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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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sah ihn verständnislos an.
    “Im Stall war die Heizung ausgefallen. Der erste Butangas-Tank war leer, ich musste den zweiten anschließen.”
    “Ach du meine Güte”, seufzte sie. “Ich wollte Butangas nachbestellen, aber ich bekomme mein Geld erst nach den Ferien. Das Gehalt einer Lehrerin ist nicht gerade üppig, und besonders zu Weihnachten reicht es nie ganz.”
    “Sie sind Lehrerin?”
    Wren lächelte. “Ich unterrichte Englisch an der hiesigen High School.”

    Keegan verzog das Gesicht. “Darin hatte ich immer die schlechtesten Noten. Ich ziehe Mathematik vor.”
    Mit Freude stellte sie fest, dass er ihr endlich einmal etwas Persönliches mitteilte. “Dafür bin ich ziemlich schlecht in Mathe. Brauchen Sie Mathematik für Ihren Beruf?” fragte sie in der Hoffnung, mehr über ihn zu erfahren.
    Sie sah, wie sein Gesicht sich sofort wieder verschloss, und wünschte sich, sie wäre nicht so neugierig gewesen. Sie fand es doch ebenfalls schrecklich, wenn sie von Fremden ausgefragt wurde. Sie hä tte ihn in Ruhe lassen und warten müssen, bis er von sich aus etwas über seine Person preisgab. Jetzt hatte sie das zarte Band zerstört, das gerade erst zwischen ihnen entstanden war.
    “Ich bin im Moment nicht beschäftigt”, erwiderte er kurz.
    Wren biss sich auf die Zunge, um nicht zu fragen, warum.
    Aber wollte sie wirklich wissen, ob er in irgendetwas Illegales verwickelt war? “Ich werde Ihnen beim Melken helfen”, erklärte sie rasch. “Ich werde mir nur rasch etwas Überziehen.”
    Sie griff nach ihrer Jacke, zog sich Stiefel an, und dann verließen sie gemeinsam das Haus. Es schien nicht mehr so kalt zu sein wie am Tag zuvor. Der Wind hatte sich gelegt, und sie konnte das laute Muhen der Kühe im Stall hören.
    Keegan hatte sich überraschend schnell wieder erholt, musste Wren feststellen. Er ging ihr immer einen Schritt voraus, als ob er nicht neben ihr herlaufen wollte. Und ihr fiel auf, dass er dauernd zum Waldrand hinüberschaute.
    Sie betraten den Stall und wurden von einem Chaos empfangen.
    Ein Wasserrohr, das an der Decke des Stalles entlanglief, war gebrochen, und Wasser floss in mächtigen Strömen über die armen Kühe. Der ganze Stall stand schon knöcheltief unter Wasser. Bossie schlug verärgert mit dem Kopf gegen die Holzwand zu ihrer Rechten. Holz splitterte bereits, aber Wren war unfähig, sich zu rühren. Hilflos schaute sie sich die Bescherung an und wusste nicht, was sie tun sollte.
    “Wo kann man das Wasser abstellen?” schrie Keegan über den Lärm hinweg.
    Als Wren sich ihm zuwandte, schoss ihr mit solcher Wucht Wasser ins Gesicht, dass sie den Halt verlor und zu Boden fiel.
    Keegan war sofort an ihrer Seite und half ihr aufzustehen.
    “Geht es Ihnen gut?” Verlegen strich er das nasse Stroh von ihrer Jeans ab.
    Sie nickte und zitterte, allerdings mehr wegen der Berührung dieses Mannes als von dem kalten Wasser, das größtenteils ihre Jeans durchnagst hatte.
    “Wo ist der Haupthahn?” wiederholte er seine Frage.
    “Wir können ihn vom Boden aus erreichen.”
    Er ergriff ihre Hand und führte sie geschickt an den aufgeplatzten Rohren vorbei, aus denen das Wasser sprudelte.
    Obwohl beide Handschuhe trugen, genoss Wren es, seine Hand zu spüren.
    “Das Rohr ist wahrscheinlich letzte Nacht eingefroren, als die Heizung ausfiel”, erklärte er, während er mit ihr zur Treppe lief.
    “Nachdem ich die Heizung wieder angestellt habe, sind die Rohre aufgetaut. Den Rest sehen Sie ja.”
    Wren, die hinter ihm die Treppe hinaufstieg, konnte nicht umhin zu bemerken, wie knackig sein Po in der Jeans aussah.
    Hör auf, so etwas auch nur zu denken! schalt sie sich.
    “Was für ein Chaos”, sagte sie stattdessen laut und schüttelte den Kopf, um die erotischen Gedanken zu verdrängen.
    “Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde Ihnen helfen, den Stall wieder in Ordnung zu bringen”, versprach er und schaute sie dabei so liebevo ll an, dass Wrens Herz für einen Moment aussetzte. So viel Mühe sie sich auch gab, ein Blick aus seinen faszinierenden dunklen Augen, und alle Anstrengungen waren vergebens.

    “Ich bin wirklich froh, dass Sie bei mir sind”, erklärte sie.
    “Ohne Sie wäre das hier zum Albtraum geworden.”
    Er hatte den Dachboden erreicht und hielt ihr wieder die Hand entgegen. “Wie schaffen Sie es überhaupt, allein zurechtzukommen?”
    “Ich muss zugeben, dass ich große Mühe habe, alle Aufgaben allein zu bewältigen. Noch vor sechs Wochen half mir

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