Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
Vom Netzwerk:
sofort massenweise die Mauer stürmen.
    Die beiden Gestalten umkreisten sich, sie bewegten ihre Klingen völlig kontrolliert; keine Bewegung war überflüssig, keinerlei Energie wurde nutzlos verschwendet. Dann ging einer der beiden zum Angriff über, die Schwerter in seiner Hand überkreuzten sich. Er drehte sich, wirbelte herum, sprang hoch und zerschnitt die Luft mit seinen Klingen. Der andere wich aus, langsam, berechnend, während der Angreifer immer noch herumwirbelte. Plötzlich jedoch hielt er inne. Der andere wich seitlich aus, und man sah das Aufblitzen des Langschwerts, dann des Kurzschwerts. Der Angreifer stand wie versteinert da. Die Schwerter des Angreifers wurden herumgewirbelt und verschwanden in der Scheide.
    Dann krümmte sich der Körper des Angreifers zusammen. Gleichzeitig spürte Osgood, wie etwas unter seinem rechten Fuß nachgab. Er hielt den Atem an. Ein Krachen war zu hören, und die Wolken schoben sich erneut vor den Mond. Ein Ziegel war heruntergefallen. Vom Garten her war ein Schrei zu hören.
    Aber Osgood befand sich bereits auf dem Rückzug. Er nahm keine Rücksicht darauf, ob er dabei noch mehr verräterische Geräusche machte.

    Jetzt kam es nur noch auf Schnelligkeit und Zeitgewinn an. Er erreichte die Weinreben, hielt sich daran fest und kletterte rasch die Mauer hinunter. Er ließ sich fallen, landete wie eine Katze auf allen vieren und setzte zum Spurt an, noch ehe er senkrecht stand. Er drehte sich um und blickte zurück - ein Ninja sprang über die Mauer, sein katana hoch über seinem Kopf erhoben. Die Spitze des Schwerts war nach vorne gerichtet, die Schneide zeigte himmelwärts. Osgood zog blitzschnell mit seiner Rechten den P-38 K unter seiner Windjacke hervor, wirbelte herum und feuerte zweimal. Er traf den schwarzgekleideten Krieger mitten im Sprung, sein Körper fiel zu Boden. Wieder hörte Osgood einen Schrei. Er rannte weiter. Er sah sich nicht um; er fürchtete, jeden Augenblick heißen Atem in seinem Nacken zu spüren und im nächsten Moment kalten Stahl.
    Wieder schrie jemand, aber er verstand die Wörter nicht und hatte auch keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Nur ein Wort verstand er: »Chunin« - Anführer. Osgood zerrte die Autoschlüssel heraus und umklammerte sie mit der linken Hand. Er rannte um sein Leben.
    Als er das Wegende erreichte, richtete er seine Waffe zurück auf die tunnelähnliche Öffnung des Waldwegs. Dort mußten seine Verfolger jeden Moment erscheinen, wenn sie ihn mit vollem Tempo verfolgt hatten. Er feuerte die restlichen sieben Patronen ab, hörte einen Schmerzschrei, einen Wutschrei, dann ein Stöhnen und schließlich das metallische Rasseln eines Schwertes. Er drehte sich wieder um und rannte weiter. Zum Nachladen hatte er keine Zeit, aber er ließ den Magazinschlitten in geöffneter Position stehen.
    Jetzt erreichte er die freie Fläche, wo er leicht von einem shuriken oder einem Pfeil getroffen werden konnte. Aber er hatte keine Zeit für Ausweichmanöver. Er mußte den Wagen erreichen.
    Der Honda stand noch immer an derselben Stelle. Osgood rannte jetzt mit letztem Einsatz. Er wußte, wie viele wertvolle Sekunden es ihn kosten würde, den Wagen aufzuschließen, einzusteigen, den Motor anzulassen, anzufahren und zu beschleunigen - Sekunden, die den Ninjas reichen konnten, ihm an den Hals zu springen. Denn er hatte einmal in seinem Leben gesehen, was Klingen von der Art anrichten konnten, die diese Männer benutzten. Damit konnten sie Reifen und sogar Wagendächer aufschlitzen und Windschutzscheiben zerschmettern. Und er würde in dem Auto festsitzen wie ein Tier, das man aus seinem Stall holt und zur Schlachtbank führt. Mit letzter Kraft erreichte Osgood den Honda, versuchte den Schlüssel ins Schloß zu stecken, fand das Schlüsselloch nicht auf Anhieb, versuchte es erneut, traf endlich und drehte den Schlüssel um. Die Alarmanlage ging los, weil er vergessen hatte, sie abzustellen. Beim Herausziehen brach er fast den Schlüssel ab, warf sich hinters Steuer, machte die Tür zu und verriegelte sie von innen.
    Wieder gelang es ihm nicht sofort, den Schlüssel in die Zündung zu stecken. Er verfluchte sich selbst, aber endlich sprang der Motor an. Ein Schlag gegen den Wagen. Er sah nach links: drei schwarzgekleidete Männer. Dann krachte ein katana über die Windschutzscheibe. Sie zersprang.

    Osgood legte den Gang ein und drückte das Gaspedal voll durch. Sie versuchten, den Wagen umzuwerfen. Er merkte, daß das linke Hinterrad

Weitere Kostenlose Bücher