Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
Vom Netzwerk:
eines der Ninja-Schwerter zu nehmen, falls man es ihm anbot. Er könnte die Scheide wie einen Schnorchel benutzen und das verfluchte Schwert und das Tötungsmesser tragen, um sich Erklärungen zu ersparen und Streit zu vermeiden.
    Aber benutzen würde er sie nicht, basta. Zwei bis auf die Haut durchnäßte Männer standen neben dem Boot und hielten es fest. Mulvaney und Osgood kletterten zuerst hinein. Nobunaga sprang mit einem Satz seitlich in das Boot - elegant wie ein Hürdenläufer über ein Hindernis.
    Nobunaga rief den beiden Männern durch das Rauschen der Brandung etwas zu. Sie ließen das Boot los; es trieb schnell auf die See hinaus.
    Mulvaney wrang seine Handschuhe aus und stopfte sie in seine Tasche. Sie steuerten nun auf ein größeres Boot zu, das sie aber jetzt nur als dunkles Gebilde am Horizont erkennen konnten. Im Fahrlicht der kleinen Barkasse nahm es aber immer deutlichere Konturen an. Mulvaney glaubte eine geschlossene Kabine ausmachen zu können; er empfand dies als erfreulich. Er beneidete den Rest der Einsatztruppe nicht, die auf den kleineren, offenen Booten in der kalten Nacht zu ihrem Einsatzort transportiert wurden.

    Die Barkasse hatte nun das größere Boot erreicht. Nobunaga kletterte sofort die Leiter hinauf, die an einer Seite des Bootes herunterhing.
    Osgood und Mulvaney folgten ihm. Als Mulvaney auf dem Deck stand, wurde Osgood gerade von dem in seinem üblichen Schwarz gekleideten Tsukahira-san begrüßt.
    »Ah! Mulvaney-san. Alles in Ordnung?«
    »Etwas frisch hier, aber sonst ist alles in Ordnung, Tsukahira-san.« Mulvaney verbeugte sich, Tsukahira ebenfalls. »Folgen Sie mir bitte.«
    Sie stiegen die Treppe hinunter und kamen in eine luxuriös und in westlichem Stil ausgestattete Kabine. Vor allem aber war sie beheizt.
    »Der Rest von Nobunagas Truppe, die die kleine Insel angreifen wird, folgt uns in einem zweiten Boot. Ich habe dem Bootsführer befohlen, sofort abzulegen, aber wir werden nicht mit voller Geschwindigkeit fahren, solange das zweite Boot nicht in Sicht ist. Ich kenne mich mit der See nicht aus, aber wenn Sie beide irgendwelche Fragen haben, dürfen Sie sich gerne an den Bootsführer wenden. Mein Sohn steht Ihnen als Übersetzer zur Verfügung, Mulvaney-san.«
    Ein Mann in Jeans und einem blauen Arbeitshemd kam herein und verbeugte sich tief.
    Tsukahira gab ihm auf Japanisch Befehle. Der Mann verbeugte sich erneut, und Tsukahira nickte.
    »Er wird uns Sake bringen, um uns aufzuwärmen.
    Dann werden wir schlafen. Sie werden eine Stunde vor der geplanten Landung auf der kleinen Insel geweckt werden. Ich hoffe, daß Sie gut schlafen werden.«

    Der Mann in der Arbeitskleidung kam wieder herein, begleitet von einem zweiten Mann, der vier kleine Fläschchen Sake und vier flache Tassen von der Art trug, die Mulvaney schon oft in japanischen Restaurants gesehen hatte. Jeder erhielt ein Fläschchen und eine Tasse.
    Tsukahira schenkte sich als erster Sake ein und hob seine Tasse. Mulvaney, Osgood und Nobunaga gossen ebenfalls Sake in ihre Tassen.
    »Im Westen wünscht man sich in einer solchen Situation Glück. Ich hingegen möchte einen Toast auf unsere Fähigkeiten und auf das Schicksal ausbringen.«
    Daraufhin trank er sein Glas in einem Zug aus.
    Sein Sohn, Mulvaney und Osgood tranken ebenfalls. Der Sake wärmte Kehle und Magen.
    Osgood lag im Bett; er verspürte immer noch das wärmende Gefühl des Sakes in seinem Magen.
    Er versuchte, sich einzuprägen, daß ihn jemand aufwecken und ihn an der Schulter berühren würde.
    Er programmierte seinen Körper darauf, nicht mit der sonst üblichen Automatik zu reagieren. Er umklammerte seine Waffe und schlief ein. Als er eine Berührung an seiner Schulter spürte, riß er sofort die Augen auf und griff nach dem Kolben seiner Pistole. Aber er zog sie nicht unter dem Kissen hervor. Einer der beiden Männer, die den Sake serviert hatten, verbeugte sich lächelnd.
    Osgood nickte mit dem Kopf und bedankte sich.
    Der Mann ging; Osgood richtete sich auf. Mulvaney saß bereits aufrecht im Bett. Osgood fröstelte und schlüpfte schnell in seinen Pullover.
    »Jetzt geht's los«, sagte Mulvaney.

    »Ja. Ich wäre froh, wenn es schon vorbei wäre.«
    »Ich auch.«
    Mulvaney zündete sich eine Zigarette an.
    Osgood machte sich daran, seine Pistolen ein letztes Mal zu überprüfen. Er entlud und zerlegte beide Walther-Pistolen, inspizierte sie und baute sie anschließend wieder zusammen. Sie und der Rest von Nobunagas Truppe sollten sich

Weitere Kostenlose Bücher