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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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her zugänglich und lag genau hinter der Zugbrücke. Der Durchgang war am hinteren Ende und zu beiden Seiten mit Stellungen versehen. Von hier aus konnten Pfeile auf Eindringlinge geschossen oder andere Annehmlichkeiten auf sie hinabgeschüttet werden.
    Das Burggelände und die Burgmauer waren Mulvaneys Operationsgebiet. Er, Osgood, hatte sich um die eigentliche Burg zu kümmern. Die Wohnräume befanden sich alle auf einer Ebene, die Räume selbst waren an manchen Stellen bis zu neun Meter hoch. Osgood durchquerte rasch den Garten und stand jetzt vor der Burgmauer. Er blieb im Schnee vor der Mauer stehen und atmete tief.
    Langsam graute der Morgen. Er ballte seine Faust um die Pistole. Die Doppeltür vor ihm führte direkt in die Räume, die man als die Gemächer des Burgherrn bezeichnen könnte. Er ging auf die Tür zu ...

    Ed Mulvaney hatte beinahe die innere Schanze erklommen. Die Mauer war ungefähr sechs Meter hoch und stieß an beiden Seiten an die Gartenmauer. Mit der äußeren Mauer war sie durch ein Tunnelsystem verbunden. Bevor er sich auf die Mauer schwang, blickte er sich nach beiden Seiten hin sorgfältig um. Er konnte sich kaum vorstellen, daß Tsukiyama Koji den Burgwall völlig unbewacht gelassen hatte, sofern er annehmen mußte, daß die Hauptinvasionstruppe über das geheime Tunnelsystem in die Burg eindringen würde.
    Mulvaney sprang auf den Wall, kauerte sich sofort nieder und wartete, ob sich etwas ereignen würde. Aber nichts geschah.
    Er stand dem linken Ende der Mauer näher.
    Jetzt zog er sein katana, rannte den Wehrgang entlang und suchte in dem frisch gefallenen Schnee nach Fußspuren. Aber er fand keine und rannte weiter.
    Zu seiner Rechten befand sich der Burghof oder Übungsplatz. Tsukahira Ryoichis Bericht zufolge trainierten hier die Ninjas während ihres Aufenthalts in der Burg. Zu seiner Linken befand sich die Hauptmauer. Der Garten bildete einen bogenförmigen Einschnitt in den rückwärtigen Teil des Hauses oder der Burg. Das Gebäude selbst konnte weder als Haus noch als Burg bezeichnet werden. Von einer Zinne im Mittelteil des Gebäudes gingen in alle vier Richtungen hochaufragende Spitzbögen ab. Jeder dieser Spitzbögen setzte sich in kleineren Bögen und Zinnen fort, die wiederum die vier Hauptecken des Gebäudes beherrschten.
    Das Gebäude selbst war achteckig, und zwar von regelmäßigerer Form als die Burgmauer, von der es umgeben war. Mulvaney erinnerte sich jetzt wieder an die Zeichnung Tsukahira Ryoichis : Auf der Zeichnung hatte das Achteck der Burgmauer fast wie eine Maske, die Zugbrücke wie eine grotesk aufgeblähte Zunge ausgesehen.
    Sobald Mulvaney den Durchgang zwischen der Hausmauer und dem äußeren Wall erreicht hatte, ging er langsamer. Wenn er eine Falle zu fürchten hatte, dann jetzt oder aber ein Stückchen weiter zwischen den Waffenräumen.
    Die innere Redoute bog hier in einem Winkel von etwa 45 Grad nach links ab. Der Wehrgang glich einer überdachten Brücke oder aber einem Tunnel.
    Er erschien ihm im grauen Halbdunkel des anbrechenden Morgens düster und schwarz.
    Mulvaney ließ seine Pistolen im Gürtel stecken, ballte beide Fäuste um das Heft des Langschwerts und drückte sie gegen das Stichblatt, um sicherzustellen, daß ihm das Schwert auch durch den stärksten Hieb nicht aus der Hand geschlagen werden konnte. Er grinste. Wenn ihn die Chicagoer Rauschgifthändler und Zuhälter in diesem Aufzug sehen könnten - mit einem schwarzen Schlafanzug bekleidet, eigenartigen Stiefeln an den Füßen und mit Schwertern bewaffnet -, sie hätten garantiert seine Einweisung in eine Irrenanstalt beantragt.
    Doch plötzlich wich das Grinsen aus seinem Gesicht.
    Zwei schwarzgekleidete Männer traten aus dem Dunkel zu beiden Seiten des Durchgangs in das graue Morgenlicht. Mulvaney war nicht abgeneigt, mit den beiden ein wenig zu plaudern, soweit es seine bekanntermaßen dürftigen

    Japanischkenntnisse zuließen. »Nissan Panasonic Mitsubishi. Kawasaki Honda Subaru. Sanyo Tempura Sake. Toshiro Mifune. Sony Fujifilm.
    Futschikato.« Die beiden starrten ihn nur an, und er bedauerte, daß sie nicht zu einer geistreichen Unterhaltung aufgelegt waren.
    Mulvaney zuckte mit den Achseln, stellte sich in Kampfpositur und flüsterte: »Sayonara. « Es bestätigte wieder einmal die Regel: Wenn das Wort versagt, bleibt nur noch die Gewalt. Er hielt sein katana auf Schulterhöhe, mit der Spitze nach vorne und wartete. Beide Ninjas zogen ihre Schwerter, Mulvaney wich zurück und

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