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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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und entschuldigt sich, dass sie mir derartige Schwierigkeiten gemacht hat. Ich winke ab. Ich bin zu müde, um wütend zu sein.
    »Außerdem tut es ganz gut, der Bruderschaft eins auszuwischen. Es ärgert mich, dass sie herumstolzieren, als wären sie hier die Nummer Eins.«
    »Sind sie das denn nicht?«
    »Schon, aber es ärgert mich trotzdem.«
    Bibendis hat während all dieser Ereignisse friedlich weitergeschlummert und macht auch jetzt keinerlei Anstalten aufzuwachen. Ich erkläre Makri kurz, wer sie ist, und denke dann laut darüber nach, was wir mit Matahari machen sollen. Wir können sie jetzt natürlich nicht wegschaffen, aber wenn sie hier bleibt, ist das auch höchst unsicher für sie. Mein Verstörungszauber wird keinen Magier lange täuschen können, selbst wenn es stimmt, dass sich die Bruderschaft eher auf Einschüchterung und Gewalt als auf Magie verlässt und sich selten der Dienste eines wirklich erstklassigen Magiers versichert.
    »Warum hast du sie überhaupt in mein Bett gelegt, Makri? Wäre es ihr in deinem Zimmer nicht weit gemütlicher gewesen?«
    Bevor Makri antworten kann, geht die Tür auf, und Dandelion platzt herein.
    »Hast du ihn schon überredet?«, fragt sie.
    »Dazu hatte ich noch keine Gelegenheit«, erklärt Makri. »Thraxas, ich, ehm … ich habe Dandelion versprochen, dass sie eine Weile bleiben kann.«
    Ich stöhne. Dandelion vergeudet keine Zeit und fängt augenblicklich an, von ihren Delfinen zu faseln, aber ich bin schon auf der Treppe.
    »Ein Bier, Gurdh, und zwar schnell!«
    »Ärger mit der Bruderschaft?«, erkundigt sich der Barbar, als er meinen mitgenommenen Zustand bemerkt.
    »Mit der Bruderschaft komme ich schon zurecht«, erwidere ich. »Es ist eher die Schwesternschaft, die mir zu schaffen macht.«

6. KAPITEL
    Ich muss Astral Trippelmond dringend eine Nachricht zukommen lassen. Hoffentlich findet er einen Weg, den Verstörungszauber zu verstärken, damit wir Matahari versteckt halten können, bis wir ihretwegen eine Entscheidung getroffen haben. Leider kann ich ihn nicht persönlich befragen. Wenn ich einfach hier herausspaziere und einen befreundeten Zauberer um Rat frage, würde das verraten, dass ich etwas im Schilde führe. Dasselbe gilt für Makri, und bei ihr kommt noch erschwerend hinzu, dass sie ihre Nachmittagsstunden in Rhetorik nicht versäumen will. Gurdh und Tanrose können die Kaschemme nicht unbeaufsichtigt lassen, und Cimdy und Bertax sind auf der Straße und machen Musik. Womit sich die Anzahl der Leute erschöpft hat, denen ich traue.
    »Dandelion könnte doch gehen«, schlägt Makri vor.
    Ich lasse einige Beschimpfungen über Dandelion vom Stapel und weise darauf hin, dass eine Frau, die mit nackten Füßen und Blumen im Haar in Turai herumspaziert, mir in etwa genauso nützlich erscheint wie ein einbeiniger Gladiator. »Meine Güte, sie erstellt Horoskope für Delfine!«
    »Aber die Bruderschaft würde sie nicht verdächtigen.«
    Das ist wahr. Also schicken wir Dandelion mit der Nachricht an Trippelmond los.
    »Weißt du, Makri, vor zwei Tagen war ich noch glücklich und zufrieden und vollkommen sorglos. Wie konnte es nur so schnell so weit kommen?«
    »Vielleicht, weil du verärgert warst, dass Präfekt Tholius deinen Klienten Gesox aus deiner Zimmerflucht gezerrt hat? «
    Genau. Wie dumm von mir! Ich brauchte nichts zu tun. Ich hatte nicht mal einen Auftrag, etwas zu tun. Und jetzt suche ich im Heuhaufen nach einer zwei Tonnen schweren Statue und taste dabei gleichzeitig im Trüben nach der verschwundenen Gattin eines ermordeten Bildhauers. Was mich zu dem Fall Thalius Scheelauge und seiner trunksüchtigen Tochter führt, was wiederum nur ganz allein meine Schuld war.
    »Aber für Matahari kann ich gar nichts. Diese Sache hast du mir eingebrockt. Übrigens, was hat ihr der Vermieter eigentlich genau angetan?«
    Makri will nicht ins Detail gehen, aber sie scheint es für angemessen zu halten, dass Matahari die Kaschemme niedergebrannt und dabei auch noch den Wirt eingeäschert hat. Ansonsten hofft sie nur, dass sie Matahari vor der drohenden unmittelbaren Gefahr bewahren kann. Danach könnten sich mächtigere Frauen aus der Vereinigung der Frauenzimmer um sie kümmern. Vielleicht sammeln sie sogar genug Geld für sie, dass sie Turai verlassen und irgendwo anders von vorn anfangen kann.
    Bibendis wacht auf, als Makri gerade losgeht. Sie trägt den weiten Mantel, zu dem man sie an der Innungshochschule verdonnert hat. Ihr Ketten-Dress lenkt, wie

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