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Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Titel: Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Grotten und nähern sich Pangus Herz. Ich weiß nicht, ob sie es bereits erreicht haben, aber es kann jeden Moment so weit sein. Die Könige Yaozi, Maromar und Zugolu werden versuchen sie aufzuhalten.« Aber sie glauben selbst nicht mehr daran, dass es ihnen gelingen wird, fügte sie im Stillen hinzu.
    Die Händler flüsterten miteinander. Schließlich wandte sich der Älteste wieder an Nugua. »Wir können Soldaten schicken, um den Drachen beizustehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Menschen in den Dong-tian«, sagte sie. »Dieser Krieg wird mit Waffen geschlagen, denen ihr nicht standhalten würdet.«
    »Was ist mit dir?«, fragte einer der Kapitäne.
    »Ich bin hier bei euch, oder?«, gab sie niedergeschlagen zurück. »Nicht dort unten.« Sie mochte die Männer mit den Eulenaugen nicht, ermahnte sich aber insgeheim, dass Wisperwind ihnen vertraut hatte. »Ich bin beauftragt worden, euch in allem die Wahrheit zu sagen - soweit ich sie kenne. Und ich weiß nicht, was gerade in den Grotten geschieht. Ich ... weiß es einfach nicht.«
    Der Älteste maßregelte den anderen Mann mit einem finsteren Blick. Dann wandte er sich wieder an Nugua. »Was können wir tun? Der König der Riesen hat von einer letzten Schlacht um Pangus Herz gesprochen. Aber wir haben erwartet, dass es Angreifer von außen geben würde - jemanden, den wir mit unseren Schiffen abwehren können.« Er deutete zum Himmel, wo die Einmannschlitten der Händler weite Schleifen flogen. Drachen waren keine mehr zu sehen. Yaozi hatte alle hinab in die Höhlen befohlen. »Sollen wir etwa abwarten und nichts tun, während in diesen Grotten von anderen über das Schicksal der Welt entschieden wird?«
    »Die Drachenkönige halten es für möglich, dass ihr noch zu eurer Aufgabe kommen werdet.« Nugua verfiel wieder in ein stures Nachplappern dessen, was Yaozi ihr vorgegeben hatte. Nur nicht ins Grübeln geraten, nicht zu viel nachdenken! Zu reden und sich das Schicksal der Drachen auszumalen überstieg im Augenblick ihre Fähigkeiten. Das Letzte, was sie wollte, war vor den Augen der Geheimen Händler in Tränen auszubrechen.
    »Bald wird das Heer der Riesen eintreffen«, sagte ein Kapitän, der bislang geschwiegen hatte. »Was können sie tun? Die Drachen brauchen diese Schlacht nicht allein zu schlagen. Irgendetwas müssen auch wir anderen -«
    »Ihr versteht noch immer nicht, oder?« Nuguas Maske fiel endgültig von ihr ab und darunter kam etwas zum Vorschein, das sie vor jedem anderen, außer vielleicht vor Niccolo, hatte verbergen wollen. Ihre Züge entgleisten zu einem gequälten Ausdruck, in ihrer Stimme lag tiefe Traurigkeit. Ein Kind , hatte der Händler gesagt. Vielleicht hatte er Recht. Es kümmerte sie nicht mehr.
    »Diese Grotten sind voller Aether!« Ihre Handfläche am Lanzenschaft schwitzte; sie musste noch fester zupacken, um nicht abzurutschen. »Er hat den Juru seinen Willen aufgezwungen und mit euren Männern würde er womöglich das Gleiche tun. Am Ende würdet ihr den Drachen in den Rücken fallen. Das ist es, was die Könige fürchten. Und selbst wenn der Aether nicht stark genug wäre, euch alle auf seine Seite zu ziehen, so könnte er es mit einigen wenigen versuchen. Mit den Anführern.«
    »Niemals!«, behauptete einer der Männer.
    Der Älteste aber war nachdenklich geworden. »Könnte er das wirklich tun? Macht über uns erlangen wie über eines dieser Wesen? Die Juru sind nicht viel mehr als Tiere, stumpfsinnige Bestien. Wir aber sind Menschen.«
    »Keiner sagt uns, was wir zu tun haben!«, rief einer der anderen. »Auch nicht der Aether!«
    Nugua funkelte ihn an. »Und was ist mit dem König der Riesen? Seid ihr nicht hier, weil er es verlangt hat?«
    »Maginog hat uns keine Befehle erteilt«, antwortete der Älteste ruhig. »Er hat uns um ein Bündnis gebeten. Und bist du nicht aus demselben Grund hier, Mädchen?« Seine nächsten Worte galten ebenso ihr wie seinen drei Begleitern: »Maginog hatte Recht. Menschen, Riesen und Drachen müssen gemeinsam kämpfen, um den Aether zu bezwingen. Sag uns also: Wie lautet der Vorschlag der Drachenkönige?«
    »Schützt dieses Tor vor jedem, der versucht in die Dong-tian einzudringen«, sagte sie. »Womöglich wird sich der Aether mit dem Angriff der Juru nicht zufriedengeben.«
    Einer der Kapitäne horchte auf. »Die Drachen glauben, er wird sie in die Zange nehmen? Also wird es doch eine zweite Attacke von außerhalb der Grotten geben?«
    Nugua nickte. Sie war nicht einmal sicher,

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