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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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16, schaltete die Automatik ein und legte den rechten Zeigefinger an den Abzug. In diesem Moment erschienen die drei Männer mit ihren Handfeuerwaffen am Fenster und begannen zu schießen. Mulvaney schoß das Selbstladegewehr leer und verjagte damit die drei Gangster vom Fenster. Mindestens einen der drei hatte er ausgeschaltet. Er warf das leergeschossene Gewehr in Richtung Fenster, packte Andy an der Hand und rannte mit ihr quer übers Dach.
    Mulvaney hörte ein vertrautes Geräusch, die Tonhöhe war zwar anders, aber er hatte keinen Zweifel, woher das Geräusch kam. Er umklammerte ihre Hand noch fester und begann schneller zu rennen. Er hörte eine Hochbahn.
    Am Dachrand warf Mulvaney einen Blick hinunter. Am Haus war eine Feuerleiter angebracht.
    Ungefähr 2 m davon entfernt waren die Eisenbahnschwellen und Gleise der Hochbahn. Er blickte zurück. Die Männer kamen näher, mindestens einer hatte ein Selbstladegewehr.
    Mulvaney riß die Beretta aus dem Hosenbund seiner Jeans, eröffnete das Feuer und rief Andy zu:
    »Die Feuerleiter runter bis auf den ersten Treppenabsatz. Wir springen zu den Gleisen rüber, aber dieses Mal springe ich zuerst. Mach schnell!«
    Sie kletterte die Feuerleiter hinunter. Er verbarg sich hinter dem Dachvorsprung und schoß auf die Männer, die jetzt durch das Fenster aufs Dach sprangen. Einer der Männer schoß mit dem Selbstladegewehr auf ihn. Mulvaney konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf wegdrehen; zerstäubter Beton spritzte ihm auf Gesicht und Nacken. Er feuerte zweimal und kletterte dann die Feuerleiter hinunter.
    Andy wartete auf dem Treppenabsatz auf ihn. Er wagte es nicht, die letzten Stufen hinunterzuspringen, weil die Feuerleiter klapprig wirkte und bedrohlich unter seinen Schritten vibrierte. Jetzt stand er neben ihr, sicherte die Beretta und gab sie ihr: »Hier - sobald einer von denen den Kopf über den Dachvorsprung streckt, schießt du. Ich springe zuerst. Steck das Ding in deine Handtasche, bevor du springst. Ich fang dich auf.«
    »Ich liebe dich. Frag mich bitte nicht, warum - ich hab keine Ahnung.«
    »Ich liebe dich auch, und ansonsten geht's mir wie dir.«
    Mulvaney kletterte übers Geländer, von seinen Händen rieselte der Rost. Von seinem neuen Standpunkt aus schien die Entfernung zu den Schwellen größer, als er sie vorher eingeschätzt hatte, aber er hatte keine Wahl mehr. Sie hätten zwar auch die Feuerleiter bis auf die Straße hinunterklettern können, aber man konnte nicht wissen, was sie dort erwarten würde. Er sprang vom Geländer, streckte die Arme aus. Im Fallen merkte er, daß er beim Abspringen einen Fehler gemacht hatte, denn er flog nicht weit genug nach vorne und fiel zu schnell nach unten. Er streckte die Arme aus und bekam das Ende einer der Schwellen zu fassen, sein Körper baumelte an der Unterseite der Schwelle. Er verlor beinahe den Halt. Andy kreischte: »Ed!«
    »Alles in Ordnung!« rief er zurück. Das war eine glatte Lüge, aber derartige Machosprüche erwartete man eben von Männern. Er bewegte seine linke Hand, packte zu und bekam einen festeren Halt. Jetzt oder nie - seine Kraft würde schnell schwinden und sein Halt nachlassen. Er griff mit der rechten Hand nach der nächsten Schwelle, bekam sie gut zu fassen und begann sich hochzuziehen. Andy schrie ihm wieder etwas zu.
    »Alles okay!« rief er wieder. Er mußte sich beeilen, denn er hörte einen Zug kommen.
    Mulvaney nahm alle Kraft zusammen und zog sich hoch. Er war oben, aber seine Ellbogen hatten sich eingekeilt. »So eine Scheiße!« - der Zug war da, der Fahrtwind schüttelte ihn durch, er verlor den Halt, der Zug brauste dicht über ihm vorbei. Hier läuft alles ein bißchen schneller, schoß es ihm durch den Kopf.
    Sein linker Unterarm lag über einer Schwelle. Er baumelte an seinem Unterarm, kam wieder zu Atem. In seinen Ohren klang der Lärm des Zuges nach, aber er hörte jetzt, daß Andy ihm etwas zubrüllte. Er drehte sich um. Zwei Männer stiegen über den Dachvorsprung, ein dritter stand noch auf dem Dach und zielte auf ihn.
    Mulvaney hörte einen Schuß, machte unwillkürlich die Augen zu und war darauf gefaßt, eine plötzliche Wärme und dann Kälte zu spüren -
    wenn man ein Messer zwischen die Rippen bekam, lief das in umgekehrter Reihenfolge ab. Aber er spürte nichts dergleichen, drehte sich um und sah über den Abgrund zum Haus hinüber. Andy stand gelassen da, die Beretta mit beiden Händen umklammert, und sah zu, wie der Japaner mit der Faustfeuerwaffe

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