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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Moment und sagte dann:
    »Ich hoffe, daß du und Sergeant Oakwood lebend aus dieser Sache herauskommen. Die wichtigen Dinge im Leben - Freundschaft, Anerkennung -
    findet man nicht alle Tage, und man verliert sie nur zu leicht. Oder beachtet sie nicht. Tja, und deshalb wollte ich dir sagen, daß ich seit dieser Sache mit meinem ehemaligen Ausbilder, den ich umbringen mußte, na ja, seither ... verdammt.«
    »Was?« fragte Mulvaney.
    »Seither habe ich nie wieder mit einem Partner zusammengearbeitet. Ich traue einfach niemandem mehr. Aber bevor wir jetzt losziehen und uns umlegen lassen, wollte ich dir sagen, daß ich dir vertraue. Ich habe keine Ahnung, warum. Das war's, was ich dir sagen wollte. So, jetzt darfst du wieder lachen.«
    »Ich lache aber nicht«, antwortete Mulvaney und streckte ihm die Hand hin. Osgood nahm sie.
    »Ich habe einen Partner in Chicago, Lew Fields.
    Er ist mein bester Freund und der einzige Mensch, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Jedenfalls war er bisher der einzige.« Seine Hand lag noch immer in Mulvaneys. Nach einer Weile sagte Osgood: »Nun denn, das wäre heraus.« Seine Stimme klang belegt.
    »Ja, wir haben's hinter uns.«
    Ihre Hände lösten sich voneinander. Osgood nahm sein Zigarettenetui aus der Tasche des Mantels. »Zigarette, Ed?«
    »Ja, gern, John.« Mulvaney nahm sich eine Zigarette, gab Osgood Feuer und steckte sich dann seine eigene an. »Du schießt verdammt gut mit deiner kleinen Kanone. Als ich sie zum erstenmal sah, dachte ich, der hat sich wirklich eine komische Knarre ausgesucht. Aber man lernt ja manchmal noch was dazu.«
    »Deine Beretta ist auch ganz gut. Die amerikanische Armee hat eine gute Wahl getroffen, als sie auf die Beretta umstellte.« Danach schwiegen beide. Nach einer Weile drehte sich Osgood um und beobachtete den
    Sonnenuntergang. Er bemerkte, daß auch Mulvaney dorthin blickte. Ein Hubschrauber war zu hören. Er sollte sie auf die andere Seite von Okuschiri bringen, wo die Boote bereitlagen. Aber Osgood sah nicht in die Richtung, aus der der Hubschrauber kam. Er genoß seine Zigarette. Und er genoß das seltene Gefühl von Kameradschaft...
    Der Hubschrauber setzte zur Landung an.
    Mulvaney sprang zuerst hinaus, Osgood und Nobunaga folgten ihm. Mulvaney schulterte seine Provianttasche und rannte unter den Rotorblättern des Hubschraubers durch, der gleich darauf wieder abhob, um weitere Männer herbeizuschaffen.

    Überall standen tragbare Generatoren. Sie erzeugten den Strom für die starken Lampen, die den Strand so hell erleuchteten wie in einer Vollmondnacht. Knappe 200 Meter von ihnen entfernt krachten Sturzwellen über die Kaimauer.
    An der Mauer hingen große Klumpen kristallklaren Eises wie Zuckerguß an einem Geburtstagskuchen.
    In dem Eis brach sich das Licht der Bogenlampen und der Autoscheinwerfer.
    Es war bitterkalt. Mulvaney war dankbar für die geliehenen Handschuhe und den geliehenen Pullover, den er unter seiner Pferdelederjacke trug.
    Motorboote waren in der stürmischen Brandung halb auf das Land gezogen worden. Ihre Außenbordmotoren waren hochgekippt, um die Propeller zu schonen. Männer in gelbem Ölzeug luden Ausrüstungsgegenstände aus den Lastwagen, die dicht an der Brandung standen.
    Dann fuhren sie am Strand entlang weiter zu einem anderen Landepunkt, wo weiteres Gerät aufgestapelt stand und ebenfalls verfrachtet wurde.
    »Eine sehr aufwendige Operation, Nobunaga!«
    rief Osgood ihm über das Tosen der Brandung hinweg zu. Der junge Mann nickte und zog den schützenden Pelzkragen seiner Lederjacke höher.
    Er schrie zurück: »Meine Familie betreibt viele Geschäfte, die einen bescheidenen Gewinn abwerfen. Die Hubschrauber gehören uns und werden auch geschäftlich genutzt. Das bewegliche Material haben wir uns hier am Ort beschafft. Ein paar Boote mußten wir dazukaufen. Wenn man hundert Männer samt Ausrüstung in ein Kampfgebiet transportieren will, muß man das Unternehmen logistisch gut vorbereiten. Aber zum Glück reisen Ninjas ja mit leichtem Gepäck.« Er grinste und winkte ihnen, ihm zu folgen. Mulvaney zog sich kurz die Handschuhe aus, um sich eine Zigarette anzuzünden. Am hinteren Teil eines Fahrzeugs, das wahrhaftig genau wie ein 2,5-Tonner der US-Armee aussah, befand sich ein großer Anbau. Ein paar Schritte davon entfernt prasselte ein Feuer. Ninjas schenkten heiße Getränke aus. Mulvaney ging schneller.
    Sie erreichten den Anbau, der jedoch kaum vor dem starken Wind schützte. Die Szenerie erinnerte

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