Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
felltragende Kreatur namens Faruuk spöttisch, sprang auf und stemmte die Fäuste auf den Tisch. Pashtak ahnte, dass sein Kollege seinem Ärger über die Namensgebung freie Bahn lassen würde. »Ihr seid nur eine Botin, die es wagt, sich nach einem der Zweiten Götter zu nennen!« Er flankte über die Tischplatte und stellte sich vor die Frau. »Wie kommt Ihr dazu? Selbst Tzulani wagen so etwas nicht. Wenn Ihr nicht eine Gesandte des Kabcar wärt und die Verhandlungen wichtig wären, würde ich Euch für Eure Anmaßung auf der Stelle in Fetzen reißen und Euer Fleisch essen.«
    Mehrere aus der Versammlung der Wahren grunzten ihre Zustimmung. Pashtak vergaß seinen unbequemen Sitz und war auf die Reaktion der Frau gespannt.
    Langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung des Sprechers, ihr Kinn wanderte ein wenig in die Höhe, die Augen fixierten Faruuk. »Versuche es.«
    Die Kreatur duckte sich augenblicklich zum Sprung und hechtete mit ausgestreckten Klauen gegen die Botin des Kabcar. Doch mitten in der Bewegung stoppte Faruuk in der Luft und hing erstarrt zwischen Himmel und Erde. Ein erschrockenes Winseln drang aus seiner Kehle.
    »Ich bin die Eine, die Zerstörerin, die Vernichterin. Das Kind Tzulans.« Die Augenhöhlen Paktaïs begannen zu funkeln. »Wer mich lästert, wird in heißem Feuer vergehen. Wer mich verhöhnt, wird in Qualen zu Grunde gehen. Und wer mich nicht ehrt, wird unendliches Leid erdulden.«
    Der Ausdruck in den Pupillen der Bestie veränderte sich von wütend zu verblüfft. Schwarzer Rauch quoll aus seinem zum Biss geöffneten Maul, es roch nach verbranntem Fleisch. Die anderen Mitglieder des Rates wichen vor dem schwebenden Faruuk zurück.
    »Vergehe zu Asche«, befahl Paktaï ruhig.
    Grellgrüne Flammen brachen aus Bauch, Mund und Augen des Wesens hervor, krochen in Windeseile über den restlichen Körper und verwandelten den jaulenden Faruuk in eine Fackel. In wenigen Lidschlägen war die Kreatur verbrannt, ihre Konturen blieben als groteskes Aschebild in der Luft stehen, dann rieselten die grauen Überbleibsel zu Boden oder wurden vom Wind davongetragen.
    Boktar schüttelte sein Entsetzen als Erster der Anwesenden ab, warf sich vor der Frau auf die Erde und wiederholte immer wieder Lobpreisungen zu Ehren Tzulans und der Zweiten Götter.
    Rasch fielen die anderen Mitglieder in den Singsang mit ein, und auch Pashtak presste sich demütig in den Staub. Eine solche Ehre konnte er sich nicht erklären.
    »Meinen Respekt habe ich mir nun verschafft. Erhebt euch«, orderte Paktaï gleichgültig. »Ich bin heute nicht hier, damit ihr mir huldigt. Ich bin als Verhandlungsführerin des Hohen Herrn in der Stadt und erwarte eure Entscheidung.«
    »Wie könnten wir Euch etwas abschlagen? Ihr müsst es nur von uns verlangen, und wir …«, sagte der Tzulani, aber die Frau hob die Hand.
    »Du hast es nicht verstanden. Ich fordere gar nichts von euch. Ich bin im Namen des Kabcar von Tarpol und Tûris hier. Ihr entscheidet nach freiem Willen. Ich diene dem Hohen Herrn als bescheidene Botin.«
    »Wir wären töricht, wenn wir dieses Angebot ablehnen würden«, raunte Kiìgass, ein anderes Mitglied, dem Vorsitzenden zu. »Erstens kommt es uns nur zugute und zweitens hat der Kabcar Freunde, gegen die wir uns nicht stellen dürfen. Es wäre ein Sakrileg, verweigerten wir dem Mann ein Abkommen, für den Sinured in den Kampf zieht.« Seine grünen Augen mit den blauen Pupillen sahen den Tzulani beschwörend an. »Wir sind dabei, die Dunkle Zeit willkommen zu heißen und auf der richtigen Seite zu stehen.«
    Boktar wandte seinen Kopf in die Richtung von Kiìgass. »Und wenn es eine List ist, um uns in Sicherheit zu wiegen, damit die Truppen uns überraschend angreifen können?«, zischte er zurück, damit es Paktaï nicht hören sollte.
    »Es wäre die beste List, die in den letzten vierhundertdreiundvierzig Jahren in Ulldart benutzt worden wäre. Wie sollte sie Magie nachahmen? Und Faruuks Tod ist nur Einbildung? Nein, Boktar, wir haben es hier mit der echten Zweiten Göttin zu tun. Und sie dient dem Kabcar, verstehst du nicht?« Kiìgass redete leise, aber eindringlich. »Sie dient ihm.«
    Der Tzulan-Gläubige hatte verstanden.
    Nachdem er sich mit einem Blick zu Paktaï versichert hatte, aufstehen zu dürfen, näherte er sich der Frau mit den schwarzen Haaren und der charakteristischen Rüstung in einer devoten Haltung. »Wir unterzeichnen die Verträge gerne. Richtet dem gütigen Kabcar aus, wir sind von nun

Weitere Kostenlose Bücher