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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bereitschaftseinheiten verdoppeln. Vielleicht plant er einen Hinterhalt.«
    Die Bemerkung rief allgemeines Gelächter hervor. »Ich denke, wir werden den Kerl hier mit offenen Armen erwarten. Was glaubt Ihr, meine Herren, sind wir in der Lage, der gewaltigen Übermacht von zweitausend feindlichen Kämpfern zu trotzen?« König Tarms Stimme troff vor Hohn, und wieder brach die Versammlung in lautes Lachen aus, lediglich sein Sohn Telisor blieb merkwürdig still.
    Das Gesicht des sinuredischen Nachfahren hatte sich verfinstert. »Ich mag es nicht besonders, verhöhnt zu werden«, warnte er. »Ihr tätet gut daran, Euch ebenfalls Gedanken zu machen, anstatt Euch die Bäuche zu halten.«
    »Mein König«, sagte Telisor ruhig, »findet Ihr es nicht seltsam, dass ein Krieger wie Varész eine solche Torheit begehen würde und sich auf einen Kampf eins zu dreißig einlassen würde?« Er zeigte auf die Karte. »Warum sollte er sich aus dem Schutz der Stadt wagen, wo er dort die bessere Position hätte?«
    »Ich behaupte, es gab niemals zwanzigtausend dieser Barbaren«, schaltete sich der Anführer der Serusier ein. »Vermutlich stehen diese fehlenden zweitausend zerlumpten Gestalten irgendwo in diesem verfluchten Sicherheitsgürtel und helfen, das Gold aus den Minen zu tragen.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und nach allem, was ich gehört habe, bin ich für einen Angriff. Haben wir diese achtzehntausend Krieger überrollt, ist das Beseitigen der übrigen zehntausend auch keine große Arbeit mehr. Danach kehrt wieder Friede auf Ulldart ein.«
    »Das könnt Ihr getrost uns überlassen«, meinte der Großmeister der Silbernen Äxte. »Meine Brüder fegen sie mit dem ersten Ritt vom Kontinent.« Die anderen Großmeister nickten bestätigend.
    »Verzeiht mir.« Der Anführer der Palestaner stürmte ins Zelt. »Ich habe Neuigkeiten. Soeben kam ein Trupp ausgezehrter Soldaten aus Tûris hier an, ihr Anführer ist ein gewisser Hetrál. Er will sich dem Geeinten Heer anschließen.«
    »Sehr gut«, meinte Tarm erfreut. »Mein alter Freund kehrt zurück und bringt die Tapferen mit sich, die sich in der Verbotenen Stadt ihre Sporen verdient haben. Noch mehr Erfahrene, die unser Heer gut gebrauchen kann.« Er wies einen Diener an, dem Turîten und seinen Männern Zelte zuzuweisen. »Und sag ihm, dass wir seinen Bericht sehnsüchtig erwarten.« Der Bedienstete stieß im Durchgang beinahe mit einem Knappen der Silbernen Äxte zusammen, der aufgeregt hereinstolperte.
    Der leicht Gerüstete neigte das Haupt. »Verzeiht, werte Herren, dass ich ungefragt eindringe, aber seltsame Dinge gehen vor. Die palestanischen Soldaten bauen ihre Zelte ab und machen sich abmarschfertig.«
    »Eine Rebellion, wie mir scheint?«, fragte Tarm mit erhobenen Augenbrauen in Richtung des Kaufmanns. »Eure Männer haben sich anscheinend entschlossen zu gehen?«
    Der Mann druckste herum, machte aus Verlegenheit einen tiefen Kratzfuß und zog es vor, sich aus der gebückten Haltung nicht mehr aufzurichten. »Ich sagte, hoheitlicher König Tarm, ich hätte Neuigkeiten. Ich war noch nicht am Ende meiner Ausführungen.« Die Augen weiterhin auf den Boden gerichtet, legte er eine gesiegelte Order auf den Tisch. »Der Kaufmannsrat befahl mir, unsere Leute augenblicklich aus dem Geeinten Heer abzuziehen. Das Geld sei knapp und der Unterhalt nicht mehr möglich. Die Einbußen, resultierend aus dem Krieg mit Kensustria, seien zu hoch.«
    »Und da opfert die Krämerseele eher den Kontinent, als dass sie Schulden macht, wie?« Der König von Aldoreel war wütend, die Versammlung geriet in heftigen Aufruhr.
    Der Palestaner verharrte noch immer in seiner Verbeugung, blinzelte nach allen Seiten und entfernte sich gebückt und rückwärts gehend in aller Stille aus dem Zelt. Draußen begann er vorsichtshalber, durch den Matsch zu rennen, um sich in die sichere Deckung seiner Leute zu flüchten.
    Die Vorbereitungen blieben nicht unentdeckt. Schmährufe flogen hinüber zu den abrückenden Palestanern, die eilig losmarschierten. Erste Dreckklumpen segelten durch die Luft. Unter den Verwünschungen der anderen machten sich zehntausend Mann bereit, im Lauf des restlichen Tages aus dem Geeinten Heer abzuziehen.
    Im Zelt beruhigte sich die Stimmung allmählich wieder.
    »Bleiben sechsundfünfzigtausend Männer«, knurrte Tarm. »Das sind immer noch genügend, um dem jungen Kabcar den Hintern zu versohlen, wenn er seine Finger an das Wohl Ulldarts legen sollte.«
    »Es steht

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