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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Mulvaney.
    Sie schüttelte nur den Kopf und begann, in ihrer Tasche zu kramen, die sie die ganze Zeit über bei sich getragen hatte (er hatte die Tasche hin und wieder unter ihrem Poncho gesehen) und die einer Satteltasche ähnelte. Sie holte ein Gerät heraus, das er für einen Spannungsmesser hielt, ging damit im Zimmer umher und richtete das Gerät auf die verschiedenen Lampen und
    an die Unterseite des Telefons. Offenbar suchte sie nach Wanzen.

    Er zuckte mit den Schultern, setzte sich auf die Couch, zog sich die Turnschuhe aus und zündete sich eine Zigarette an. Er sah auf seine Uhr. Man vergaß nicht einfach, jemandem ein Codewort mitzugeben. Dern hatte ihm dieses Codewort absichtlich nicht gesagt. Das bedeutete, daß Dern persönlich oder das CIA offiziell gewollt hatte, daß er Aufsehen erregte, wenn er in Japan ankam.
    Selbstverständlich machte das keinerlei Sinn, aber die offizielle Taktik machte selten viel Sinn.
    Vorgesehen war, daß Oakwood ihm dabei helfen sollte, den vermißten Neffen zu finden. Dann würde er auf irgendeine Art und Weise (wie auch immer) jenen Neffen befreien und ihn in die amerikanische Botschaft bringen. Der geplante Ablauf erinnerte ihn an den Film mit Jimmy Cagney, Spionage in Fernost. Er hoffte, daß er mehr Glück haben würde als Cagney, wenn es überhaupt soweit kam. Die Gangster hatten Cagney aufgelauert und ihn geschnappt. Aber er war nur verwundet worden und hatte schließlich doch noch gesiegt.
    Mulvaney schaute wieder auf die Uhr. Zehn Minuten waren vergangen. »Zum Teufel damit«, murmelte er vor sich hin. Laut fragte er sie:
    »Kennen Sie sich mit Cagney-Filmen aus?« Er sah zu ihr auf, sie stand gerade neben der Couch.
    »Wovon zum Teufel reden Sie denn jetzt wieder?«
    Sie hatte die kleinen Hände in die Hüfte gestemmt.
    Mit ihren aufgekrempelten Ärmeln und der Locke, die ihr in die Stirn gefallen war, sah sie sehr aufreizend aus.
    »Cagney-Filme.«
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Soweit ich mit diesem Gerät herausbekommen konnte, ist dieses Zimmer sauber. Vielleicht haben sie Parabolmikrofone hier installiert oder fiberoptische Dinger, die ich damit nicht ausfindig machen kann.«
    »Sie? Sie meinen die Yakuza?«
    »Nein, die japanischen Pfadfinder.
    Selbstverständlich die Yakuza - und ich rate Ihnen, hier in Japan mit diesem Wort vorsichtig umzugehen. Sie wollten eine Waffe ...« Ihre Hand griff in ihre Tasche.
    »Genau genommen habe ich von einem Spritzer gesprochen.« Sie sah ihn über den Kaffeetisch hinweg an. »Die Waffe werden Sie bekommen, für das andere müssen Sie arbeiten. Und bis jetzt machen Sie Ihre Sache nicht gerade gut.«
    Er stand auf.
    Aus der Handtasche erschien wie durch Zauberei eine Beretta 92F, genau dasselbe Modell wie seine eigene, die er bei seiner Schwester in Chicago gelassen hatte. »Wie steht's mit den Zusatzmagazinen und der Munition?«
    »Sie wollen wohl immer ganz prompt bedient werden?«
    »Sagten Sie nicht eben, daß Sie darüber erst später reden wollten?«
    »Haben Sie denn nichts anderes im Kopf?«
    »In Chicago«, sagte er grinsend, »wo ich herkomme, hat das mit dem Kopf sehr wenig zu tun, Ma'am.«
    Sie gab ihm die Zusatzmagazine. Sie waren geladen. Er holte sofort die Patronen heraus und überprüfte sie. Er war zufrieden, denn auf den Patronen war das Wort »Federal« eingeprägt. Sie stellte eine Plastikschachtel auf den Tisch.
    Mulvaney öffnete sie und fand weitere Federal-Patronen. Er nahm die Beretta in die Hand, holte das Magazin heraus und die Patrone aus der Kammer. Dann überprüfte er die Funktionsfähigkeit der Pistole. Sie war etwas schwergängig, aber durchaus brauchbar. »Wenn Sie mit dieser Waffe erwischt werden, bekommen Sie Schwierigkeiten.
    Japanische Bürger dürfen nämlich nicht bewaffnet herumlaufen, sie dürfen nicht mal eine Waffe besitzen - höchstens eine Spielzeugwaffe. Deshalb werden die Polizisten recht unangenehm, wenn sie einen Ausländer mit einer Waffe zu fassen kriegen.«
    »Haben Sie damit schon eigene Erfahrungen gesammelt?«
    »Nein. Ich bin nämlich clever. Und ich rate Ihnen, aufzupassen.«
    »Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen, Sarge.
    Und jetzt sagen Sie mir endlich, was hier los ist, und dann führen Sie mich irgendwohin, wo man amerikanisches Essen bekommt. Von dem Lunchpaket im Zug bin ich nicht satt geworden.«
    »Wie schnell brauchen Sie es?«
    »Meinen Sie jetzt wieder das andere?«
    Sie schüttelte nur den Kopf und setzte sich breitbeinig wie ein Mann auf den

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