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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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den Ninja zu.
    »Mulvaney, du weißt nicht, wie ... weit dieser Mann ...«

    »Auf jeden Fall nicht weit genug«, zischte Mulvaney. Der Ninja stürmte auf ihn zu, das Samurai-Schwert auf Mulvaneys Kehle gerichtet, das Tötungsmesser in Kampfposition, das linke Bein ausgestreckt. Mulvaney wich nach links aus, machte eine Drehung nach rechts und wirbelte mit dem Speerschaft durch die Luft, traf das Tötungsmesser an der flachen Seite und schlug es dem Ninja aus der Hand. Mit einem gewaltigen Sprung flog der Ninja auf ihn zu. Mulvaney kickte das Tötungsmesser mit dem Fuß weg und bewegte mit den Fingern den Speerschaft in einem langgezogenen Bogen.
    Nun griff der Ninja erneut an, das Schwert gab ein singendes Geräusch von sich, als es die Luft durchschnitt. Mulvaney bewegte sich im Uhrzeigersinn und ließ den Speerschaft ständig kreisen.
    Als der Ninja nahe genug herangekommen war, stieß Mulvaney den Speer scharf nach rechts. Das Schwert des Ninjas hackte den Speerschaft in zwei Teile.
    Mulvaney warf sich gegen die Beine des Ninjas, dieser fiel nach hinten. Sein Schwert schlitterte über den blankpolierten Holzboden.
    Die beiden Kämpfer richteten sich auf. Mulvaney verbeugte sich, der Ninja ebenfalls.
    Mulvaney hörte Osgood aufatmen.
    Tsukahira lachte.
    Tsukahira hob die mittleren drei Finger seiner linken Hand.
    »Vorsichtig nach links vorwärtsbewegen«, antwortete Osgood.

    »Hai!, erwiderte Tsukahira, hob den Daumen der rechten Hand und bewegte ihn ruckartig nach rechts. Er sah Mulvaney an.
    »Die Manövereinheit folgt ihrem Führer, dem Chunin, nachdem dieser unmittelbar vorher ein Signal bekommen hat, der Haupttruppe seitlich versetzt zu folgen.«
    »Hai!« Tsukahira hob seinen linken Daumen und drehte ihn vom Körper weg. Jetzt war Osgood wieder an der Reihe.
    »Die Haupttruppe folgt auf diesen Wink hin zügig ihrem Jonin, dem Kommandanten, da ein gefährliches Gelände vor ihr liegt, das es zu durchqueren gilt.«
    »Hai! « Tsukahira hob den rechten Zeigefinger hoch und bewegte ihn kreisförmig nach vorne.
    Mulvaney mußte antworten.
    »Der Jonin wünscht, daß der Kämpfer, der zu seinem persönlichen Genin ernannt wurde, allein einen Gegner ausschaltet, dann zurückkommt oder das schwarze Band zurückschickt.«
    »Hai!« Tsukahira hob den rechten Daumen und drehte ihn zuerst nach rechts und dann nach links.
    Osgood war an der Reihe.
    »Der Jonin wünscht, daß die rechts und links von ihm eingeteilten Chunin ihn durch ein Flankiermanöver unterstützen.«
    »Hai.« Tsukahira sah Mulvaney an und fuhr sich mit der Hand vom linken zum rechten Ohr über die Kehle. Mulvaney antwortete nicht. Tsukahira sah ihn an und wiederholte die Geste. »Wir wissen beide sehr gut, was das bedeutet«, antwortete Mulvaney und verbeugte sich. Dann machte er kehrt, verließ den Raum und zog seine Schuhe an.

    Er ging nach draußen. Er hatte die Ärmel bis über die Ellbogen hochgekrempelt; die kalte Luft fühlte sich auf seinen nackten Armen gut an. Er atmete tief durch. Er hörte Schritte auf dem Kiesweg und drehte sich um.
    »Was, zum Teufel, ist denn mit dir los, Mulvaney?«
    »Welch profane Sprache, Osgood-san.«
    Mulvaney holte seine Zigaretten aus der Tasche und ging weiter.
    »Mulvaney!«
    Mulvaney blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Er hörte seine Stimme, aber sie klang ihm fremd. »Laß mich in Ruhe, Ozzie.«
    »Du glaubst wohl, daß du meiner Frage dadurch ausweichen kannst, daß du mich wütend machst.«
    »Dann werde ich sie dir beantworten: Es geht dich einen Dreck an. Und jetzt verschwinde!«
    Mulvaney ging weiter, den Hügel hinunter zu der ursprünglichen Befestigungsmauer. Das Übungsfeld befand sich zwischen ihm und der Mauer, und hinter der Mauer lag der Teich oder die Lagune oder wie immer das Ding heißen mochte.
    Er spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. Er hatte Osgood seine Meinung gesagt, aber Osgood war nicht die Ursache seiner Wut.
    Mulvaney war wütend über sich selbst. Er ging weiter und rammte bei jedem Schritt die Hacken seiner Turnschuhe, die er nicht einmal zugebunden hatte, in den Boden. Er erreichte das sorgfältig gepflegte Übungsfeld, ging darum herum auf den Ausgang in der Mauer zu.
    »Mulvaney-san!« Es war Tsukahiras Stimme.

    Mulvaney blieb stehen und drehte sich um. Er verbeugte sich leicht und sagte: »Sensei.«
    »Mulvaney nennt mich sensei und mißachtet trotzdem meine Befehle?«
    »Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Osgood. Er wird Ihnen bestätigen, daß ich in einer

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