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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Teufel und verrecke!« zischte Mulvaney und wich nach links aus. Wieder sauste ein Schwert durch die Luft, und Mulvaney griff wieder nach rechts an. »Also gut: Ich habe die Amerikanerin getötet. Hat sie dir etwas bedeutet?
    Ich habe ihr zuerst die Brüste abgeschnitten, dann die Füße und die Hände, dann ihre Ohren, damit sie ihre eigenen Schreie nicht mehr hörte. Dann ihre Zunge und ...«
    Mulvaney reagierte bewußt so, wie Tsukiyama Koji es von ihm erwartete. Er ging auf die Stimme zu, das katana in seiner Rechten wirbelte durch die Luft, mit dem shoto in seiner Linken wehrte er Hiebe gegen seine Körperunterseite ab. Sie standen mit gekreuzten Klingen da. Koji hatte offenbar Zwiebeln gegessen.
    »Du bist tot.«
    »Du redest nur Scheiße.«

    »Die Amerikanerin ist nicht tot. Aber wenn ich mit dir fertig bin, werde ich sie töten, und zwar so, wie ich es eben gesagt habe.« Mulvaney spürte, wie sich der Druck gegen seine Schwerter verlagerte, wich mit dem Unterkörper nach links aus und nahm den Stoß von Tsukiyamas Knie mit der rechten Hüfte. Tsukiyama Koji stieß den Atem aus, als sein Knie gegen Mulvaneys Hüftknochen knallte. Immer noch standen sie sich mit gekreuzten Schwertern gegenüber. »Was hältst du davon, Amerikaner?«
    Wieder spürte Mulvaney, wie der Druck sich verlagerte. Tsukiyama Koji sprang plötzlich rückwärts und ließ sich fallen. Mulvaney stolperte über seine Beine, rollte aber im Fallen nach links ab. Die Schwerter lagen immer noch fest in seinen Händen. Er kam auf die Knie und konnte gerade noch rechtzeitig einen Hieb von Tsukiyamas katana parieren. Mulvaney wußte, daß Tsukiyama gleich mit einem shoto-Hieb nachsetzen würde, und tauchte daher nach links weg. Das Schwert streifte seinen rechten Arm, verletzte ihn aber nicht tief. Er kam wieder auf die Füße. »Du bist wirklich nicht schlecht, Amerikaner.«
    »Was hast du mit dem Chicagoer Scheißkerl zu schaffen, Schlitzauge?« Diese Beleidigung hatte Tsukahira Nobunaga verärgert, der aber seinen Ärger hinuntergeschluckt hatte. Würde er damit bei Tsukiyama Koji mehr Erfolg haben? Nobunaga schätzte er sehr. Diesen Mann aber verachtete er -
    und fürchtete ihn zugleich.
    »Ich habe dir einen schnellen Tod versprochen.
    Aber jetzt wirst du langsam sterben.«
    Mulvaney blieb ständig in Bewegung. Er sah seinen Gegner nicht und hörte ihn nur, wenn er sprach. »Mit wem machst du Geschäfte? Mit dem Verbrechersyndikat oder mit der Mafia?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen. Das Verbrechersyndikat, wie du es nennst, will, daß Ajaccios Neffe stirbt. Sie zahlen mich dafür. Die Russen und Tanaka Hideyoshi möchten an Ellermanns Geheimnisse herankommen, an den Namen seines Kontaktmannes in Vietnam. Sie zahlen mich dafür. Die Yakuza und Mizutani Hideo möchten Ajaccios Neffen als Geisel, und sie zahlen mich auch dafür. Wenn ich von hier weggehe, werde ich so reich sein, wie es sich ein Mann wie du überhaupt nicht vorstellen kann.«
    »Dann leg dir einen anderen Namen zu. Leg dir ein anderes Gesicht zu. Und wenn du Ikuta Chie mitnehmen willst, mußt du auch ihr ein neues Gesicht verpassen. Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, denn sonst wirst du von allen durch den Fleischwolf gedreht.«
    »Ich habe schon genug geredet.«
    »Eine Frage noch. Wer ist der Kontaktmann zwischen den Gangstern hier und denen in Chicago?«
    Keine Antwort.
    Mulvaney stand regungslos da und kontrollierte seinen Atem. Tsukiyama Koji würde jetzt angreifen.
    Mulvaney hatte die Beine weit gespreizt, damit er sich nicht durch das leiseste Rascheln des Stoffes seiner Hose verriet. Langsam bewegte er sich vorwärts und nach rechts und hielt beide Schwerter in Verteidigungsstellung. Er wußte, daß er hier nur noch durch ein Wunder oder durch unglaubliches Glück lebend herauskommen würde. Die Glücksfee schien in letzter Zeit etwas gegen ihn zu haben, und Gott hatte wahrscheinlich Wichtigeres zu tun.
    John Osgood war nicht Gott und hatte auch nicht die geringste Ähnlichkeit mit einer guten Fee, aber Mulvaney hörte in diesem Moment unzweifelhaft Osgoods Stimme. »Tsukiyama Koji!«
    Osgoods kleine Taschenlampe - dieselbe, die Mulvaney in seiner Aktentasche gesehen hatte -
    leuchtete in der totalen Finsternis auf wie ein Leuchtfeuer. Sie blendete Mulvaney, er wandte die Augen ab, sah aber gerade noch den Schatten von Tsukiyamas Klinge auf ihn niedersausen und wich nach rechts aus. Der Schuß aus Osgoods Pistole klang in seinen Ohren. Gold blitzte auf; die

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