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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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antwortete Hook knapp.
    «Und was machen wir da?»
    «Warten.»Hook wusste keine bessere Antwort. Er konnte jetzt Holzrauch riechen, der beißende Geruch verriet, dass ganz in der Nähe Menschen sein mussten. Er überlegte, ob es in diesem Wald eine Köhlerei gab, denn das würde den Geruch erklären, aber vielleicht wärmten sich an dem Feuer auch ein paar französische Armbrustschützen, die darauf warteten, dass ihre Ziele die Kuppe des Hügels erreichten.
    «Wir werden diese Scheiße fressenden Bastarde umbringen!», sagte William of the Dale und ahmte wieder einmal täuschend echt Sir John nach. Matt Scarlet lachte laut auf.
    «Ruhig», sagte Hook scharf, «und geht schneller!»Wenn hier irgendwo Armbrustschützen auf sie warteten, dann war es besser, sich schnell zu bewegen, als ein leichtes Ziel abzugeben. Doch Hooks Gefühl sagte ihm, dass sich zwischen den Bäumen kein Feind versteckte; der Wald schien ganz verlassen zu sein. Als er noch auf Lord Slaytons Besitzungen Wilderer jagte, hatte er ihre Anwesenheit immer gespürt, es war ein Wissen, das nicht vom Sehen, Hören oder Riechen kam. Es war einfach eine Empfindung, ein Spürsinn wie bei einem Tier. Und dennoch war da dieser Geruch nach Holzfeuer. Auch der Spürsinn konnte einen manchmal täuschen.
    Die Steigung wurde flacher, und der Abstand zwischen den Bäumen vergrößerte sich. Hook führte seine Gefährten weiter Richtung Osten. Er war ständig auf der Hut vor dem unüberlegten Schuss, den ein anderer, angespannter englischer Bogenschütze vielleicht abgeben würde. Dann hatten sie plötzlich die Kuppe erreicht, und die Bäume endeten an der Böschung eines tiefer liegenden Weges, der dem Hügelkamm folgte. «Bogen», sagte er zu den anderen. Er selbst ließ seinen Bogenschaft in der Hülle. Er hatte etwas von links gehört, ein Geräusch, das keiner von Sir Johns Männern verursacht haben konnte. Es waren Hufschläge.
    Die vier Bogenschützen kauerten sich zwischen die Bäume oberhalb des Weges. Die Hufschläge wurden lauter, doch noch immer war nichts zu sehen. Dem Geräusch nach war es ein einzelnes Pferd, und dann, ganz unvermittelt, tauchten das Pferd und der Reiter in seinem Blickfeld auf. Sie waren Richtung Osten unterwegs. Der Reiter war in Dunkelheit gehüllt, als ob er einen Umhang trüge, doch Hook konnte keine Waffe erkennen. «Nicht schießen», sagte er zu seinen Freunden, «er gehört mir.»
    Hook wartete ab, bis der Reiter fast bei ihm angekommen war, stürzte sich dann die Böschung hinunter und hängte sich ins Zaumzeug des Pferdes. Das Pferd schwenkte halb herum und scheute. Hook griff mit seiner freien Hand nach oben, krallte sich in den Stoff des Umhanges und zerrte den Reiter nach unten. Das Pferd wieherte, doch es gehorchte Hooks Führung. Der Reiter keuchte auf, als er hart auf der Erde aufschlug. Er rappelte sich auf und versuchte wegzulaufen, doch Hook trat ihm in den Bauch, und dann waren Thomas, Matthew und William an seiner Seite und zogen den Gefangenen auf die Füße.
    «Ein Mönch!», sagte William of the Dale.
    «Er war unterwegs, um Unterstützung zu rufen», sagte Hook. Das war nichts weiter als eine Vermutung, doch es lag nahe.
    Der Mönch wehrte sich. Er sprach viel zu schnell, als dass Hook eines seiner Worte hätte verstehen können. Außerdem sprach er sehr laut. «Mund halten!», sagte Hook, doch der Mönch begann wie zur Antwort seine Einwände noch lauter herauszuschreien. Also schlug ihn Hook ins Gesicht, und der Kopf des Mönchs fuhr zurück, Blut strömte aus seiner Nase, und er war augenblicklich still. Er war noch jung und wirkte sehr verängstigt.
    «Ich habe Euch gesagt, dass Ihr den Mund halten sollt!», sagte Hook. «Ihr drei, pfeift! Und zwar laut!»
    William, Matthew und Thomas pfiffen die Melodie des Robin-Hood-Liedes, während Hook den Gefangenen und das Pferd auf dem Hohlweg zwischen den baumbestandenen Böschungen zurückführte. Der Weg machte eine Krümmung nach links. Dahinter lag ein großes steinernes Gebäude mit einem Turm. Es sah aus wie eine Kirche.« Une église ?», fragte Hook den Mönch.
    « Un monastére », sagte der Mönch verdrossen.
    «Pfeift weiter», sagte Hook.
    «Was hat er gesagt?», fragte Tom Scarlet.
    «Er hat gesagt, das ist ein Kloster. Und jetzt pfeife!»
    Rauch stieg von einem Schornstein des Klosters auf. Daher rührte also der Geruch, der Hook im Wald beunruhigt hatte. Von der Landungstruppe war noch niemand zu sehen, doch als Hook seine kleine Truppe in

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