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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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schlüpfte in die weiten, aber dennoch auf Form geschnittenen schwarzen Hosen. Er zog sich das tunikaartige Oberteil an und band sich die Schärpe um den Bauch. Schließlich fuhr er sich noch einmal mit dem Handtuch über das Haar, zog die Kapuze über den Kopf und wickelte sie ums Gesicht, wie man es ihm beigebracht hatte. Er schlüpfte in die schwarzen Ninja-Stiefel. Dann legte er das schmale rote Band um die Stirn und verknotete es wie die anderen am Hinterkopf. Sein Kurzschwert, shoto, steckte er in die Schärpe und griff nach seinem katana, dem er sich jetzt ganz anders verbunden fühlte als zuvor.
    Osgood trat hinter dem Tuch vor.
    Eine ihm vertraute Stimme flüsterte : »Wie man hört, war unser Ninja heute abend schon ganz schön fleißig.«
    Mulvaney war in der Dunkelheit und unter seiner Kapuze kaum zu erkennen. Osgood streifte sein Schulterholster über und band sich dann das Gürtelholster um.
    »Wie war das Schwimmen, Ed?«
    »Nicht so amüsant wie im Whirlpool, aber ansonsten nicht schlecht. Ist dir kalt?«
    »Ja, ziemlich kalt. Können wir?«
    Nobunaga machte sich bereits auf den Weg.
    Osgood ging schnell, Mulvaney lief neben ihm her.
    Nobunaga benutzte jetzt die vereinbarten Zeichen.
    Er bedeutete ihnen anzuhalten und machte dann erneut ein Zeichen. Osgood wandte sich nach links, Mulvaney nach rechts. Osgood fragte sich, wie Mulvaney diesen Auftrag erfüllen wollte, wenn er nicht bereit war, eine Klinge zu benutzen. Zwei Ninjas überholten Osgood. Er hatte nichts dagegen, denn dann konnte er sich an ihnen orientieren. Die beiden Ninjas hetzten die Felsen entlang. Osgood glitt einmal beinahe aus, fing sich aber wieder.
    Plötzlich wurde ihm klar, daß sie den Berg hinaufstiegen, der die Armada verdecken sollte, die Tsukahira bald vor der Küste zusammenziehen würde. Wie bald würde das sein? Osgood hatte vergessen, auf die Uhr zu sehen.
    Jetzt wurde ihm etwas wärmer. Der Kopf- und Gesichtsschutz schützte zwar, engte aber auch ein, besonders, wenn man nicht daran gewöhnt war. Er erinnerte sich, daß er als kleiner Junge diese gestrickten Fliegermützen getragen hatte. Alle kleinen Jungs trugen damals diese Mützen, und sobald der erste Frühlingswind aufkam, klappte man die Ohrenschützer keck nach oben. Plötzlich hielten die beiden Ninjas vor ihm an und kauerten sich nieder.
    Osgood hockte sich zwischen die beiden. Vor ihnen stand eine Hütte, recht stabil gebaut, entweder aus Schlackenstein oder vielleicht auch aus Felsengestein. Das Dach war schief und unter dem Türrahmen drang ein schwacher
    Lichtschimmer nach außen.
    Die anderen beiden Ninjas - es war verrückt: er begann bereits, sich selbst für einen Ninja zu halten
    - rückten lautlos vor. Osgood folgte ihnen nach.
    Wenn sie Deckung suchten, suchte er ebenfalls Deckung. Wenn sie vorstürmten, stürmte auch er vor. Sie hielten an. Er auch. Sie blieben regungslos stehen. Er ebenfalls.
    Dann rannten sie auf die Tür zu, aus der das Licht kam, und blieben zu beiden Seiten der Tür stehen.
    Osgood merkte erst jetzt, daß er derjenige sein würde, der in die Hütte stürmen mußte. Die Kälte packte ihn erneut; er wünschte sich, den wohlvertrauten Griff seiner P-38 K zu spüren. Er sah seine beiden Begleiter an. Einer von ihnen deutete mit einer Kopfbewegung auf die Tür.
    Osgood griff nach dem Heft des Schwerts, trat einen Schritt zurück und trat mit dem linken Fuß gegen die Tür. Die Tür krachte nach innen auf.
    Osgood zog das Schwert aus der Scheide und stürmte durch die Tür. In der Wachhütte befanden sich drei Männer. Zwei von ihnen saßen auf dem Boden und würfelten an einem niedrigen Holztisch.
    Der dritte rollte sich sofort von seiner Matte auf dem Boden und riß sein Schwert aus der Scheide.
    Osgood hieb dem Mann sein Schwert von oben auf den Kopf und spaltete ihm den Schädel auf, die halbe Nase wurde abgetrennt. Er drehte sich blitzschnell nach links und parierte den Angriff eines anderen Schwerts, wirbelte nach rechts, sah die Matte, auf der einer der feindlichen Ninjas stand und bedrängte ihn, bis er zurückwich. Mit einer raschen Handbewegung packte Osgood die Matte und riß sie ihm unter den Füßen weg. Der Ninja taumelte; Osgood griff an, wie durch ein Wunder hielt er plötzlich das Kurzschwert in der linken Hand. Sein rechter Arm holte aus, das Schwert des Ninjas krachte gegen die Wand. Osgoods linker Arm zielte auf seine Kehle, die sich blutrot verfärbte. Der Ninja riß die Augen weit auf und fiel zurück. Osgood

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