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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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befindet?“
    „Unmöglich ist es nicht“, musste Damon zugeben.
    „Aber was könnten sie mit ihr tun wollen? Was werden sie mit ihr tun? Was … was …“
„Wie soll ich das wissen, Ellemir? Ich könnte nur raten. Ich weiß so wenig von diesen Wesen, auch wenn ich gegen sie gekämpft habe. Gesehen habe ich nie eins, außer als Leiche auf dem Schlachtfeld. Manche Leute vertreten die Ansicht, sie seien ebenso intelligent wie Menschen, und manche behaupten, sie ständen nur wenig über Tieren. Ich glaube nicht, dass irgendwer seit den Tagen Varzils des Guten wirklich genaue Kenntnisse über sie gehabt hat.“
„Eins wissen wir sicher“, fiel Ellemir grimmig ein. „Sie kämpfen wie Menschen, manchmal sogar entschlossener.“
„Das stimmt.“ Damon verstummte, Er dachte an seine Garde, die jetzt tot auf dem Hang unterhalb von Armida lag. Diese Männer waren gestorben, damit er hier mit Ellemir am Feuer sitzen konnte. Er wusste, es war ihm unmöglich gewesen, sie zu retten, und niemandem hätte es etwas genützt, wenn er ihren Tod geteilt hätte. Trotzdem quälte ihn ein Schuldgefühl und ließ sich nicht unterdrücken. „Sobald der Sturm nachlässt, muss ich es irgendwie fertig bringen, an den Ort zurückzukehren und sie zu begraben.“ Nach einer Weile setzte er hinzu: „Falls von ihnen genug zum Begraben übrig geblieben ist.“
Ellemir zitierte ein bekanntes Sprichwort aus den Bergen: „Der Tote im Himmel ist zu glücklich, um sich über die Schändung seines Leichnams zu grämen, und der Tote in der Hölle hat zu viel anderes, über das er sich grämt.“
Damon ließ sich nicht irremachen. „Ihrer Verwandten wegen möchte ich trotzdem tun, was ich kann.“
„Mir geht es jetzt um Callista!“, rief Ellemir. „Damon! War das wirklich dein Ernst? Glaubst du, Callista befinde sich in der Gewalt von Nichtmenschen? Abgesehen von allen anderen Befürchtungen, was mögen sie nur von ihr wollen?“
„Da weiß ich nicht mehr als du, Kind“, antwortete Damon.
„Sie mögen Callista aus Gründen geraubt haben, die nur Nichtmenschen verständlich sind und die wir als Menschen niemals begreifen werden.“
„Das hilft uns überhaupt nicht weiter!“ Ellemir wurde zornig. „Es klingt nach den Gruselgeschichten, die ich in der Kinderstube gehört habe! Soundso wurde von Ungeheuern geraubt, und wenn ich fragte, warum die Ungeheuer sie geraubt hätten, antwortete mir die Kinderfrau, weil sie eben Ungeheuer seien, und Ungeheuer seien böse …“ Sie brach ab und fuhr mit beherrschter Stimme fort: „Es ist wirklich geschehen, Damon! Sie ist meine Schwester! Erzähl mir keine Märchen!“
Damon wandte ihr seinen ruhigen Blick zu. „Nichts liegt mir ferner. Ich habe dir doch gesagt, niemand weiß Genaues über das Katzenvolk.“
„Außer, dass es böse ist.“
„Was heißt böse?“, fragte Damon müde. „Sag, dass sie unsern Leuten Böses antun, und ich will dir von Herzen zustimmen.
Aber wenn du sagst, sie seien böse an sich, aus gar keinem Grund und nur des Vergnügens wegen, Böses zu tun, dann machst du aus ihnen diese Ungeheuer der Märchen, von denen du sprachst. Ich habe nur gemeint, da wir Menschen und sie Katzenwesen sind, müssen wir uns damit abfinden, dass wir ihre Gründe für die Entführung Callistas vielleicht niemals begreifen werden. Aber das ist nur etwas, das wir im Gedächtnis behalten sollten – dass jeder Grund, den wir uns zurechtlegen, lediglich eine menschliche Annäherung an ihre Grunde sein mag und nicht die ganze Wahrheit. Abgesehen davon, warum stehlen irgendwelche Leute Frauen, und warum Callista im Besonderen? Oder warum rauben Tiere menschliche Frauen? Ich habe nie gehört, dass sie kannibalische Fleischfresser sind, und die Wälder sind zu dieser Jahreszeit voll von Wild, so dass wir davon ausgehen können, dieser Grund war es nicht.“
„Willst du mich mit Gräuelgeschichten wahnsinnig machen?“ Ellemirs Stimme klang immer noch zornig.
„Ganz im Gegenteil. Ich versuche, Schluss mit den Gräuelgeschichten zu machen“, antwortete Damon. „Solltest du daran gedacht haben, Callista könne umgebracht und gefressen worden sein, vergiss es. Da sie ihre Leibwache getötet und ihre Pflegemutter verstümmelt haben, wollten sie nicht irgendeinen Menschen und auch nicht irgendeine Frau. Sie haben Callista geraubt, nicht weil sie menschlich ist, nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie eine ganz bestimmte menschliche Frau, weil sie Callista ist.“
Ellemir sagte leise:

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