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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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Glauben. Er war bereit, alles für sie zu tun, um sie für seinen Zustand zu entschädigen.)
    Sie zogen in das große viktorianische Haus, in dem ich aufwuchs. Dennis, der inzwischen seine Studien in Cambridge beendet hatte, fand eine Stelle an einem der Colleges in Saratoga Springs, sodass er und mein Vater ihre Zusammenarbeit fortsetzen konnten. Die beiden gründeten Seradrone und stellten Mary Ellis Root als Assistentin ein. Mein Vater sagte, dass sie wirklich eine hervorragende Expertin auf dem Gebiet der Hämatologie sei. Gemeinsam entwickelten die drei eine Methode zur Reinigung von Blut, die mittlerweile auf der ganzen Welt risikolose Transfusionen ermöglicht.
    Sara richtete das Haus ein, legte den Garten an und kümmerte sich später um ihre Bienen - sie hatte neben dem Lavendelbusch im Garten Bienenstöcke aufgestellt. Sie waren (die Stimme meines Vaters klang verwundert, als er das sagte) glücklich .
    Meine Mutter hatte nur noch einen Wunsch: Sie wollte ein Kind.

    »Du wurdest auf natürlichem Wege gezeugt«, erklärte mein Vater mir mit nüchterner Stimme. »Deine Geburt hat sehr lange gedauert, aber deine Mutter überstand sie erstaunlich gut. Sie bewies wirklich Durchhaltevermögen.
    Du hast nur zwei Kilo gewogen, Ari. Deine Mutter bestand darauf, dich im Schlafzimmer mit der Lavendeltapete
auf die Welt zu bringen - mit Dennis und mir als Geburtshelfer. Wir waren zunächst ziemlich besorgt, weil du nicht geweint hast, als du endlich auf der Welt warst. Du hast mich mit deinen dunkelblauen Augen angesehen, und dein Blick war viel eindringlicher, als man es bei einem Neugeborenen erwarten würde. Man hatte den Eindruck, als würdest du der Welt ganz sachlich ›Hallo‹ sagen.
    Deine Mutter schlief nach der Entbindung fast auf der Stelle ein, und wir brachten dich nach unten ins Labor, um ein paar Untersuchungen durchzuführen. Die Ergebnisse deiner Bluttests ergaben eine Anämie, aber damit hatten wir schon gerechnet, da deine Mutter während der Schwangerschaft anämisch gewesen war. Wir unterhielten uns ein paar Minuten darüber, welches die beste Behandlung wäre. Ich rief sogar kurz Dr. Wilson an. Dann trug ich dich wieder nach oben.« An dieser Stelle hob er in einer hilflosen Geste beide Hände. »Deine Mutter war verschwunden.«
    »Nicht tot«, sagte ich.
    »Nicht tot. Sie war einfach nicht mehr da. Das Bett war leer. Und in diesem Moment hast du zum ersten Mal geweint.«

    Mein Vater und ich blieben bis vier Uhr morgens wach und sprachen über die Einzelheiten.
    »Habt ihr denn nicht nach ihr gesucht?«, war meine erste Frage, worauf er antwortete, das hätten sie selbstverständ lich getan. Während mein Vater mir ein Fläschchen gab - für den Fall, dass die Milch meiner Mutter nicht reichen würde, hatten sie vorsorglich Babynahrung besorgt -, ging Dennis draußen auf die Suche nach ihr. Als Dennis zurückkehrte,
passte er auf mich auf, und mein Vater setzte die Suchaktion fort.
    »Sie hatte ihre Handtasche nicht mitgenommen«, erinnerte er sich mit düsterer Stimme. »Die Haustür stand einen Spaltbreit offen. Das Auto war in der Garage. Wir fanden nicht den leisesten Hinweis darauf, wohin sie gegangen sein könnte. Wer weiß, was ihr im Kopf herumgegangen ist?«
    »Habt ihr die Polizei gerufen?«
    »Nein.« Mein Vater stand auf und begann, im Salon aufund abzugehen. »Die Möglichkeiten der Polizei sind so beschränkt . Ich glaubte nicht, dass sie irgendetwas ausrichten könnten, und hielt es außerdem für keine gute Idee, ihre Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.«
    »Aber vielleicht hätte sie gefunden werden können!« Ich stand ebenfalls auf. »Das kann dir doch nicht völlig gleichgültig gewesen sein!«
    »Natürlich nicht. Schließlich habe auch ich Gefühle. Aber ich war mir sicher, dass Dennis und ich sie eher finden würden, wenn wir allein nach ihr suchten. Außerdem …«, er zögerte, »… bin ich es gewohnt, verlassen zu werden.«
    Ich dachte daran, dass seine eigene Mutter gestorben war, als er noch ein kleines Kind gewesen war, und an das, was er über verlassene Kinder gesagt hatte - wie der Tod ihr Dasein erschüttert und sie für immer prägt.
    Er sagte, er habe manchmal das Gefühl gehabt, zwischen ihm und der Welt befände sich ein Schleier, der es ihm unmöglich mache, sie unmittelbar zu erleben. »Ich besitze nicht deinen Sinn für das Unmittelbare«, sagte er. »Darin bist du wie deine Mutter. Sie erlebte immer alles ganz direkt.
    Als der Schock über ihr

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