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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Franzosen nun, weil sie sich auf dem schlüpfrigen Boden an ihnen festhalten und die Bogenschützen bezwingen konnten. Hook versuchte sie neu aufzustellen, doch sie waren zu schlecht gerüstet, um erfahrene Feldkämpfer aufzuhalten. Also wichen sie immer weiter zurück. Sie waren nicht besiegt, noch nicht aber sie wurden unaufhaltsam zurückgedrängt.
    Hook versuchte standzuhalten. Er tauschte Hiebe mit Lanferelle aus, doch er wusste, dass er den Franzosen nicht schlagen konnte. Lanferelle war zu schnell. Er besaß nicht Hooks Kraft, doch er war viel flinker mit seinen Waffen. «Es tut mir leid für Melisande», sagte Lanferelle, «denn sie wird um dich trauern.»
    «Bastard», sagte Hook und rammte seine Kampfaxt vor. Der Hieb wurde abgelenkt, und er zog die Waffe zurück, und dieses Mal verfing sich der Axtkopf im Kopf von Lanferelles Axt, und Hook zog seine Waffe mit einem Ruck zurück und sah zum ersten Mal so etwas wie Überraschung auf dem Gesicht des Franzosen. Doch dann ließ Lanferelle seine Axt einfach los, und Hook stürzte beinahe rücklings auf den Boden.
    «Aber Frauen überwinden die Trauer», sagte Lanferelle, «indem sie einen anderen Mann finden.» Er bückte sich nach seiner Axt, doch er tat es so schnell, dass Hook keine Gelegenheit zum Angriff hatte, und bis Hook seine Chance wahrgenommen hatte, war sie auch schon wieder vorbei. «Vielleicht schicke ich sie ja auch ins Kloster zurück», sagte Lanferelle, «und mache sie zu einer richtigen Braut Christi.» Er grinste Hook an, und dann begann er wieder mit seinen kurzen Axtstößen.
    «Geh aus dem Weg», schnarrte Sankt Crispin.
    «Ich kämpfe gegen ihn», brüllte Hook zur Antwort. Er wollte Lanferelle töten. Plötzlich hasste er ihn. «Ich töte ihn!», schrie er und wollte vorstoßen. Doch die zuckende Axt des Franzosen bremste ihn erneut.
    «Geh aus dem Weg, gottverdammt!», röhrte die Stimme, aber da schrie nicht Sankt Crispin, und mit einem Mal fühlte sich Hook von Sir John Cornewaille kurzerhand zur Seite gestoßen. Sir John brachte Feldkämpfer heran, die mit ihren Lanzen gegen die Franzosen vorstießen, Stahlspitzen gegen Plattenrüstungen, und Hook taumelte in die Richtung, in der Will Sclate auf Lanferelles Gefolgsmänner einhieb. Lanferelle brüllte eine Herausforderung und griff Sir John an, und die anderen Franzosen stürmten durch den zähen Lehm vor. Eine Kampfaxt fuhr auf Hooks Helm, und weil er schon aus dem Gleichgewicht gekommen war, fiel er zu Boden. Der Axthieb war nicht mit voller Kraft ausgeführt worden, dennoch dröhnte er durch Hooks Kopf. Die Klinge glitt an seinem Helm ab, fuhr in seine Kettenhaube und hätte fast die Schulter seines Kettenhemdes aufgerissen. Er sah den Franzosen die Axt zurückziehen, bereit, ihm den Spitzdorn in den Bauch oder die Brust zu rammen, und Hook hieb verzweifelt mit seiner eigenen Waffe aufwärts. Es war ein wilder Stoß, und er trieb dem Feldkämpfer den Axtkopf in den Schritt. Wie der Schlag, der ihn getroffen hatte, war auch dieser nicht mit voller Kraft ausgeführt, doch er war heftig genug, dass der Franzose sich in plötzlichem grauenvollem Schmerz krümmte, und dann zog Will of the Dale Hook auf die Füße. Brüllend stieß Hook den Spitzdorn seiner Axt in die Brust des Feindes, durchbohrte die Kettenhaube und glitt damit über den oberen Rand des Brustpanzers. Er rammte den Dorn in den Körper des Franzosen, trieb ihn tief in seinen Brustkasten und sah, wie sich der untere Teil seines Helmes mit Blut füllte, das begann, aus der Visieröffnung zu rinnen. Ein Schwert traf Hook von rechts, doch sein Kettenhemd hielt die Klinge auf, und er schwang seine Waffe herum, zerrte sein Opfer daran mit und schob es dem Schwertmann entgegen, sodass er aus dem Gleichgewicht kam. Und dann griff Hook an.
    Er benutzte den sterbenden Mann als Rammbock. Er drängte ihn in die französischen Reihen. Sclate und Will of the Dale folgten ihm, und beide schrien: «Sankt Georg!»
    «Sankt Crispin!», brüllte Hook. Er schob den Sterbenden weiter. Der Verwundete spuckte Blut, als Hook versuchte, den Spitzdorn aus seinem Körper zu winden. Ein anderer Mann stieß nach Hook, doch Geoffrey Horrocks war hinter ihm und schlug dem Mann den Hammer gegen den Kopf. Der Hieb des bleibeschwerten Eisens klang dumpf, während der Kopf des Mannes zurückruckte. Er stürzte in den Schlamm. Dann fiel der Verwundete endlich von der Kampfaxt, und Hook, von seinem Gewicht befreit, brüllte zügellos und schwang seine Waffe

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