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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Freibeuter. »Wenn Ihr gekommen seid, mir auch noch die übrigen Zähne zu ziehen, ich werde das nicht kampflos zulassen.« Er zwinkerte dem Leibwächter zu, der daraufhin an Deck sprang und dem Kapitän die Hand reichte.
    »Ihr habt mich also gleich wiedererkannt?«, wollte er wissen. »Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben.«
    Torben lachte. »Nach dem Erlebnis auf dem Marktplatz würde ich Euch sogar im Dunkeln ausmachen.« Sein Gesicht wurde etwas ernster. »Aber nun mal ohne Flachs: Was soll die Maskerade? Ist der Kabcar etwa unerkannt auf einer Reise durch Rundopâl?« Er deutete auf die schwarze Perücke. »Ihr habt Euch wirklich bis zur Unkenntlichkeit gewandelt. Und wo ist Eure mechanische Hand hin?«
    Waljakov zog den Mann am Ellenbogen in Richtung Kajüte. »Das sollten wir unter Deck besprechen. Es ist einiges passiert, seit Ihr von Granburg weggegangen seid, Kapitän.«
    Staunend lauschte Torben den Schilderungen des ansonsten so schweigsamen Leibwächters, der sich nun ganz der ehemaligen Geliebten des Herrschers von Tarpol angenommen hatte. Die Veränderungen des jungen Mannes, sollten sie sich tatsächlich so zugetragen haben, wie der Krieger sie schilderte, verhießen nichts Gutes. Umso mehr war er bereit, Norina und ihr merkwürdiges Gefolge nach Rogogard zu bringen, wo sie vor dem Zugriff Lodriks in Sicherheit waren.
    »Wenn Ihr es nicht wärt, der mir das alles erzählt, würde ich es nicht glauben«, sagte Torben langsam. »Ich hatte ein völlig anderes Bild von dem Jungen. Sicher, er war noch etwas weich, aber ich hätte mein Leben verwettet, dass er es eines Tages zu einem guten Kabcar bringt. Was er auch ist, wenn ich an die begeisterten Geschichten der Tarpoler denke. Niemand redet schlecht über Lodrik. Er ist ein Held. Und auch ich verdanke ihm viel.« Er klopfte auf den Tisch. »Mit seinem Geschenk, der Grazie, habe ich es zu ein bisschen Vermögen gebracht, daher ist es schon eine Art Verrat, den ich nun begehe.«
    »Nein. Ihr helft lediglich, unschuldiges Leben zu bewahren«, widersprach der Leibwächter hart. »Wenn Ihr wollt, redet mit Norina. Sie wird alles bestätigen, was ich sage.«
    »Ihr seid der Letzte, an dessen Ehrlichkeit ich zweifeln würde.« Torben rieb sich das Kinn. »Ihr hättet einst Euer eigenes Leben gegeben, um ihn zu retten.« Er angelte nach seiner Seekarte. »Dann sollten wir den Kurs festlegen, damit die Dame und das Kind sicher ankommen. Ich wüsste sogar einen Ort, an dem sie ungestört bleiben kann. Einer meiner Brüder ist Obmann in einem Küstendorf. Es sollte keine Schwierigkeiten bereiten, euch alle dort unterzubringen.«
    »Das freut mich«, meinte Waljakov erleichtert. »Ich hatte gehofft, dass Ihr so etwas sagen würdet.« Nachdem er einen Blick auf die Zeichnung geworfen hatte, verzog er das Gesicht und zeigte auf die drei schwarzen Punkte. »Was bedeutet das? Wollt Ihr noch auf Kaperfahrt gehen? Das wäre mit einer Schwangeren an Bord keine gute Idee.«
    Lachend winkte der Freibeuter ab. »Nein, keine Angst. Ich werde mich und meine Männer zügeln. Das war die Position von drei fremden Schiffen.« Und schnell erzählte er seine Erlebnisse mit der unbekannten Frau.
    Der Leibwächter sah alarmiert aus. Die Vision Fatjas von den unbekannten Schiffen verschwieg er wohlweißlich. »Wenn es Euch nichts ausmacht, sollten wir so schnell wie möglich von hier weg. Seit dieser Nesreca aufgetaucht ist, geschieht nichts mehr zufällig.«
    »Gut«, stimmte Torben zu. »Ich werde eine Route wählen, die uns weit an den Schiffen vorbeibringt, um jede mögliche Gefahr zu umgehen, auch wenn ich nicht glaube, dass die Fremden wegen Euch in Tularky sind. Und woher sollte dieser Vetter wissen, dass Ihr hier seid?«
    »Ihr hattet Stoiko einen Brief geschickt«, erinnerte ihn Waljakov. »Wenn der Silberschopf durch seine ständige Schnüffelei dahintergekommen ist, wird er eins und eins zusammenzählen.«
    »Dann wären die Schiffe aber lange nicht so schnell hier gewesen«, hielt Torben kopfschüttelnd dagegen. »Ich denke, sie wollten die Lohnkassen der Arbeiter plündern, und ich habe ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wobei das Vorhaben an sich bestimmt interessant gewesen wäre.« Nachdenklich schaute er an die Decke.
    »Ihr werdet doch nicht an deren Stelle ein Auge auf die Kassen werfen wollen?«, sagte der Hüne. »Ihr habt Besseres zu tun.« Er griff unter seine Jacke und reichte dem Freibeuter einen Beutel. »Das müsste reichen.«
    Vorwurfsvoll

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