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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Treppe herauf. Andy schrie ihm zu: »Runter, Ed!« Er reagierte mechanisch, warf sich auf den Boden und hörte dann ein vertrautes Geräusch: Eine .38er Special wurde abgefeuert. Er hob den Kopf. Der Mann mit dem Selbstladegewehr und zwei seiner Begleiter lagen auf der Treppe. Mulvaney richtete sich auf und bekam mit der linken Hand eines der beiden M-16-Selbstladegewehre zu fassen. Das Gewehr war nicht einmal warm; vermutlich war also auch das Magazin noch voll. Er riß das Gewehr hoch, drückte den Abzug durch und feuerte eine tödliche Ladung ans andere Ende des Flurs. Dem Gewicht nach zu urteilen, befand sich ein volles 30-Schuß-Magazin in dem Gewehr; die Hälfte davon schoß er in zwei Feuerstößen ab.
    Mulvaney drehte sich um und rannte los.
    Oakwood feuerte wieder ihren Revolver ab. Sie trat einen Schritt zurück, drehte sich halblinks, holte mit einem ihrer langen, wohlgeformten Beine aus und trat gegen die Tür. Der Taekwon-do-Schlag wirkte fast lächerlich, denn sie trug einen knöchellangen Rock. Aber die Tür gab nach und sprang nach innen auf. Mulvaney war sofort neben ihr, die M 16
    in der Rechten, die Beretta in der Linken. Oakwood hielt den kleinen, blauschimmernden Dick Special mit beiden Händen umklammert und schrie etwas auf Japanisch. Mulvaney vermutete, daß es soviel wie »Keine Bewegung!« hieß. Unter den gegebenen Umständen schien ihm das eine sinnvolle Anweisung zu sein. Im Zimmer befanden sich ein Mann und eine Frau. Er sah nicht wie ein Japaner aus, sondern wie ein Vietnamese, trug ein pinkfarbenes Ballettröckchen und ließ sich gerade von einer nackten, lächelnden Japanerin einen Dildo in den Hintern rammen. Das Zimmer war ausstaffiert wie eine Bühne, auf eine Wand waren lächelnde Zuschauer gemalt. An der gegenüberliegenden Wand hingen Vorhänge, dazwischen eine Art von Rollos. Auf dem in der Mitte der Wand hängenden Rollo war eine Gruppe Ballettänzerinnen gemalt, die Tutus trugen. Der Vietnamese stand noch immer aufrecht da, wie auch der Körperteil unter seinem Tutu. Er stöhnte wie eine Gebärende. Das Mädchen hantierte weiterhin mit dem Dildo, als sei nichts geschehen, als habe sie die Störung gar nicht bemerkt.
    Mulvaney vermutete, daß sie vielleicht den Dildo im falschen Winkel reintrieb. Er zuckte mit den Schultern und ging an der malerischen Szene vorbei zum Fenster. Das Dach des nächsten Hauses lag drei Meter tiefer, den Zwischenraum zwischen den Häusern schätzte Mulvaney auf zwei Meter. Bei einem Sprung auf das Dach konnte man sich die Knöchel oder sonst noch was brechen.
    Das Fenster war zugenagelt, aber Mulvaney brachte das mit dem Kolben der M 16 wieder in Ordnung. »Sichre die Tür, Baby!« Er vergewisserte sich nicht, ob sie es auch wirklich tat. Sie war ein guter Soldat. Der Fensterrahmen bereitete ihm Schwierigkeiten, aber da es ja nicht sein Gewehr war, schlug er den Rahmen mit dem Kolben heraus. Er stieg auf den äußeren Fenstersims, der einen verrotteten Eindruck machte. Mit einer Hand hielt er sich fest und schätzte noch einmal die Entfernung ab. Vom Fenstersims aus war der Sprung bis zum nächsten Hausdach zwar nicht mehr so tief, aber unverändert zwei Meter weit.
    »Andy! Jetzt vorne und in der Mitte!«
    Sie kam sofort, den Dick Special in der rechten Hand, und stieg durchs Fenster. Ihr Rock schob sich hoch. »Schaffst du in diesen Stiefeln den Sprung auf das andere Dach?« »Kein Problem!«
    Die Pistole verschwand in ihrer Handtasche; sie sprang, ohne zu zögern. Mulvaney sah, wie sie drüben auf dem Dach aufkam und sich auf der linken Schulter abrollte. Der Poncho fiel ihr für einen Moment übers Gesicht; er sah ihr Höschen.
    Jetzt stand sie bereits wieder aufrecht und ordnete ihre Kleider. Er bemerkte, daß sie zuerst ihren Revolver aus der Handtasche geholt hatte.
    Mulvaney hoffte, daß er den Sprung genauso gut überstehen würde wie sie.
    Er blickte noch einmal durch das Fenster auf die Tür. »Tutu« und seine Assistentin standen regungslos da. Plötzlich stürmten drei Männer mit Handfeuerwaffen ins Zimmer. Mulvaney gab einen kurzen Feuerstoß aus der M 16 ab, und die drei verschwanden wieder durch die Tür auf dem Korridor. Mulvaney sicherte die Beretta und steckte sie in seinen Gürtel. Im Sprung schob er den Sicherungshebel des M 16 vor. Die Arme hatte er weit ausgebreitet und die Knie angezogen, um den Aufprall abzufangen. Er kam auf dem Dach auf, rollte ab, kniete sich hin und rief Andy zu: »Runter!«
    Er blickte kurz auf die M

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