Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
gleichzeitig jede Möglichkeit zur Gegenwehr.
    »Ich könnte mir auch nehmen, was Ihr mir nicht freiwillig geben wollt«, sagte er milde. Nach einem kräftigen Ruck an ihrem Kleid fühlte sie, dass er ihr den Stoff zerrissen hatte. »Niemand würde Euch helfen.« Er stieß sie von sich, sodass sie gegen den Tisch prallte und schmerzerfüllt zu Boden ging. »Ich habe Euch auch damals gesagt, dass ein erneutes Ablehnen nicht ratsam wäre.«
    Bevor sie etwas tun konnte, setzte er einen Stiefelabsatz auf ihren Unterleib. »Habe ich da vorhin etwa Bewegung gespürt? Wächst da ein Balg in Euch, das dem Kabcar gehört?« Sie lag wie erstarrt auf dem Teppich und betete zu Ulldrael, dass der Gerechte das ungeborene Leben schützte. »Wenn Ihr mein Angebot nicht annehmen wollt, solltet Ihr Ulsar verlassen.« Er reduzierte langsam den Druck. »Ihr wisst, ich bin zu allem fähig. Diese Haut, die das Kind des Kabcar noch vor mir schützt, ist sehr dünn. Aber noch werde ich das Geheimnis für mich behalten.«
    Als sei nichts geschehen, nahm er seinen Fuß weg und wollte sich die Handschuhe anziehen, als sich ein schwerer Schatten gegen ihn warf und ihn zu Boden riss.
    Norina erkannte Waljakov, der den Konsultanten imWürgegriff hielt und ihn erst auf mehrmaliges Zurufen von Stoiko, der in der Tür erschien, losließ.
    Keuchend hielt sich Nesreca den malträtierten Hals, und zum ersten Mal sah man den Konsultanten überrascht, wütend und äußerst zornig. »Was«, zischte er den Leibwächter an, »erlaubt Ihr Euch? Seid Ihr wahnsinnig geworden, mich, den Ratgeber des Kabcar anzugreifen? Dafür könnte ich Euch hängen lassen.«
    »Ihr habt sie verletzen wollen«, entgegnete der Hüne, der sich nur schwer unter Kontrolle halten konnte. »Ich wollte Euch eigentlich umbringen, aber Stoiko hat mir davon abgeraten.«
    »Sie ist gestürzt, und ich wollte Ihr aufhelfen«, erklärte Nesreca. Die Brojakin erhob sich mit der Hilfe von Stoiko. Ihr Kleid war unangetastet, der Schleier saß fest in ihren Haaren, als habe das Erlebte vorhin niemals stattgefunden. »So war es doch?«
    Norina sah nur unsicher zu ihren beiden Freunden.
    Als sie auf seine Frage nicht antwortete, verließ der Konsultant wütend das Zimmer.
    »Bedenkt unser Gespräch gut, Brojakin. Ich kehre in einer Wochen wieder«, rief er vom unteren Flur, bevor die Eingangstür laut zuschlug. Kurz darauf klapperte Hufschlag auf der Straße, die Kutsche des Ratgebers rollte davon.
    »Wir haben seine Kutsche an unserer vorbeifahren sehen und dachten uns, es sei eine gute Idee, uns in Bereitschaft zu halten. Wir haben den Schluss Eurer Unterhaltung gehört«, begann der Vertraute. »Wir müssen unseren Plan ändern. Ihr und das Kind seid hier nicht mehr sicher.«
    Waljakov reichte der jungen Frau etwas zu trinken, das sie zitternd hinunterstürzte. »Er hat mein Kleid zerrissen und den Schleier …« Sie stockte, und tastend erkundeten ihre Hände das intakte Rückenteil des Kleides. »Nein. Oder doch?«
    »Ich weiß auch schon, was wir tun werden. Ihr werdet Euch weiter von Ulsar entfernen als vorgesehen.« Stoiko hielt ihr einen Brief hin. »Ein guter Freund von uns, Torben Rudgass, wird in einigen Wochen in Rundopâl vor Anker gehen, wie er uns geschrieben hat. Wir werden Euch ihm anvertrauen, damit er Euch ins sichere Rogogard bringt.«
    Norina sah nicht sehr überzeugt aus. Eben noch war in ihr der feste Vorsatz entstanden, sich in Ulsar an den Umsturzversuchen ihrer Freunde zu beteiligen, nun sollte sich das alles wieder ändern? »Aber ich werde Euch nur für die Geburt des Kindes verlassen. Wenn ich es dort in Sicherheit weiß, kehre ich zurück und unterstütze Euch.«
    »Die Inselfestungen sind ein uneinnehmbarer Zufluchtsort. Ein Risiko einzugehen, indem wir Euch nicht den besten Schutz gewähren, ist zu gefährlich. Er würde das Kind gegen Euch einsetzen. Der silberhaarige Teufel hat mit einem Recht: Er ist zu allem fähig.« Der Vertraute fuhr sich durch die braunen Haare und schien zu überlegen. »Wir können Euch natürlich nicht davon abhalten, zurückzukommen. Aber bedenkt, was Euch Nesreca angedroht hat.«
    »Mein Kind hat nach ihm getreten«, sagte sie leise und strich zärtlich über die Rundung ihres Bauchs. »Es konnte ihn nicht ausstehen.«
    »Wen wundert das?«, meinte Waljakov, dem die Sorge um das Wohl der werdenden Mutter ins Gesicht geschrieben stand. »Ich werde Euch auf Eurer Reise begleiten. Ich bin der beste Schutz, den es in Tarpol gibt.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher