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Das Wunder der Dankbarkeit

Das Wunder der Dankbarkeit

Titel: Das Wunder der Dankbarkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Mohr
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bist. Danke, dass du mich dein Schwesterchen wickeln lässt. Danke, dass du allein spielst. „Danke“ wirkt selbst dann, wenn augenscheinlich gar kein Grund zum Danken vorhanden ist. Dann ist es so, als setzte der Dank einen Samen in den Menschen, aus dem etwas wächst, was vorher noch gar nicht sichtbar war. Probiere es mal bei dir selbst aus. Du kannst mit der folgenden Übung bewirken, dass die Dankbarkeit eine immer größere Rolle in deinem Leben spielt.
    Übung Die Dankbarkeit vergrößern
    Betrachte die wichtigsten Bereiche deines Lebens mit den Augen deines Herzens und stell dir die Frage: In welchem davon bin ich besonders oft dankbar? Und in welchem nur manchmal, ja vielleicht noch gar nicht? In welcher Hinsicht kann ich mein Leben noch besser akzeptieren lernen? Mach eine Bestandsaufnahme deiner Dankbarkeit in den folgenden neun Bereichen, die dein Leben ausmachen:
Körper (Kraft, Gesundheit, Vitalität)
Seele (Ausdruck, Gefühle, Emotionen)
Geist (Wissen, Fähigkeiten, Erfahrungen)
Enge Beziehungen (Familie, Kinder, Partner)
Weitere Beziehungen (Freunde, Nachbarn, Bekannte)
Beruf (Firma, Chef, Kollegen, Tätigkeit)
Besitz (Geld, Haus, Möbel, Auto, die Dinge deines Lebens)
Schicksal (Meint es das Schicksal gut mit dir?)
Du selbst (Schon mal dran gedacht, dir selbst zu danken?)
    Nun zeichne dir auf einem Blatt ein Tortendiagramm. Teile einen großen Kreis in neun Tortenstücke. Schreib in jedes Stück eines der Themenfelder. Geh alle Bereiche einzeln durch: Wie oft warst du hier in der letzten Zeit wirklich dankbar? Zeichne nun einen Punkt in jedes Stück: Je häufiger du dankbar warst, umso näher liegt der Punkt in der Mitte des Kreises. Je seltener, umso weiter weg platzierst du den Punkt.
    Bist du damit fertig, verbinde die einzelnen Punkte miteinander. Es entsteht eine Grafik, die dir zeigt, wo deine Dankbarkeit mehr Aufmerksamkeit brauchen könnte. Wiederhole diese Übung jeden Monat, vielleicht ein Jahr lang, bis alle Punkte in der Mitte liegen.

    Ob gut oder schlecht – wer weiß das schon!
    Im indischen Hinduismus gibt es eine Formulierung, die uns als „Tat tvam asi“ überliefert wurde. Sie bedeutet „Das, was ich wahrnehme, und das, was ich bin, ist ungeteilt.“ Was immer ich zu sehen glaube, ich sehe es durch den Filter, der meiner Bewusstseinsebene entspricht. Was ich sehe und wie ich es bewerte, hat ganz allein mit mir zu tun. Versuche deshalb, auch das scheinbar Schlechte anzunehmen und ihm zu danken. Denn wer weiß letztlich schon, was sich daraus noch entwickeln kann. Dankbarkeit für das Gute wie das Schlechte ist für mich die höchste Stufe von Dankbarkeit und Annehmen. Denn dann ist alles, was ist, gut.
    Es gibt dazu eine wunderbare Sufi - Geschichte, die ich dir hier gerne erzählen möchte:
    Eines Nachts wird Nasruddin ein Pferd gestohlen. Die Nachbarn kommen und jammern: „Du armer Mann, dein Pferd ist gestohlen worden. Was tust du nur ohne dieses Pferd? Wie sollst du jetzt deinen Hof bewirtschaften?“
    Nasruddin sagt: „Ob es gut ist oder schlecht, wer will das schon wissen?“
    In der nächsten Nacht kommt das Pferd zurück und hat noch ein zweites, sehr wertvolles, im Gefolge. Die Nachbarn kommen und sagen: „Oh, welch ein Glück, ein weiteres Pferd! Wie wunderbar für dich!“
    Nasruddin aber meint: „Ob es gut ist oder schlecht, wer will es wissen?“
    Dann reitet der fast erwachsene Sohn Nasruddins auf dem neuen prachtvollen Pferd, stürzt und bricht sich ein Bein. Die Nachbarn sagen: „Du armer Mann, dein Sohn hat sich das Bein gebrochen. Wie soll er dir nun auf dem Hof helfen?“
    Nasruddin aber bleibt ein weiteres Mal gelassen und meint nur: „Ob es gut ist oder schlecht, wer will das schon wissen?“
    Kurze Zeit später bricht im Land ein Krieg aus. Alle jungen kriegsfähigen Männer werden eingezogen. Nur der Sohn von Nasruddin nicht, denn der hat ja ein gebrochenes Bein. Wieder kommen die Nachbarn und frohlocken, wie glücklich doch die göttliche Fügung sei.
    Aber Nasruddin sagt nur einmal mehr: „Ob es gut ist oder schlecht, wer will es schon wissen?“
Das Wunder der Dankbarkeit
    Eine wichtige Voraussetzung, um Dankbarkeit zu kultivieren, ist, den Ist-Zustand zu akzeptieren. Dankbarkeit kann sich nur entwickeln, wenn ich die Umstände meines Lebens immer besser anzunehmen lerne. Wenn ich beginne, das Gute in meinen Lebensumständen und auch bei den Menschen meiner Umwelt zu entdecken, wird dieses Gute zunehmend verstärkt. Umgekehrt werde ich mein

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