagte sie und fand diese gesellschaftliche Interaktion offenbar voll befriedigend. Ich hatte Schweiß auf den Handflächen. »Das ist die Abkürzung für Jennifer Joy. Was haben sich meine Eltern nur dabei gedacht?«
    Ich lachte und war überrascht, dass sie mir so etwas anvertraute.
    »Max ist ein cooler Name«, sagte J. J. »Sportlich. Klingt irgendwie klasse.«
    »Ja, so bin ich«, entgegnete ich und lachte.
    »Da sind zwei Plätze.« J. J. zeigte auf einen Tisch. »Sonst müssen wir neben Chari und ihrer Gang sitzen.« Sie senkte die Stimme. »Leg dich bloß nicht mit denen an.«
    Ich hatte zur Hälfte aufgegessen, ehe mir klar wurde, dass J. J. und ich eine halbe Stunde geredet hatten und ich offenbar nicht so abartig war, dass sie schreiend weggerannt

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