Das Yakuza-Mal
Leben, nicht aufgrund seines Könnens. Ihm war klar, daß auch dieses Mal die List seine einzige Rettung war. Als die Klinge seines Gegners gegen seine beiden Schwerter prallte, ließ Osgood sie nach links auf den Boden fallen. Er duckte sich nach rechts, ließ sich auf die Knie fallen, zog seine Pistole und griff mit der linken Hand in den Sand. Der Ninja drehte sich um, zögerte einen winzigen Augenblick, als er die Pistole sah. Osgood warf ihm eine Handvoll Sand in die Augen. Der Ninja hustete und hielt sich seine Schwerter schützend vors Gesicht. Osgood stützte sich mit der rechten Hand ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, holte mit dem linken Bein aus, trat dem Ninja gegen die Knie und warf ihn zu Boden. Dann sprang er sofort auf und kickte dem Mann mit dem Fuß Sand ins Gesicht. Sein shoto lag immer noch an derselben Stelle, wo es der tote Ninja hatte fallen lassen. Er hob es auf und warf sich auf den Mann, der sich weggedreht hatte, um nicht noch mehr Sand in die Augen zu bekommen. Osgood stieß ihm das Messer tief zwischen die Schulterblätter und verpaßte ihm mit dem Kolben der Pistole einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf. Osgood stand auf, steckte die Pistole ins Holster, packte die beiden katanas und eilte seinen Kameraden zu Hilfe. Er stürzte sich von hinten auf einen der gegnerischen Ninjas. Der Ninja wirbelte herum, um Osgood abzuwehren. Sein Kampfgenosse ergriff die Chance und stieß zu. Der gegnerische Ninja stürzte zu Boden. Gemeinsam halfen sie nun ihrem Kameraden gegen den vierten feindlichen Ninja. Der Mann hielt sich wacker. Es gelang ihm einige Sekunden lang, Osgood und seine beiden Kampfgenossen abzuwehren. Dann täuschte Osgood einen Angriff vor, der Ninja parierte mit seinem shoto, einer von Osgoods Begleitern beschäftigte den Gegner mit seinem katana, und der zweite stieß zu und durchbohrte den Gegner. Osgood blieb einen Moment lang regungslos stehen. Die beiden Männer, an deren Seite er gekämpft hatte, sahen ihn an und verbeugten sich.
Osgood tat es ihnen nach und nahm das shoto, das ihm einer der Ninjas wie eine Auszeichnung darbot.
Mulvaney rannte. Einer der beiden Ninjas, die er begleitete, war vorausgeeilt und winkte ihnen nun, stehenzubleiben. Sein Handzeichen bedeutete, daß sich vor ihnen ein gegnerischer Ninja befand. Die beiden Ninjas blickten Mulvaney an, und der rechts von ihm stehende wies zuerst auf das Stichblatt seines katanas und dann auf Mulvaneys Schwert.
Mulvaneys Magen verkrampfte sich.
Er nickte und schlich vorwärts. Der schwarzgekleidete Gegner stand knapp 50 Meter entfernt am Rand einer Felserhebung. In der Dunkelheit war er kaum zu erkennen. Aber schließlich war Unsichtbarkeit ja auch das Markenzeichen eines Ninjas. Was er jetzt zu tun hatte, war klar. Er mußte dem Gegner mit einer Hand den Kehlkopf eindrücken und ihm mit der anderen Hand das Messer zwischen die Schulterblätter rammen. Es gab unzählige Varianten dieser Methode - er kannte sie alle, und die meisten hatte er schon selbst angewandt.
Sein Mund war trocken, seine Hände zitterten.
Auf der Hälfte des Wegs blieb er stehen. Er schloß die Augen ...
Die Sonne stach vom Himmel, der Dschungel stank wie eine Müllhalde. Als die Sonne später noch höher am Himmel stand, wurden der Gestank noch schlimmer und die Fliegenschwärme noch dichter. Ein gewöhnlicher Vietcong mit einem dieser seltsamen Strohhüte auf dem Kopf, mit Sandalen aus Autoreifen an den Füßen und dem schwarzen Schlafanzug. Er hielt ein AK-47 in der rechten Armbeuge. Er hielt es genau so, wie ein Jäger in den englischen Filmen seine Schrotflinte hält, wenn er nicht damit rechnet, Wild vor die Flinte zu bekommen. Mulvaney blieb völlig regungslos sitzen.
Schweiß rann ihm aus dem verfilzten Haar über die Stirn und in die Augen. Das Randall-Bowiemesser hielt er mit der rechten Faust umklammert. Der Vietcong war direkt unter ihm. Mulvaney sprang vom Baum und stürzte sich auf um. Das AK fiel dem Gegner aus der Hand und schlitterte weg.
Mulvaney packte den Vietcong mit der rechten Hand am Nacken und drückte sein Gesicht auf den Boden. Doch der Vietcong versuchte, ihn abzuschütteln, und das Messer traf nur seine reche Schulter. Mulvaney packte sein Gesicht, seine Finger rutschten auf dem Schweiß und.der Spucke aus. Er riß ihm den Kopf zurück und fuhr ihm mit dem Bowiemesser durch die Kehle. Danach trieb er ihm das Messer diagonal bis zum Anschlag in die Brust. .Mulvaney ließ sich auf den Boden sinken
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