Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
Vom Netzwerk:
regelmäßig am Nachmittag ein Schüler aus, aber dann brach er sich beim Fußballspielen ein Bein, und seitdem stehe ich wieder allem da.”
    Keegan ließ ihre Hand los und ging zu dem Haupthahn hinüber, den er sofort entdeckt hatte. So etwas wie Neid stieg in Wren auf, als sie sah, wie leicht und sicher sein Schritt war. Seit dem Unfall war sie sich ihrer Behinderung immer bewusst gewesen und hatte sich nie mehr richtig frei gefühlt.
    Er drehte rasch den Haupthahn zu. “Kommen Sie”, forderte er sie auf. “Wir haben noch viel aufzuräumen.”
    Sie stiegen wieder in den Stall hinab, in dem sich der Geräuschpegel bereits deutlich gesenkt hatte, obwohl die Kühe nass waren und sicherlich froren. Wren schüttelte den Kopf.
    Keegan schaute Wren an. Wren schaute Keega n an.
    “Fröhliche Weihnachten”, sagte er und lächelte.
    Sein Lächeln ist das alles hier wert, dachte Wren. Das geplatzte Rohr, die durchnässten Kühe, der verschmutzte Stallboden. Zu sehen, wie sein Mund sich zu einem Lächeln formte, das dann auch seine Augen erreichte, wärmte sie durch und durch.
    Unvermittelt begann sie zu kichern.
    “Finden Sie das etwa lustig?”
    Sie nickte und presste die Hand gegen den Mund.
    “Sie haben einen seltsamen Sinn für Humor, Ms. Matthews, wissen Sie das?” Belustigung glitzerte in seinen Augen, und Wren stockte der Atem. Für einen Moment sah er wie der Mann auf dem Foto aus - offen, sympathisch, voller Liebe und immer bereit zu lachen.
    Doch dann setzte er sofort wieder seine Maske auf. “Wo bewahren Sie Ihr Werkzeug auf?” wollte er wissen.
    “Ich zeige es Ihnen.”
    Verflixt! Was hatte sie getan, dass der Zauber dieses Moments so schnell verflogen war? fragte sich Wren, während sie gemeinsam das Werkzeug holten und das Kohr zu reparieren begannen. Was musste sie tun, damit sie dieses Lächeln noch einmal zu sehen bekäme? Zutiefst sehnte sie sich danach. Einen kurzen Moment lang hatte Keegan Winslow die Dämonen vergessen, die ihn zu verfolgen schienen.
    Was sind das nur für Dämonen? überlegte sie, während sie ihm zur Hand ging. Sie müssen mächtig sein, wenn sie ihn so gefangen halten. Beim Arbeiten beobachtete sie ihn heimlich, und auf einmal musste Wren an die Brandnarbe denken, die sich unter seiner Jacke verbarg. Es kostete sie einige Mühe, den Wunsch zu unterdrücken, ihren Mund auf diese Stelle zu pressen und seinen Schmerz und seine Verletzungen wegzuküssen.
    “Haben Sie einen Schweißbrenner?” fragte er unvermittelt in ihre Überlegungen hinein.
    “Hm?” Wren blinzelte.
    “Sie brauchten eigentlich ein neues Stück Rohr, aber ich könnte es wieder zusammenschweißen, bis wir zu einem Geschäft fahren können.”
    “Ja.” Sie nickte. “Irgendwo habe ich einen Schweißbrenner.”
    Sie fand das Gerät sowie eine Schutzbrille, und Keegan schweißte, während Wren mit der Säuberung begann. Sie holte alte Futtersäcke von den Regalen und rieb als Erstes die Kühe trocken.
    Keegan kam zurück, um das reparierte Stück wieder in das Rohr einzupassen, und half ihr dann aufzuräumen. Wren bemerkte, dass er des öfteren kleine Pausen einlegen musste und sein Atem viel zu rasch ging. Aber obwohl sie sich Sorgen machte, sprach sie ihn nicht darauf an. Sie hatte kein Recht, ihm zu sagen, was er tun und lassen sollte.
    “Wie groß war die Farm ihrer Großeltern?” fragte Wren, während einer Pause.
    “Sie hatten 150 Kühe. Meistens Jerseys.”
    “Ich mag Jersey-Kühe”, erklärte Wren. “Sie sind nicht so dickköpfig wie die Holsteiner.” Sie wies zu Bossie hinüber.
    “Ich finde^Holsteiner irgendwie schlauer”, entgegnete Keegan, der auf einem Strohballen ausruhte und sie anschaute.
    “Wie oft wird eigentlich Ihre Milch abgeholt?”
    “Meine Farm ist so klein, dass der Milchwagen nur einmal in der Woche vorbeikommt. Am Dienstag.” Wren lächelte. Es war nett, eine normale Unterhaltung mit Keegan zu führen.
    “Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?” wollte Keegan wissen und schaute ihr in die Augen.
    Wren zwang sich, unter seinem Blick ruhig zu bleiben.
    “Klar.”
    “Warum behalten Sie die Farm? Es ist offensichtlich, dass Sie noch Geld draufzahlen müssen.”
    “Sie befindet sich seit drei Generationen in meiner Familie.”
    “Oh.”
    “Was ist mit der Farm Ihrer Großeltern. Ist sie noch im Besitz Ihrer Familie?”
    Keegan schüttelte den Kopf. “Nein.” Er hörte sich wehmütig an. “Mein Vater war das einzige Kind, und er hatte die Farm immer

Weitere Kostenlose Bücher