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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Engelmacherin« aufzusuchen, um das Kind in sich töten zu lassen. Der Cerêler gab ihr den Namen einer Kräuterkundigen außerhalb der Stadt, die sich angeblich mit der Anwendung von solchen Gebräuen und Tinkturen auskannte.
    Doch die Mittel hatten nichts bewirkt, außer dass die Kabcara sich sehr undamenhaft eine Stunde lang die Seele aus dem Leib erbrochen hatte. Das Kind dagegen blieb, wo es war.
    Die alte Frau wunderte sich so sehr über das Versagen der Arznei, dass Aljascha ihr glaubte, was sie aber nicht vor ihrem nachträglichen Zorn schützte, den sie nun zu entladen gedachte.
    Die Kabcara legte die Füße auf den Schemel und betrachtete das Teezimmer. Sie wäre die erste Frau auf dem Thron Tarpols. Hoffentlich ließ sich Mortva mit der Beseitigung ihres Gatten noch etwas Zeit. Sie würde nur ungern bei der Krönungszeremonie wie eine fette Raupe wirken.
    Lodrik öffnete die Fenster in seinem Schlafzimmer, nahm das Amulett hervor und bewegte den Stein in der Fassung, um die Modrak zu rufen. Den Auftrag, den er ihnen erteilte, wollte er in aller Stille tätigen, ohne die Anwesenheit seines Beraters und seiner Gemahlin. Nachdem die Beobachter offensichtlich in Telmaran gute Arbeit verrichtet hatten, würde er sie ein zweites Mal auf die Reise schicken.
    Schon bald rauschten die ledernen Schwingen durch die pechschwarze Nacht. Die purpurnen Augen der Modrak wurden zu scheinbar herabstürzenden Sternen. Zwei der Wesen landeten fast gleichzeitig vor dem jungen Mann und gingen vor ihm auf die Knie. Je öfter er sie sah, desto mehr gewöhnte er sich an ihren Anblick. Wäre er in Granburg beinahe vor Furcht gestorben, empfand er nun beinahe etwas Familiäres.
    Wir sind hier, um Euch zu dienen, Hoher Herr, raunte es mehrstimmig in seinen Gedanken.
    »Ich möchte, dass ihr jemanden ausfindig macht«, eröffnete der Kabcar und begann, Norina und Waljakov zu beschreiben. Als er ihre Namen nannte, hakte eine der beiden Kreaturen sofort ein.
    Verzeiht, Hoher Herr, aber wir ahnen, wo sich die Menschlinge aufhalten. Einer der Modrak hob den Schädel. Sie sind in Begleitung eines alten Mannes namens Matuc und eines Mädchens, das sich Fatja nennt. Wir haben versucht, die Schicksalsleserin zu bestrafen, und als wir ihre Gedanken lasen, wussten wir, wer die Mitreisenden waren. Lodrik entfuhr ein geschriener Fluch.
    Aber wir wissen sehr genau, wohin sie wollten, wisperte es. Sie wollten nach Tularky, um von dort aus nach Rogogard überzusetzen.
    Torben Rudgass, schoss es dem Kabcar augenblicklich durch den Kopf. Also auch er. »Dann brecht auf und bringt sie mir! Bringt mir alle!«
    Die Wesen duckten sich unter dem wütenden Gebrüll Lodriks, die Flügel falteten sich ganz klein zusammen. »Hoher Herr, habt Gnade. Wir wussten nicht, dass Ihr sie sucht. Und nun ist es zu spät.«
    »Was soll das heißen?«, grollte der junge Mann mit tiefer Stimme. Er streckte die Handfläche nach oben und ließ dort einen rot leuchtenden Feuerball entstehen. E swar seiner Meinung nach besser, den Zorn rechtzeitig zu kanalisieren, bevor er in einer unkontrollierten Magieeruption ausbrach. Glücklicherweise war er nun im Gegensatz zu früher dazu in der Lage.
    Sie sind bestimmt schon in Tularky und auf dem Weg zu den Inselfestungen. Aber wir können kein Salzwasser überqueren, lautete die Antwort. Es gibt keine von unserem Volk auf Rogogard. »Dann muss ich diese verdammten Inseln einnehmen, um mir die Verräter greifen zu können?« Der Feuerball begann zu zittern, pulsierte, wuchs um das Doppelte an und erreichte die Größe eines menschlichen Kopfes. Die Modrak rutschten ein wenig zurück und wandten das Antlitz von der unnatürlichen Flamme ab. »Geht. Ihr könnt nichts dafür.« Gehorsam schwangen sich die Kreaturen über die Brüstung zurück in die Dunkelheit.
    Mit einem Röhren schleuderte der Kabcar den Feuerball hinaus in die Nacht, wo er meteorengleich seine leuchtende Bahn zog, bevor er verblasste und nicht mehr zu sehen war.
    Erster Schnee rieselte aus den Wolken, zuerst sanft, dann immer heftiger und dichter.
    Abrupt wandte sich Lodrik um und eilte durch die Gänge des Palastes, bis er seinen Konsultanten gefunden hatte. Mortva saß in der Bibliothek und studierte irgendwelche Fertigungspläne.
    »Ich will«, sagte der Kabcar, sobald er seinen Vetter entdeckt hatte, »dass Ihr einen Eurer Vertrauten nach Tularky schickt und Rudgass oder die Grazie suchen lasst. Findet sie und arrangiert, dass sie in Tarpol irgendwo an Land

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