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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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äußersten Rand des Kaffeetisches. Aber der Rock war ja bodenlang. »Okay, jetzt wollen wir mal die Karten auf den Tisch legen, Mulvaney. Es war wirklich eine glänzende Idee, überall zu verbreiten, daß einer von Ajaccios Vollstreckern in der Stadt auftauchen würde und daß er ein korrupter Bulle sei. Wenn man annimmt, daß die Gauner dadurch gezwungen werden, schnell zu handeln, dann war das wirklich nicht schlecht. Aber für Sie war das ganz und gar nicht gut. Sie sind nämlich seit gestern abend eine wandelnde Zielscheibe. Dieser Zwischenaufenthalt in Hawaii war ja vielleicht ganz erholsam, aber wenn Sie dabei nicht etwas ganz Bestimmtes vorhatten, war es das Dümmste, was Sie tun konnten.«
    »Der Aufenthalt in Hawaii ist für mich arrangiert worden. Und niemand hat mir etwas davon erzählt, daß hier Gerüchte über mich verbreitet würden.
    Und was soll dieser Quatsch mit dem Code? Was hätte ich eigentlich sagen sollen?«
    »Versuchen Sie jetzt herauszubekommen, was Sie vergessen haben?« Sie sah ihn an, aber er antwortete nicht. Sie zuckte mit den Schultern und sagte: »Sie hätten fragen sollen, ob ich Ihnen die genaue Uhrzeit sagen könne. Ich hätte Ihnen die Uhrzeit gesagt. Daraufhin hätten Sie mir erklärt, Sie seien zum erstenmal in Japan. Ich hätte geantwortet, daß ich schon oft in Japan gewesen sei. Sie hätten mich dann gefragt, ob ich Ihnen sagen könne, wo Sie sich eine Teezeremonie anschauen könnten.«
    »Das höre ich jetzt zum erstenmal. Man hat mich bewußt hierhergeschickt, um Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Man läßt verbreiten, daß ich auftauchen werde. Man gibt mir nicht das vereinbarte Codewort, damit unser Treffen am Flughafen so offenkundig wird, daß sie mich gar nicht mehr verpassen können.« Er sah auf sie hinunter, seine Hände berührten ihre Oberarme. Er zog sie hoch; sie schüttelte sich das Haar aus der Stirn. Er spürte durch die Bluse ihre kleinen, starken Bizeps und Trizeps. »Und was hat man Ihnen erzählt?«

    »Die Army?«
    »Ja. Haben sie Ihnen aufgetragen, überall zu erzählen, daß ich hier auftauchen würde? Sie sind doch schließlich diejenige, die hier über die heißen Drähte verfügt. Sie arbeiten ...«
    Sie berührte sein Gesicht mit ihren Händen.
    Einen Augenblick lang wußte er nicht, ob sie ihn jetzt gleich küssen oder ihm die Augen auskratzen würde. Sie tat weder das eine noch das andere.
    »Sie haben Koswalski erwähnt. Die Yakuza hat ihn umlegen lassen. Irgendein japanischer Beamter beliefert die Yakuza mit Informationen. Das läuft hier genauso wie bei uns zu Hause: Die Yakuza hat auch Leute in gehobenen Positionen sitzen. Ich befolge Befehle, aber bestimmt keine unsinnigen.«
    »Sie sind ja ein richtiger Polizist!« sagte Mulvaney. Er hatte die Arme um sie gelegt.
    »Scheint das nur äußerlich so, oder arbeiten Sie wirklich schon so lange für Uncle Sam?«
    »Mein Vater ist beim FBI. Ich wollte nie aufs College gehen, ich wollte immer nur zur Polizei. Ich bin dann aufs Junior College gegangen und habe Polizeiwesen studiert. Dann war ich drei Jahre lang Polizistin in Detroit. Dort hat es mir aber nicht gefallen. Aufs College wollte ich auch nicht mehr.
    Es ging mir total auf die Nerven. Ich bin dann zur Army gegangen, nachdem sie mir versprochen hatten, ich würde bei der Militärpolizei eingesetzt.
    Ich hab mir damals gedacht, daß ich ja nicht dabeibleiben müßte, wenn es mir dort nicht gefiele.
    Aber es gefiel mir.«
    »Detroit ist eine harte Stadt.«
    »Das war nicht der Grund. Wenn man bei der Army jemanden festnimmt und ihm was anhängen kann, dann hat man wirklich was erreicht. Ich hatte einfach genug davon, wie ein Türsteher an einer Drehtür zu stehen und zuzusehen, wie die Typen alle nach kurzer Zeit wieder freigelassen werden.«
    »Sie sind als Türsteher völlig untauglich. Sie würden doch schon bei der ärztlichen Untersuchung durchfallen«, sagte Mulvaney. Es klang lahm, aber es fiel ihm nichts Besseres ein.
    Ganz, ganz langsam - er fürchtete, sie könnte ihm ihr Knie in den Unterleib rammen -beugte er sich zu ihr hinunter. Ihr Körper schmiegte sich an ihn, als wollte sie ihn damit küssen. Behutsam berührte sein Mund ihre Lippen. Dann küßte er sie, sie erwiderte seinen Kuß, ihre Hände hielten sein Gesicht, ihr Körper schmiegte sich enger an ihn, seine Hände glitten durch ihr Haar, und er küßte sie wieder. Sie befreite sich aus der Umarmung. Er sah sie an.
    »Gar nicht so übel«, sagte sie und fuhr sich mit

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