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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gestrüpp am Ende des Pfades zu, als ob es darauf bestünde, die nördliche Richtung beizubehalten. Lerrys gab der Stute die Sporen und schlug auch mit der Peitsche zu. Da bäumte sie sich auf und brach seitlich in das Unterholz aus, bis sie vor einem Baum zum Stehen kam. Lerrys, der zwischen seinem Pferd und dem Baum eingezwängt war, griff nach einem überhängenden Ast, der ihn beinahe aus dem Sattel geworfen hätte. Er hatte gerade den Ast zu fassen bekommen, als das Pferd durchging. Nach einigen Galoppsprüngen verfiel die Stute wieder in Schritt, machte dann kehrt und blieb in der Mitte des Weges stehen. Mit gespitzten Ohren starrte sie ihren Reiter an.
    Lerrys hatte sich inzwischen auf den Ast hinaufgezogen, sodaß Arme und Hände sein Gewicht abstützten und er bäuchlings über dem Astwerk hing. Seine Beine baumelten frei gut einen Meter über einer Schneewehe, und es war nur gut, daß Melitta zu weit weg war, um seine Schimpfkanonade mitanzuhören.
    Schließlich atmete er tief durch und entschloß sich zu springen. Er ließ sich von dem Baum fallen, kam aber bei der Landung so unglücklich auf, daß er nach vorne taumelte. Sein rechter Fuß schien an einem Stein oder einer Wurzel umgeknickt zu sein. Kopfschüttelnd versuchte Lerrys wieder aufzustehen, sackte aber mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück.
    »Alles in Ordnung mit dir?« fragte Melitta, die herbeigelaufen kam.
    Lerrys linste verdutzt zu ihr hoch. »Schön wär’s, aber …« Er deutete auf seinen rechten Fuß. »Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht.« Während die anderen ihre Tiere festbanden, entschuldigte er sich noch, sie so aufzuhalten.
    »Ach, vergiß es«, tadelte Rafael ihn freundschaftlich. »Solche Sachen passieren halt.«
    »Ja«, pflichtete Stefan ihm bei, »und ganz besonders bei dieser Reise.«
    Rafael und Stefan stützten Lerrys, während Melitta sein Pferd wieder einfing. Die Vorderhufe nach außen gestellt und den Schweif erhoben, beäugte die Stute sie mißtrauisch. Als Melitta nach den Zügeln griff, schnaubte das Pferd und wich einen Schritt zurück. Indem sie beruhigend auf die Stute einredete, gelang es Melitta schließlich, sie zu den anderen zurückzuführen.
    Sie halfen Lerrys beim Aufsitzen und holten dann ihre eigenen Reittiere. Rafael und Stefan führten ihre Pferde den Pfad entlang, der jetzt in südlicher Richtung verlief. Lerrys folgte ihnen. Melitta, die die Nachhut bildete, sah, daß er seinen rechten Fuß neben dem Steigbügel baumeln ließ.
    Die Pferde mußten zu jedem einzelnen Schritt angetrieben werden, und auch die Chervines zurrten unwillig an ihren Leinen. Melitta munterte ihre Stute mit Händen, Fersen und guten Worten auf. Endlich vollzog der Pfad wieder eine enge Kurve. Kaum war Lerrys um die Kurve gebogen, da brach Melittas Brauner ohne Vorwarnung in leichten Galopp aus. Der plötzliche Ruck warf sie aus dem Gleichgewicht, und noch bevor sie wieder richtig zum Sitzen kam, liefen sie auf Lerrys Stute von hinten auf. »Entschuldigung«, murmelte Melitta erst verlegen. »Hey, was soll das?« rief sie dann zornig ihrem Braunen zu, der gerade der schwarzen Stute in die Flanke biß. Diese schlug daraufhin aus, wodurch Lerrys Fuß schmerzhaft herumgewirbelt wurde.
    Melitta und Lerrys brauchten einige Zeit, bis sie ihre Reittiere wieder unter Kontrolle hatten. Besonders Lerrys hatte die Anstrengung viel Schweiß und Schmerzen gekostet, aber trotzdem lehnte er es ab, als Melitta vorschlug, eine Rast einzulegen und seinen Fuß, falls nötig, zu verbinden.
    Die Vier bahnten sich ihren Weg immer tiefer ins Tal. Solange der Pfad nach Süden wies, mußten sie ihre Reittiere mühsam vorantreiben; sobald er sich aber nach Norden wandte, hatten sie alle Hände voll zu tun, die Tiere zu zügeln. Halb im Scherz meinte Lerrys, die Viecher hegten anscheinend eine besondere Vorliebe für Mount Kimbi. Jedenfalls war es äußerst anstrengend, und die Nacht war bereits im Tal hereingebrochen, als die müden Reisenden ihr Lager aufschlugen. Dazu diente ihnen ein alter Unterstand am Ufer – nicht viel mehr als ein Verschlag aus drei Wänden – den Melitta beim Abstieg erspäht hatte. Dankbar begrüßte sie das beruhigende Rauschen des Baches.
    Rafael band die Pferde und Chervines fest und fütterte sie, während Stefan Feuerholz zusammensuchte. Lerrys war unter Schmerzen fluchend abgesessen, und Melitta bot ihm ihre Schulter als Stütze, als er auf den Unterstand zuhumpelte.
    Obwohl er störrisch behauptete, er

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