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Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Titel: Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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ob es nicht die Geheimen Händler selbst waren, die diesen Plan ausführen sollten. Andererseits: Diese vier mochten stolz und überheblich sein, aber sie waren keine Sklaven des Aethers. Mondkind, die einzige menschliche Dienerin des Aethers, der Nugua bislang begegnet war, hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie seinen Befehlen gehorchte. Die Geheimen Händler aber wären schon vor Stunden zum Angriff übergegangen, hätte der Aether wirklich Macht über sie erlangt.
    »Noch etwas«, sagte sie, während sich die Kapitäne der Gildenschiffe miteinander berieten. »Das Wrack, das ihr entdeckt habt, weiter oben im Norden ... Es ist von Drachen zerstört worden. Die Könige waren der Meinung, dass ihr das wissen solltet.« Tatsächlich war nur Yaozi dieser Ansicht gewesen, während die beiden anderen die Wahrheit lieber verschwiegen hätten; aber das brauchte sie den Händlern nicht auf die Nasen zu binden. »Das Schiff hat die Drachen angegriffen, als sie in diese Berge kamen. Es hat versucht einen von ihnen einzufangen. Diese Menschen an Bord ... sie haben sich ihr Schicksal selbst zuzuschreiben.«
    Ein unterdrücktes Flüstern wehte von den vier Männern herüber, dann sagte der Älteste: »Das war kein Schiff unserer Flotte. Was immer sein Kapitän vorgehabt hat - er hat es nicht in unserem Namen oder mit unserem Einverständnis getan.«
    Insgeheim atmete sie auf. Sie hatte sich die Erwähnung des Wracks bis zuletzt aufgehoben; weder sie noch Yaozi hatten vorhersehen können, wie die Geheimen Händler darauf reagieren würden.
    Die Kapitäne steckten die Köpfe zusammen und debattierten leise. Es dauerte nicht lange, dann verkündeten sie ihre Entscheidung.
    »Wir werden an Bord unserer Schiffe zurückkehren«, sagte der Älteste. »Die Drachen sollen wissen, dass wir dieses Tal mit unserem Leben verteidigen werden.« Während die anderen sich abwandten und zu ihren Luftschlitten eilten, blieb der Mann stehen und musterte Nugua eingehend: »Wenn es für Menschen in den Grotten zu gefährlich ist, was wird dann aus dir? Fürchtest du den Aether nicht?«
    Sie wusste darauf keine Antwort. Yaozi musste Pangus Herz längst erreicht haben. Hier oben, nahe des Tors, gab es nur noch wenige Drachenwächter. Zu Fuß zur Herzkammer zu laufen wäre langwierig und angesichts der Ju-ruhorden viel zu gefährlich gewesen. Und so schwer es ihr fiel, sich die Wahrheit einzugestehen: Sie wurde dort unten nicht gebraucht.
    Doch es war vor allem die zweite Frage des Händlers, die sie stutzig machte. Tatsächlich hatte sie noch kein einziges Mal darüber nachgedacht, ob sie den Aether fürchtete. Da war so viel anderes gewesen, das ihr eine Heidenangst eingejagt hatte. Erst das Verschwinden der Drachen, dann der Fluch der Purpurnen Hand. Und selbst jetzt, da sich der Griff des Aethers immer enger um sie schloss, blieb er für sie nicht viel mehr als dieses abstrakte, unvorstellbare Ding, irgendwo über den Wolken und, ja irgendwie wohl auch unten in den Heiligen Grotten ... Aber Angst? Nein, die Furcht, die sie spürte, galt etwas ganz anderem.
    Zuletzt hatte sie Niccolo in Mondkinds Höhle gesehen. Sie lag höher als die Herzkammer, auf die sich der Angriff der Juru konzentrieren würde, und das machte sie für den Augenblick zu einem sicheren Unterschlupf. Möglicherweise ahnte Niccolo noch gar nichts von der neuen Gefahr in den Tiefen. Doch ganz gleich, was er wusste und was noch geschehen würde - sie wollte bei ihm sein, wenn es zu Ende ging. Yaozi und den anderen würde sie beim Kampf mit den Juru nur im Weg stehen. Aber Niccolo war ganz allein mit der schlafenden Mondkind, und zuletzt würde es keine Rolle spielen, ob er und Nugua sich gestern im Streit getrennt hatten oder nicht.
    Der Geheime Händler sah sie noch immer fragend an. Aber bevor sie etwas erwidern konnte, hallten mit einem Mal Hornstöße über das Tal - markerschütternde Signale, die von dem Gildenschiff im Norden der Felsenkluft kamen. In Windeseile antworteten die Hörner an Bord der anderen Schiffe.
    Der Kapitän blickte mit gerunzelter Stirn zu den Silhouetten der nördlichen Berge. Etwas verdunkelte die hellen Einschnitte zwischen den Gipfeln, füllte sie von unten her auf wie Körner einer Sanduhr.
    Einen Atemzug später erkannte auch Nugua, dass sich von jenseits der Berge etwas näherte - eine Unzahl gewaltiger Luftschiffe.
    Sie ergriff die Lanze mit beiden Händen. »Gehören die zu euch?«
    »Nein.« Der Kapitän nahm den Blick nicht von den

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