Das Wunder der Dankbarkeit
sich dabei ganz besondere Mühe. Ich erinnere mich, wie dieses Essen die Menschen in besonderer Weise verbunden hat, wie jeder das Gefühl hatte, man sorge füreinander. Dabei fällt mir noch eine schöne Übung ein.
Übung Hundert Menschen für ein Reiskorn
Als Beilage gibt es in Korea Reis. Auch den kannst du natürlich mit Achtsamkeit zubereiten. Du kannst aber auch eine andere Achtsamkeitsübung damit verbinden: Bevor du das erste Reiskorn verspeist, frage dich, wer alles mitgewirkt hat, damit du es nun essen kannst. Und sage aus tiefstem Herzen danke zu diesen Menschen:
Da ist der Reisbauer, der das Reiskorn monatelang irgendwo auf der Welt angebaut und gehätschelt hat.
Da sind die Helfer, die das Reiskorn geerntet haben.
Da sind viele Menschen, die mitgewirkt haben, das Reiskorn zu transportieren und zu verpacken.
Und andere, die das Reiskorn gehandelt haben, die es aufgekauft und in die Regale gestellt haben.
Da ist die Kassiererin im Laden, die dir das Reiskorn verkauft hat.
Da ist der Straßenbahnfahrer, der dich mit deinem Reiskorn in der Einkaufstasche nach Hause gefahren hat.
Da ist vielleicht noch dein Partner oder jemand anders, der mit dir das Reiskorn zubereitet hat.
So viele Menschen in vielen Ländern waren beteiligt, damit du dein Reiskorn auf deinem Teller liegen hast. Durch dieses Reiskorn bist du mit all den Menschen verbunden. Sag ihnen danke, wenn du dein Reiskorn verspeist!
Das Wunder der Dankbarkeit
Bewusstsein und Achtsamkeit vergrößern die Dankbarkeit enorm. Sie lehren uns, auch den unscheinbaren Dingen im Leben mehr Beachtung und Aufmerksamkeit zu schenken. Dadurch erhöht sich unsere Lebensqualität, und wir wissen die Dinge mehr zu schätzen. Wir werden automatisch für alles, was ist, dankbarer. Wir gehen freundlicher mit uns und unseren Mitmenschen um.
Akzeptieren, was ist
„Kein Lehrer kann so gut sein, so viel wissen und dir so sehr weiterhelfen auf dem Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben wie der Lehrer in deinem Inneren. Es lohnt sich daher, viel Zeit in den Kontakt mit ihm zu investieren. Du findest ihn in der Stille.“ Bärbel
E in erhöhtes Bewusstsein und eine achtsame Wahrnehmung sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit und Dankbarkeit. Beide vergrößern sich noch, wenn es uns gelingt, einfach nur wahrzunehmen, was ist, ohne es zu werten.
Versuch mal, das, was du – möglichst achtsam und bewusst – wahrnimmst, nur zu registrieren, es also nicht in Gut oder Schlecht, Gern oder Ungern, Angenehm oder Unangenehm einzuteilen. Das ist gar nicht so einfach, denn wir neigen dazu, in unserem Kopf ständig Urteile zu fällen und alles in Schubladen zu stecken: Die Kassiererin ist immer so unfreundlich, mein Sohn ist faul, das Kleinschneiden der Zutaten ist mühsam und so weiter. Beginne mit dem Üben am besten in simplen Alltagssituationen, vielleicht wieder beim Essenzubereiten oder beim Putzen. Je häufiger du diese akzeptierende Haltung geübt hast, umso eher wird sie dir auch in schwierigen Situationen gelingen. Was du davon hast? Du fühlst dich wohler in deiner Haut, du bist zufriedener mit deiner Umgebung und du haderst nicht mehr so oft mit deinem Schicksal. Und das Erstaunlichste dabei ist: Je mehr wir das, was ist, so annehmen können, wie es nun mal ist, umso dankbarer und glücklicher werden wir. Denn das Leben wird uns immer mehr Gründe liefern, um weiterhin glücklich und dankbar sein zu können.
Meine verstorbene Frau Bärbel hat genau zu diesem Thema einen sehr wertvollen, noch unveröffentlichten Text geschrieben, den ich dir nicht vorenthalten möchte:
Besonders wichtig für die Fähigkeit, wirklich dankbar zu sein, ist vor allem das Annehmen des Ist-Zustandes. Leider ist uns Menschen diese Fähigkeit noch nicht angeboren. Wenn es uns aber immer besser gelingt, ganz im Ist-Zustand zu ruhen, fliegt uns das Glück regelrecht zu. Irgendwie ist es paradox, denn nach diesem Prinzip werden die Glücklichen immer glücklicher und die Unglücklichen immer unglücklicher! Jedes Lebensgefühl und jeder Gedanke verstärkt sich scheinbar wie von selbst. Das Beste scheint zu sein, uns schrittweise zu einem immer glücklicheren und dankbareren Lebensgefühl hochzuschaukeln:
Wenn ich mich aufmache, überhaupt nach dem Glück Ausschau zu halten, kommt es mir schon entgegen: Kuckuck, hier bin ich!
Je mehr Glück und Dankbarkeit ich jeden Tag empfinde, desto mehr Gründe zum Glücklich- und Dankbarsein schenkt mir das Leben.
Je mehr ich
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