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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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„Räuberbanden entführen manchmal junge Frauen, um sie zu Sklavinnen oder Konkubinen zu machen oder sie in den Trockenstädten zu verkaufen …“
„Ich glaube, auch das können wir vergessen“, erklärte Damon fest. „Sie haben alle eure Dienerinnen zurückgelassen, und was sollen Katzenmänner auch mit einer Menschenfrau anfangen? Es wird erzählt, dass es in alten Zeiten Kreuzungen zwischen Menschen und Chieri gegeben hat, aber auch da handelt es sich zumeist um Sagen, und heute weiß niemand mehr, ob sie auf Tatsachen beruhen. Dem Katzenvolk bedeuten unsere Frauen nicht mehr, als ihre uns bedeuten. Natürlich kann es sein, dass sie einen menschlichen Gefangenen besitzen, der eine Frau haben will, aber selbst wenn sie so mitfühlend und freundlich sein sollten, ihm eine zu verschaffen, was ich kaum glaube, gab es in den Außengebäuden ein Dutzend Dienerinnen, ebenso jung, ebenso schön wie Callista, und ihre Entführung hätte viel weniger Mühe gemacht. Hätten sie einfach menschliche Frauen als Geiseln oder zum Verkauf als Sklavinnen gewollt, dann hätten sie die Dienerinnen auch mitgenommen. Oder sie mitgenommen und Callista zurückgelassen.“
„Oder mich. Warum haben sie Callista aus ihrem Bett geholt und mich unbeschadet weiterschafen lassen?“
„Das kommt auch noch dazu. Du und Callista, ihr seid Zwillinge. Ich kann euch voneinander untersche iden, aber ich kenne euch auch schon seit der Zeit, als euer Haar noch zu kurz war, um eingeflochten zu werden. Einem zufällig des Weges kommenden Fremden geling es nicht, euch auseinander zu halten. Nun ist es aber kaum möglich, dass sie eine Geisel nehmen wollten oder auf LösegeId aus waren und einfach die packten, die ihnen als Erste in die Hände kam.“
„Nein“, pflichtete Ellemir bei, „mein Bett ist der Tür am nächsten, und sie sind sehr leise und vorsichtig um mich herum zu Callista gegangen.“
„Dann läuft es auf den einzigen Unterschied zwischen euch hinaus“, versicherte Damon ihr. „Callista ist Telepathin und Bewahrerin. Du bist es nicht. Wir können nur vermuten, dass sie auf irgendeine Weise festgestellt haben, welche von euch beiden die Telepathin war, und dass sie aus irgendeinem Grund gerade die eine Frau hier haben wollten, die der Beschreibung entsprach. Warum? Ich weiß nicht mehr als du, doch ich bin sicher, dass das dahinter steckt.“
„Und all das bringt uns einer Lösung nicht näher“, stellte Ellemir aufgeregt fest. „Tatsache ist, Callista ist verschwunden, und wir wissen nicht, wo sie ist! Deshalb nützt uns dein ganzes Gerede überhaupt nichts!“
„So? Denk ein bisschen nach“, sagte Damon. „Wir wissen, dass sie wahrscheinlich nicht getötet worden ist, es sei denn durch einen Unfall; wenn sie sich so große Mühe gemacht haben, sie zu rauben, werden sie sie mit großer Rücksichtnahme behandeln, ihr gut zu essen geben, sie warm halten, in ihr eine wertvolle Beute sehen. Sie mag verängstigt und allein sein, aber sie wird weder frieren noch hungern oder Schmerzen leiden, und es ist so gut wie ausgeschlossen, dass man sie vergewaltigt oder belästigt hat. Zumindest dieser Gedanke sollte dir Trost geben.“
Ellemir griff nach dem vergessenen Weinglas und nahm einen Schluck. „Aber er hilft uns nicht, sie zurückzuholen oder auch nur einen Anhaltspunkt zu gewinnen, wo wir suchen sollen.“ Dessen ungeachtet klang ihre Stimme ruhiger. Damon war froh darüber.
Er fuhr fort: „Eins nach dem anderen, Mädchen. Vielleicht können wir nach dem Sturm …“
„Nach dem Sturm wird alles ausgelöscht sein, was sie an Spuren und Hinweisen hinterlassen haben“, unterbrach Ellemir ihn.
„Soviel ich gehört habe, hinterlassen die Katzenwesen keine Spuren, die ein Mensch entdecken könnte, kaum genug für eine andere Katze. Und ein Fährtenleser bin ich sowieso nicht.
Wenn ich dir überhaupt zu helfen vermag, dann wäre das nicht der richtige Weg.“
Ihre Augen wurden groß. Plötzlich umklammerte sie seinen Arm. „Damon! Du bist auch Telepath, da hast etwas Ausbildung gehabt – kannst du Callista mit Telepathie finden?“
Sie sah so aufgeregt, so glücklich und lebendig bei dieser Vorstellung aus, dass es Damon wehtat, diese Hoffnung vernichten zu müssen, doch es ging nicht anders. „So leicht ist das nicht, Ellemir. Wenn du, ihre Zwillingsschwester, ihren Geist nicht erreichst, muss es dafür einen Grund geben.“ „Aber ich habe kein Training, ich weiß so wenig“, meinte Ellemir hoffungsvoll, „und du bist in

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