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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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erinnerte ihn an Katie. Seine Tochter hatte stets eine Locke um ihren Finger gewickelt, wenn sie nervös gewesen war.
    Eine tiefe Traurigkeit überfiel ihn, und er seufzte innerlich. So viel Schmerz, so viel Leid. Was würde es schon ausmachen, Wren diesen Gefallen zu tun und diesen Job anzunehmen? Er brauchte sie jetzt nicht vor den Kopf zu stoßen, und sie hätte Zeit, sich nach jemand anderem umzuschauen. Vor allem aber brauchte er jetzt nicht die Enttäuschung in ihren warmen braunen Augen zu sehen.
    “Leider kann ich Ihnen nicht viel zahlen”, erklärte sie weiter.
    “Unterkunft und Verpflegung sowie ein Taschengeld. Das ist alles, was ich Ihnen anbieten kann.”
    Verflixt, er wurde langsam sentimental. Nie zuvor in den vergangenen achtzehn Monaten hatte er sich um die Wünsche oder Bedürfnisse anderer Menschen gekümmert. Seit Maggie und Katie von ihm gegangen waren, hatte nichts mehr gezählt.
    Bis jetzt.
    Diese Erkenntnisse bestürzte ihn.
    Er mochte Wren Matthews. Nicht als Frau, redete er sich selbst schnell ein, sondern als Mensch.
    Und das war ein fataler Fehler.

    Nur sein Killerinstinkt hatte ihn bis jetzt am Leben gehalten.
    Nur Hass und Wut hatten sein Überleben gesichert.
    Was würden seine Exkollegen sagen, wenn sie ihn jetzt sähen? Wären sie stolz auf seine Ausdauer, mit der er Heller verfolgte? Oder würden sie denken, dass er sich mit seinen Rachegefühlen seine Seele vergiftet hätte?
    Nachdem sich Keegan von seinen Verbrennungen erholt hatte, hatte Bill Rizer, sein bester Freund und sein Vorgesetzter, ihn gebeten, wieder bei der Polizei zu arbeiten. Für eine Weile hatte Keegan es sogar in Betracht gezogen, obwo hl sein Beruf der Grund für den Mord an seiner Familie gewesen war. Denn wenn er Victor Heller bei einer Drogenrazzia nicht in Notwehr erschossen hätte, wären er, Keegan, und seine Familie niemals zur Zielscheibe des skrupellosen Connor Heller geworden.
    Auge um Auge. Zahn um Zahn.
    Ein unangenehmes Gefühl machte sich auf einmal in Keegan breit. Waren es Schuldgefühle? War es Bedauern?
    Seine Kollegen hatten Connor festgenommen, während Keegan noch im Krankenhaus lag. Zur Verhandlung war Keegan bandagiert und im Rollstuhl gekommen. Er hatte auf keinen Fall verpassen wollen, wie der gewissenlose Mörder seiner gerechten Strafe zugeführt wurde. Heller wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Siehst du, hatten seine Freunde damals gesagt, um ihm Mut zu machen, unser System ist gerecht.
    Und dann war Connor Heller aus dem Joliet Gefängnis ausgebrochen. Er hatte einen Wachmann über den Kopf geschlagen, dessen Kleidung angezogen und war einfach durch den Hauptausgang hinausgegangen. Nachdem das geschehen war, konnte Keegan nicht einfach wieder seinen Alltag aufnehmen und zur Polizei zurückkehren.
    Wie auch immer der Ausgang sein würde, Keegan würde nie mehr Polizist sein können. Er wollte nie mehr hilflos zuschauen, wie Menschen skrupellosen, gewalttätigen Personen zum Opfer fielen, die dann der Gerechtigkeit sogar noch entkamen.
    “Wovor laufen Sie weg?” Wren Matthews Stimme drang in seine Gedanken und riss Keegan wieder in die Gegenwart zurück.
    Er starrte sie an. Ihr Gesicht war ernst, Mitgefühl lag in seinem Ausdruck. Sie wurde verlegen unter seinem Blick, wich ihm aber nicht aus. Diese Wren Matthews war eine mutige Frau, niemand konnte das leugnen.
    “Ich laufe vor gar nichts davon”, erwiderte er ausdruckslos.
    “Warum bleiben Sie dann nicht hier? Warum bleiben Sie denn nicht lange genug, um über Ihr Leben nachzudenken, um herauszufinden, was falsch gelaufen ist?”
    Oh, er wusste, was falsch gelaufen war, wusste es nur zu gut.
    Lange Nächte unter freiem Himmel hatten ihm genug Zeit zum Nachdenken gegeben. Er hätte in jener Nacht im Haus mit Katie und Maggie sein sollen. Er hätte sie beschützen oder mit ihnen sterben sollen. Stattdessen hatte er Überstunden gemacht und war viel zu spät gekommen. Sein verzweifelter Versuch, Maggie und Katie noch aus den Flammen zu retten, war fehlgeschlagen.
    Er war zu spät gekommen.
    Keegan biss die Zähne zusammen. Die alte Wut wallte mit neuer Kraft in ihm auf, es war, als sei das Unglück gerade erst geschehen
    Drei Tage lang hatte er sich von Wren Matthews sanftem Wesen einlullen lassen. Dabei musste er doch seine Frau und seine Tochter rächen, musste seine Fehler wieder gutmachen.
    Verflixt, Maggie und Katie waren tot, weil er sie im Stich gelassen hatte, und ihm ging diese Frau nicht aus dem

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