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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Kriminelle. Ihre politischen Anschläge waren nicht politisch motiviert. Zumindest nicht auf ihrer Seite. Es sind kriminelle Vereinigungen. Viele Leute werden dir erzählen, daß sie überhaupt nicht mehr existieren. Aber das stimmt nicht. Sie sind reich, und manchmal heuert die Yakuza den einen oder anderen Clan an. So ähnlich wie .die New Yorker Gangster, die sich einen Killer aus Cleveland oder sonstwoher engagieren.«
    »Als Vollstrecker?«
    »Als Mörder. Nehmen wir an, du seist ein Yakuza-Boß und irgendeine Diebesbande macht dir Kopfzerbrechen, weil sie deine Profite schmälert.
    Was machst du? Schickst du deine eigenen Jungs hin, um die Sache zu regeln? Vielleicht schickst du sie einmal hin, um mit ihnen zu reden, aber was, wenn das nichts hilft?«
    »In Chicago würde man jemanden engagieren, der den Typen ein paar Arme und Beine bricht. Und wenn es sich um etwas Ernsteres handelt, würde man jemanden umlegen lassen.«
    »Genauso läuft es hier auch ab«, erklärte ihm Andy. »Sie heuern Ninjas an.«
    »Jetzt nimmst du mich auf den Arm.«

    »Dann sag mir bitte, wen ich vor drei Tagen nachts mit Mizutani Hideo gesehen habe? Er trug die schwarze Ninja-Kleidung - Kampfstiefel und alles, was sonst noch dazugehört. Glaubst du, daß der führende Kopf der Yakuza seine Zeit mit irgendeinem Idioten verplempert hat, der sich nur für einen Ninja ausgab?«
    Mulvaney nippte an seinem Wein, griff nach der Flasche und füllte sein Glas auf. »Wer ist dieser Hideo?«
    »Mizutani Hideo - das hab ich dir doch gerade gesagt«, erwiderte sie und nahm sich eine von seinen Zigaretten. Er gab ihr Feuer und zündete seine eigene Zigarette an. Der japanische Kellner, der perfektes Englisch sprach, kam mit dem gedeckten Apfelkuchen, den Mulvaney bestellt hatte. Andy hatte keinen Nachtisch bestellt. Der Kellner verschwand wieder, und Andy fuhr fort: »Er ist so was wie Ajaccio, nur eben hier in Japan. Und er ist mächtiger als Ajaccio. Er ist ungefähr so mächtig wie der eigentliche Boß der New Yorker Familien, wer immer das sein mag. So ein Mann trifft sich nicht mit unwichtigen Leuten. Aber er ist um Mitternacht zu dem alten Tempel gefahren und hat sich mit diesem Kerl getroffen.«
    »Woher weißt du das?«

»Mizutani hat hin und wieder Lust auf weiße Mädchen. Ich war eins davon. Natürlich nur, um in sein Haus reinzukommen und etwas über ihn herauszufinden.«
    »Was hast du denn herausgefunden?«
    »Nichts. Aber ich weiß jetzt, was für einen Wagen er fährt, und ich kenne die
    Zulassungsnummer.«

    Mulvaney sah sie ungläubig an. »Du hast mit einem Gangster eine Nummer gedreht, nur um seine Autonummer zu bekommen?«
    Ihre Augen wurden hart. »Er liebt es, weißen Mädchen beim Tanzen zuzusehen. Er trinkt gern mit ihnen. Er ist drei- oder vierundsiebzig. Ich glaube nicht, daß er noch einen hochbekommt, selbst wenn sein Leben davon abhängt. Alles klar?«
    »Was hast du ihm denn vorgetanzt?«
    »Ich hab mich ausgezogen, damit er mich anschauen konnte.«
    »Du hast recht - der muß ganz schön ausgebrannt sein. Wenn du nackt vor mir tanzen würdest, könnte ich ihn sogar in einem Ganzkörpergips noch irgendwie hochbringen. Du hast also herausgefunden, was für einen Wagen er fährt.«
    »Nachdem Koswalski tot war, bin ich dem Wagen hinterhergefahren, sobald er die Garage verließ.«
    Mulvaney drückte seine Zigarette aus. »Hat dir das Spaß gemacht?«
    »Redest du immer noch vom Tanzen?«
    Er lächelte. »Nein - davon, daß du dem Wagen überallhin gefolgt bist. Also auch zum Einkaufen und so?«
    »Es ist ein schwarzer Rolls-Royce, Baujahr 1954. Mit so was fahren sie nicht zum Einkaufen, Mulvaney.«
    »Wohin fahren sie dann damit?« Er fing an, den Apfelkuchen zu essen. »Möchtest du ein Stück?
    Schmeckt gut - schön sauer. Wohin sind sie damit gefahren?«

    »Ich bin dem Wagen zwei Wochen lang überallhin gefolgt.«
    »Und sie haben nie was gemerkt?« fragte Mulvaney.
    »Ich hab jeden Tag ein anderes Auto benutzt.
    Hat mich eine Menge Geld gekostet, all die Autos zu mieten. Und ich hab mir ein paar Perücken besorgt und mir jeden Tag eine andere Aufmachung ausgedacht, damit mir seine Leute nicht auf die Spur kamen. Einmal hab ich mich sogar« - sie mußte lachen - »als Japanerin verkleidet. Kannst du dir das vorstellen - ich mit meinem Rotschopf.« Sie griff sich ins Haar. »Und einmal hab ich mich als Mann verkleidet.«
    »Das muß ich jeden Tag machen.« Er hatte inzwischen den Apfelkuchen aufgegessen. »Wohin

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