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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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das Mark aussog, reichten aus, um ihre Bedürfnisse nach Fleisch zu stillen. Noch während des Mahls verschwanden die letzten Blessuren.
    Sie schleuderte die schwarze, blutbefleckte Robe ins Feuer, wusch sich das Gesicht und zog sich die zu weite Kleidung der Köchin an. Ihr auffällig grünes Haar färbte die Priesterin mit etwas Asche so dreckig, dass der ursprüngliche Farbton nicht mehr zu erkennen war. Danach verließ sie das Haus durch den Dienstboteneingang, unterm Arm einen Korb mit Wäsche, um als Angestellte einer Herrschaft durchzugehen. Sie war sich sicher, dass Patamanza ihren Besuch nie mehr vergessen würde.
    Als sie in aller Eile am Hafen der abendlichen Stadt ankam, war die Anlegestelle der Stromschnelle verwaist. Entsetzt senkte sie den Korb mit der Wäsche.
    Am Kai, wo das Schiff gelegen hatte, saß ein kleiner Junge und spielte gelangweilt mit einem versiegelten Umschlag. Voller böser Vorahnung ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn.
    »Das sieht aber sehr wichtig aus, was du da hast«, begann sie die Unterhaltung. »Für wen ist denn der Brief?«
    »Der?« Der Junge streckte sich ein bisschen. »Ein Ritter hat ihn mir gegeben, damit ich ihn einer Dame aushändige. Aber sie hat sich noch nicht sehen lassen.«
    »Aha.« Belkala fühlte ihren Verdacht bestätigt. »Vielleicht kann ich dir helfen, sie zu suchen. Wie sieht sie denn aus?«
    »Nein, das musst du nicht«, winkte der Knabe ab. »Du hast noch viel Wäsche zu waschen. Sie kommt hierher, hat der Ritter gesagt. Und sie ist sehr hübsch und hat halb lange grüne Haare.«
    »Oh, das ist eine sehr gute Bekannte von mir«, sagte die Priesterin freundlich. »Sie heißt Belkala, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte der junge Bote eifrig. »Kommt sie bald vorbei?«
    »Nein, sie kann nicht. Sie musste etwas erledigen«, sagte Belkala bedauernd. »Aber ich sehe sie später noch. Weißt du was, bevor es dunkel wird und du armer Kerl hier immer noch sitzen musst, gibst du mir den Brief, und ich reiche ihn weiter, einverstanden?«
    »Ich habe dem Ritter aber mein Wort gegeben, dass ich den Umschlag nur ihr gebe.« Die Pflicht kämpfte gegen die Aussicht, schnell nach Hause zu kommen. Listig funkelte er die Frau an. »Du sagst ihm nichts?«
    »Versprochen«, sagte die Priesterin und nahm den Brief, den der Junge ihr entgegenhielt. Dann lief er in Richtung des Stadttores.
    Belkala wartete, bis der Knabe verschwunden war, dann erbrach sie das Siegel und las die Zeilen, die man ihr hinterlassen hatte:
    Geliebte, ich habe heute von deinen Landsleuten erfahren, dass euer Land Krieg gegen das Kaiserreich Angor führt: der Kontinent, der von unserem Gott persönlich geschaffen wurde. Kensustria bekämpft die Schöpfung des höheren Wesens, in dessen Namen wir leben, streiten und sterben.
    Du wirst verstehen, dass ich unter diesen Umständen auf deine Anwesenheit an Bord der Stromschnelle verzichten muss. Ich kann nicht mit einem Menschen zusammenleben, dessen Volk das Werk Angors bereits tausendfach vernichtet hat. Das mag für dich vielleicht engstirnig klingen. Aber für mich ist es eine Sache des Glaubens, der Loyalität meinem Gott gegenüber, der mich durch seine Gabe vor dem Tod bewahrt hat. Aber das ist nur ein Grund.
    Deine Landsleute, und Angor möge sie dafür strafen, haben mir eine kensustrianische Begebenheit geschildert. Du wärst eine Ausgestoßene, eine Priesterin, die die Lehren Lakastras veränderte und Menschen mit falschen Visionen und Hexenkünsten in ihren Bann zog.
    Es ergeben sich dadurch für mich viele Fragen, die ich nicht beantwortet haben möchte.
    Die Wahrheit aus deinem Mund hierzu könnte schlimmer sein, als ich je vermutete.
    Um ein Haar wäre ich heute beinahe ertrunken, als ich in einem Anfall von Wahn meinen toten Vater sah und vor Schreck ins Wasser fiel. Ich weiß nicht, ob es dein Hexenwerk war, das mich ihn erblicken ließ.
    Zu deinem und meinem Schutz habe ich dem Kapitän der Stromschnelle befohlen, abzulegen und wieder flussaufwärts zu steuern. Ich werde zum Geeinten Heer stoßen und mich als Kämpfer anbieten.
    Egal was du dir zu Schulden kommen ließest, ich wünsche dir, dass du an irgendeinem Ort des Kontinents glücklich wirst. Danke mir nicht für meine Milde.
    An meiner Seite bist du nicht mehr erwünscht, auch wenn es mir das Herz zerreißt.
    Folge mir nicht, es würde dir schlecht bekommen.
    Ich hoffe, dass ich in einem möglichen Kampf oder in einem Turnier ein baldiges, ruhmreiches Ende finde.
    Angor mag

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