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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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Sinn.
    Keegans Atem ging schnell und stoßweise. Er musste mit sich kämpfen, um nicht irgendetwas in seiner Nähe zu ergreifen und in seiner Verzweiflung gegen die Wand zu schleudern.
    Furcht trat auf Wrens Gesicht. Sie wurde blass und trat einen Schritt zurück. “Keegan?”

    Er brummte irgendetwas Unverständliches.
    “Habe ich etwas Falsches gesagt? Oder getan?” fragte Wren verunsichert.
    Keegan schüttelte den Kopf. Er machte ihr offensichtlich Angst. Sie hatte etwas Besseres verdient. Beruhige dich, kontrollier deine Wut, bewahr sie für Heller auf, rief eine innere Stimme ihm zu.
    “Nichts”, murmelte er. “Ich habe nur an die Vergangenheit gedacht.”
    Sie streckte zaghaft die Hand aus und berührte seine Schulter.
    “Es muss furchtbar gewesen sein.”
    “Schlimmer als das.”
    “Wollen Sie mir nicht davon erzählen?”
    “Nein.” Sein ganzer Körper verspannte sich, und sie rückte rasch von ihm ab.
    “Wie Sie wollen.”
    “Es tut mir Leid, Wren, es hat wirklich nichts mit Ihnen zu tun.”
    Wren musste einen Schauer unterdrücken. In diesem Moment wirkte Keegan so finster und unheimlich wie an dem düsteren Nachmittag vor drei Tagen, als er vor ihrer Haustür erschienen war. Sie musste verrückt geworden sein zu glauben, einem Mann mit so großen seelischen Problemen helfen zu können. Ihr Vorhaben war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, das wurde ihr jetzt vollkommen klar.
    Man spürte den Tumult, der in ihm tobte. Sein Gesicht war so angespannt, dass es wie eine Maske wirkte. Wut und Schuldgefühle klangen aus seiner Stimme heraus.
    Sie wollte ihn erneut berühren, aber er zuckte zurück und sah sie mit geradezu wildem Blick an. Angst ließ ihr Herz schneller schlagen.
    “Sie müssen mit jemandem darüber reden, Keegan. Sie dürfen Ihre Gefühle nicht so unterdrücken.”

    Er zeigte so wütend mit dem Finger auf sie, dass Wren ängstlich zurückwich bis sie die Wand im Rücken spürte.
    “Sagen Sie mir nie mehr, was ich darf oder brauche. Sie sind nicht meine Frau. Verstanden?”

8. KAPITEL
    Wren fuhr sich mit der Hand an den Nacken. “Ich habe nie …
    ich wollte nicht …” Tränen brannten in ihrer Kehle und liefen zu ihrem Entsetzen bereits über ihre Wangen. Sie wollte nicht, dass er sie weinen, dass er ihre Schwäche sah. “Was ist passiert?”
    flüsterte sie. “Drüben im Stall waren Sie eben noch so nett und haben mir so geholfen. Was habe ich nur falsch gemacht?”
    “Sie haben sich geirrt. Ich bin nicht nett.”
    “Das glaube ich nicht”, stieß sie hervor, während sie ihre Tränen wegblinzelte.
    “Sie machen sich nur selbst etwas vor.”
    Seine Worte waren verletzend, aber der Schmerz, der in seinen Augen lag, traf sie viel mehr. Er wirkte wie ein kleiner verwaister Junge, der von einer Pflegefamilie zur anderen herumgestoßen wurde und nie Wurzeln fassen konnte. Der es nie gelernt hatte zu lieben, zu vertrauen. Er war wütend auf die Welt und alle Menschen. Sie hatte solche Aggression bereits bei einigen schwierigen Schülern kennen gelernt. Widrige Lebensumstände hatten die Kinder dazu gebracht, sich eine harte Schale zuzulegen. Aber statt sich darin zurückzuziehen, gingen sie lieber in die Offensive. Genau wie Keegan es jetzt tat.
    Er schlug um sich, weil er verletzt war. Wren hatte das begriffen. Aber ihn zu verstehen und ihm zu helfen, mit seiner Vergangenheit zurechtzukommen, waren zweierlei Dinge. Sie war keine ausgebildete Psychologin. Wenn sie klug wäre, würde sie jetzt aufgeben, ihm helfen, seine Sachen zu packen und ihn für immer aus ihrem Leben schicken. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund jedoch weigerte sie sich, das zu tun. Wie sie auch ihre schwierigsten Schüler nicht im Stich ließ, wollte sie es auch bei Keegan noch einmal versuchen.
    “Hinter Ihrer Wut steckt ein anständiger Mann”, erklärte Wren mit fester Stimme. Sie war schüchtern, aber sie war kein Feigling. Durch ihre Hüftverletzung war sie befangener geworden, aber sie stand ihre Frau, wenn es um wichtige Dinge ging.
    “So? Und woher wollen Sie das wissen?”
    “Man kann sehen, dass in Ihrem Inneren ein Kampf stattfindet.”
    Er rollte genervt mit den Augen. “Sie sehen mich völlig verklärt.”
    “Ich vertraue meiner Eingebung”, erklärte sie und legte eine Hand auf ihren Bauc h.
    “Wirklich? Sind Sie solch ein guter Menschenkenner, dass Sie sich auf Ihre Intuition immer verlassen können? Haben Sie niemals dem falschen Mann vertraut, Wren Matthews?” Sein

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