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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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holte unter seinem tunikaartigen Oberhemd zwei Kopfbedeckungen hervor, die er zuvor zwei toten Ninjas abgenommen hatte. Eine gab er Mulvaney und zeigte mit einer Kopfbewegung auf die rund hundert in dem Raum versammelten Männer.
    Ein Lächeln huschte über Mulvaneys Gesicht.
    Osgood zog sich den Kopfschutz an und wickelte ihn besonders eng um seinen Kopf, um sein Gesicht so weit wie möglich zu verhüllen. Mulvaney tat es ihm nach und deutete dann auf Osgoods rechte Körperseite. Osgood trug dort das Schulterholster der kleinen Walther. Er zog die in ihren Scheiden steckenden Schwerter aus dem Gürtel und gab sie Mulvaney, dann öffnete er schnell den Gürtel und zog das Hemd aus.
    Mulvaney beobachtete den Raum. Osgood schnallte sich das Schulterholster auf die nackte Haut, schlüpfte dann wieder in die Tunika und band sich den Gürtel um. Danach zog er auch die große P-38 so behutsam und leise wie möglich aus dem Holster, um das schabende Geräusch des Stahls auf dem Leder zu verhindern. Er steckte sich die Pistole unter das Ninja-Hemd, zog Gürtel und Holster aus und versteckte beides in einer Felsnische, wo er es später leicht wiederfinden konnte - sofern er dazu noch in der Lage sein sollte.
    Schließlich nahm Osgood seine Schwerter wieder an sich und wartete darauf, daß sich die ihnen am nächsten stehende Gruppe von Ninjas wegdrehen würde und sie den Raum betreten konnten.
    Dann kam ihre Chance. Osgood stieß mit dem Ellbogen Mulvaney an, der sich sofort in Bewegung setzte und mit großen Schritten vorausging.
    Mulvaney, die linke Hand locker am Heft seines Langschwertes, hielt den Blick geradeaus gerichtet.
    Osgood folgte seinem Beispiel und blieb dicht neben Mulvaney, denn es bestand die Gefahr, daß Mulvaney sie unabsichtlich verriet, weil er weder die Sprache noch die Verhaltensweisen der Japaner kannte. Aber auch Osgood selbst hatte in dieser Hinsicht keine Illusionen. Sein Japanisch war zwar ausgezeichnet, aber doch nicht gut genug, um ihn als einen Japaner durchgehen zu lassen.
    Ein Kopf nach dem anderen drehte sich zu ihnen um. Aus einiger Entfernung konnte man Mulvaney für Tsukiyama Koji halten, Größe und Haltung stimmten überein. Es wäre jedoch zu riskant gewesen, Tsukiyama Kojis katana mit dem juwelenbesetzten Stichblatt mitzuführen.

    Sie wurden angesprochen: »Wo ist der Jonin?«
    Osgood räusperte sich, während er antwortete:
    »Der Jonin ist immer noch bei dem Fremden.«
    Diese Antwort schien den Fragenden zufriedenzustellen. Osgood und Mulvaney gingen weiter und näherten sich der Mitte des Raums, wo sich die meisten Ninjas versammelt hatten und wo ihnen die größte Gefahr drohte, entlarvt zu werden.
    Aber sie hatten schon den halben Weg zum Eingang der Burg hinter sich gebracht.
    Mulvaney ging langsamer, blieb stehen, drehte sich um und starrte Osgood an, der ihm mit kehliger Stimme etwas auf Japanisch zunuschelte.
    Mulvaney machte beim Sprechen kaum den Mund auf und flüsterte mit rauher Stimme: »Wir gehen durch die Tür in die Burg und sperren sie aus. In der Burg werden mehr Jungs auf uns warten. Einer von uns schlägt sich zur Zugbrücke durch.«
    »Einverstanden. Jetzt?«
    »Langsam und behutsam oder schnell und brutal?«
    »Versuchen wir's erst mal langsam und behutsam. Wenn das nicht funktioniert, bleibt uns immer noch die andere Möglichkeit.« Osgood fügte auf Japanisch noch eine Bemerkung über die außerordentlichen Fähigkeiten Tsukiyama Kojis hinzu. In diesem Moment wandte sich einer der Ninjas zu ihnen um und starrte sie an. Osgood ging auf den Eingang zur Burg zu. Eine Hand berührte ihn an der Schulter. Er erstarrte, ließ aber sein
    katana in der Scheide. Aus schmalen Augenschlitzen fixierten ihn dunkle Augen. Der Ninja hatte ungefähr seine Größe; er fragte ihn auf Japanisch: »Was ist mit seinem Bein los?« und deutete dabei auf Mulvaneys Bein.
    Osgood blickte zu Mulvaney hinüber. Die Hose war am rechten Schenkel aufgeschlitzt und blutgetränkt.
    »Wer seid ihr?« fragte der Ninja nun auf Englisch. Osgood machte sich jetzt auf alles gefaßt.
    Der Mann hatte sein Gesicht aus der Nähe gesehen; das Spiel war aus. Mulvaney antwortete:
    »Wir kommen vom Katana-Prüfungsbü-ro. Wir sollen kontrollieren, ob eure Schwerter auch alle schön scharf und rostfrei sind.«
    Der Ninja starrte ihn völlig entgeistert an.
    Osgood wandte sich gelassen zu Mulvaney und sagte: »Er hat wahrscheinlich ein rostiges Schwert.
    Jedenfalls sieht er danach aus, Herr Doktor.«
    »Ja,

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