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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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völlig Überrumpelte begann, von innen zu leuchten und zu strahlen, als gingen alle Sonnen Ulldarts auf einmal in ihm auf. Die Knochen und Organe wurden durch sein Kettenhemd sichtbar, dann zerstob Hetráls Stellvertreter als Aschewolke mit einem Ohren betäubenden Krachen nach allen Seiten.
    In die eingetretene Stille hinein fielen die Rüstung und alles Metallene, das der Hitze standgehalten hatte, klirrend zu Boden.
    Der Meisterschütze konnte nichts tun, außer gelähmt auf das zu starren, was von Tarmann Nurk geblieben war. Was auch immer auf der Seite der Sumpfkreaturen stand, es war mehr als nur ein Mensch.
    »Bestraft das verbrecherische Pack«, sagte die Botin emotionslos, die Augen rot glühend, und die Bestien stürmten brüllend auf die Front der erschütterten und vom Schock wie betäubten Turîten zu.
    Atemlos erreichte Pashtak seine kleine Hütte, die er verschlossen vorfand. Seine Gefährtin hatte die Tür mit allem verrammelt, was sie an Einrichtungsgegenständen gefunden hatte.
    »Lass sie so«, rief er durch das Holz hindurch. »Ich werde zu den anderen gehen und sehen, wo ich gegen die Nackthäute helfen kann.«
    »Nein«, kam es von drinnen ängstlich. »Pashtak, du bist kein Krieger. Warte, ich öffne …«
    »Auf keinen Fall«, wehrte er ab und witterte und spähte umher, ob sich nicht vielleicht ein paar versprengte Angreifer bis hierher verirrt hatten. »Bleib, wo du bist, und mach niemandem auf. Ich sage dir Bescheid, wenn das Schlimmste vorüber ist.«
    Er trabte zu einer Ruine und erklomm die Steinreste, um sich einen Überblick über das Geschehen in der Stadt zu verschaffen. Das Bild tat ihm in der Seele weh.
    Die errichteten Bauinstrumente brannten lichterloh und brachen eines nach dem anderen in einem Funkensturm zusammen, die Sklaven rannten in den Wald, gedeckt von ein paar Fremden, während die restlichen Gegner sich einen mörderischen Kampf mit den Wächtern lieferten.
    Pashtak ging in die Hocke, zog sein Schwert und beobachtete, während seine Gedanken mehr und mehr abschweiften.
    Im Grunde hatte er, wie viele seiner Artgenossen, nur gehofft, in der Stadt eine neue Bleibe zu finden. Friedlich und weit ab von den Nackthäuten eine Heimat zu finden, die sie zu neuem Glanz aufbauen wollten.
    Keiner hatte vermutet, dass Sinured zurückkehren würde und der Drang, hierher zu kommen, daher stammte. Dass der Kriegsfürst ihnen Arbeiter mitbrachte, empfand er als nicht weiter schlimm, immerhin jagten die Menschen ihn und seinesgleichen seit Jahrhunderten. Die Opferungen dagegen betrachtete er als nicht unbedingt notwendig.
    Nur ein Bruchteil der Wesen brannte fanatisch auf den Anbruch einer neuen Dunklen Zeit, die meisten wollten einfach nur in Ruhe gelassen werden. Er gehörte in der Versammlung der Wahren zu den Besonnenen, die prüften, bevor sie beschlossen.
    Boktar, der Tzulani, hätte dagegen am liebsten sofort den Krieg gegen alle Ulldrael-Gläubigen ausgerufen. Und genau das schien er nun umso einfacher erreichen zu können. Mit dem Überfall der Menschen auf die Stadt war alles entschieden. Man würde Rache verlangen.
    Pashtak hatte sich bisher erfolgreich dagegen verwahrt, als Soldat für die Tzulan-Anhänger zu dienen. Nur alle im Gremium davon zu überzeugen, dass die Tzulani in erster Linie ihre eigenen Ziele verfolgten und die Sumpfkreaturen als Mittel zum Zweck betrachteten, war nicht einfach. Nun wahrscheinlich unmöglich. Er bedauerte außerordentlich, dass viele mehr ihren Instinkten als ihrem Verstand folgten. Andere besaßen noch nicht einmal genügend Verstand, um ihn als solchen zu erkennen. Nachdem Paktaï, eine der Zweiten Götter, erschienen war, betrachtete auch er es als sicher, dass die Dunkle Zeit bevorstand. Aber davor schien es eine stürmische, unsichere Zeit zu werden.
    Das triumphierende, blutgierige Brüllen der Wächter, die sich in dem Moment anscheinend auf einen Befehl hin gegen die letzten Menschenkrieger warfen, schreckte ihn aus seinen Überlegungen auf. Im gleichen Moment nahm er die Witterung von Nackthäuten auf, die in seiner Nähe sein mussten. Er roch ihren Schweiß, das Metall ihrer Rüstungen und ihr Blut. Sie waren verletzt.
    Aufmerksam schauten seine gelben Augen mit den roten Pupillen über die schattigen Ruinen. Sein kräftiger, humanoider Körper duckte sich flacher an den Stein, die krallenbewehrte Rechte schloss sich fester um das Schwert. Wenn sie seiner Familie etwas antun wollten, würde er sie töten. Ein leises Grollen drang

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