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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Freibeuter dagegen.
    »Sie hatten Angst vor der Gilde und deren Auflagen«, gab die Kapitänin bereitwillig Auskunft. »So können sie ohne Abgaben und ohne Anmeldung arbeiten.«
    »Du willst mir erzählen, dass ein fremdes Schiff den weiten Weg macht, um Menschen zur Arbeit nach Tularky zu schmuggeln?«, fragte Torben.
    »Du bist der Mann, der sich mein Schiff ansehen wollte«, sagte seine Gefangene. »Ich erkenne deine Art zu sprechen wieder. Ohne Zähne.«
    »Verdammter Waljakov«, fluchte Torben. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte die Fremde, indem sie dem Freibeuter die Hand mit dem Dolch zur Seite schlug, die Decke über ihn warf und ihn von der Kante stieß.
    Weich landete er auf dem Boden und spürte im gleichem Moment das Gewicht der Frau auf sich. Das Laken wurde von seinem Gesicht gezogen, ein Dolch lag nun an seiner Halsschlagader.
    »So ändern sich die Gegebenheiten«, sagte sie. Bevor er etwas erwidern konnte, drückte sie ihm einen wilden Kuss auf die Lippen. »Als ob man einen Greis küsst«, lachte sie. »Nur dein Körperbau ist viel besser.«
    Der Freibeuter wusste nicht, wie ihm geschah. »Es freut mich, dass Ihr mich anziehend findet, aber würde es Euch etwas ausmachen, die Klinge wegzunehmen?«
    Die Waffe bewegte sich nicht. »Ich habe einen Einbrecher gestellt, den ich den Behörden übergeben werde«, sagte sie. Große Belustigung schwang in ihrer Stimme mit. »Aber zuerst möchte ich noch ein wenig Spaß mit dir haben.« Sie beugte sich vor und küsste ihn, diesmal sanft und einfühlsam. »Du wirst an die Nacht noch ewig zurückdenken, wenn du im Gefängnis sitzt.«
    Die Gelegenheit, ein Liebesabenteuer zu bestehen, brachte die Absicht Torbens, die Flucht zu ergreifen, etwas ins Wanken. Er fühlte die Körperwärme der Unbekannten, die einen Kontrast zum kühlen Dolch an seiner Kehle bildete. »Können wir nicht vorher darüber reden, was Ihr in Tularky wollt?«, versuchte er es noch einmal.
    Von draußen wurde etwas fragend durch die Kabinentür gerufen. Die Frau antwortete in der eigentümlichen Sprache. »Meine Leute haben bemerkt, dass ein Spion an Bord war«, erklärte sie. »Und ich habe ihn gefangen, wie praktisch. Vielleicht behalte ich dich auch als Lustsklave. Nach einer eingehenden Prüfung werde ich darüber entscheiden. Was hältst du davon?«
    Das würde ihm noch fehlen. Aber er wollte zum Schein auf das amouröse Angebot eingehen, um wenigstens die Klinge von seinem Hals zu bekommen. »Gut. Ich stehe Euch zu Verfügung, edle Dame.«
    Sie stand auf und zog ihn auf die Beine. Die Waffe blieb, wo sie war. »Was hast du hier gesucht? Gold? Arbeitest du allein, oder kundschaftest du uns für andere aus?« Mit der freien Hand öffnete sie den Gürtel, an dem der Dolch hing. »Aber du siehst, wie so ein Vorhaben enden kann.«
    »Legt doch endlich den Dolch zur Seite, damit ich Euch verwöhnen kann.« Torbens Arme schlossen sich um ihre Taille.
    »Ich werde ihn die ganze Zeit über in der Hand halten«, entgegnete sie. »Und wenn du versuchst abzuhauen oder du mich nicht zufrieden stellst, wirst du sehen, was du davon hast, Lustsklave.«
    Der Rogogarder küsste sie leidenschaftlich, legte all sein Temperament in die Zärtlichkeit und drückte die Frau gegen die Kabinenwand. Als er bemerkte, dass der Druck des Dolchs etwas nachließ, zuckte sein Kopf zurück. Aber die Klinge erwischte ihn dennoch am Hals und hinterließ einen tiefen Kratzer, aus dem Blut sickerte. Dann rief die Frau wütend in der unbekannten Sprache Anweisungen. Sofort polterten Stiefel über das Deck.
    Torben sprang zum Fenster. »Es war mir eine Freude, Euch kennen zu lernen«, grüßte er. »Aber um ehrlich zu sein, Ihr seid mir ein wenig zu wild, edle Dame. Morgen früh werde ich dem Stadtrat von Tularky von meinen Beobachtungen berichten. Es wäre dann besser für Euer Schiff, nicht mehr im Hafen zu liegen.« Der geschleuderte Dolch der Unbekannten verfehlte ihn nur knapp. »Hoppla. Ich würde an Eurer Stelle …«
    Die Tür flog auf, Lichtschein drang herein, und Männer mit leichten Armbrüsten stürmten in den Raum. Wieder ertönte ein Befehl, die Läufe ruckten in die Höhe.
    Mit einem eleganten Hechtsprung katapultierte sich der Freibeuter hinaus und sprang ins dunkle Wasser. Keiner der Bolzen erwischte ihn.
    Der Rogogarder tauchte, so weit es ihm möglich war, und wagte sich hinter einem kleinen Boot mit dem Kopf heraus. Im nun hell erleuchteten Fenster erkannte er die Silhouette der Frau, die nicht

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