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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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Wänden (die in verschiedenen Blautönen gestrichen waren) hingen gerahmte Zeichnungen, teilweise waren die bunten Bilder aber auch direkt auf den Putz gemalt, überall standen Bücherregale und jede Nische war mit einer Plastik, einer Vase mit Blumen oder von der Decke herabhängenden Kräutersträußen geschmückt. Die Einrichtung war schlicht und modern, die meisten Sitzmöbel waren weiß bezogen und überall auf dem Boden lagen Teppiche und Kissen. Mãe führte mich einen Flur entlang in ein Zimmer mit veilchenblauen Wänden, in dem sich ein riesiges weißes Bett und eine elfenbeinfarbene Chaiselongue befanden,
neben der eine Stehlampe mit perlmuttfarbenem Schirm stand.
    Was für ein Unterschied zu der verschnörkelten viktorianischen Einrichtung im Haus meines Vaters. Ich hatte immer angenommen, meine Mutter hätte es so eingerichtet, aber jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Und dieser Gedanke führte mich wieder zu der Frage, die mich daran hinderte, rundum glücklich zu sein: Warum hatte sie uns verlassen?
    Als sie mich ansah, versuchte ich, ihre Gedanken zu lesen, konnte es aber nicht. »Du hast bestimmt viele Fragen, Ariella. Ich werde sie, so gut ich kann, beantworten. Aber jetzt musst du erst einmal etwas essen und vorher gebe ich dir noch ein paar saubere Sachen zum Anziehen. In Ordnung?«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Tut mir leid, dass ich so durchlöcherte Strümpfe anhabe.«
    Sie legte sanft eine Hand auf meine Schulter und sah mich an. Am liebsten wäre ich wieder in ihren Armen versunken. »Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, Ariella«, sagte sie. »Für gar nichts.«

    Meine Mutter - Mãe - ließ mir ein Bad mit Rosenblüten ein. »Das macht die Haut schön weich«, sagte sie. Ihre eigene Haut war wie Samt. Und sie sprach mit dem gleichen Südstaaten-Akzent wie Sophie, allerdings ähnelten ihre Stimmlage und ihr Sprechrhythmus mehr dem von Mr Winters. Ihre Stimme klang sanft und leicht und war genauso hypnotisierend wie die meines Vaters, aber auf eine ganz andere Art.
    »Du siehst immer noch genauso aus wie auf deinen Hochzeitsfotos«, sagte ich.

    »Ich hätte nicht gedacht, dass dein Vater sie aufheben würde.«
    »Sophie hatte ein Fotoalbum, das sie mir gezeigt und dann geschenkt hat.«
    »Du warst also bei Sophie, ja?« Mãe schüttelte den Kopf. »Ein Wunder, dass sie dich nicht erschossen hat. Du musst mir nach deinem Bad unbedingt von ihr erzählen.«
    Sie zeigte mir, wo ich Handtücher und alles Notwendige finden konnte - das Badezimmer war ein sechseckiger Raum mit kornblumenblauen Wänden und einem großen Buntglasfenster über der Badewanne, das ein weißes Pferd vor einem kobaltblauen Hintergrund zeigte -, und ließ mich dann allein. Ich zog mich aus und stieg in das Wasser, das mit Rosenblüten bedeckt war. Als ich in der Wanne lag, blickte ich durch ein Oberlicht im Dach auf ein Stückchen azurblauen Himmels und die Blätter eines weinberankten Baumes. Auf einem Regal über der Badewanne standen kleine perlmuttfarbene Töpfe mit Grünpflanzen.
    Etwas später, als ich, in ein herrlich duftendes Badetuch eingewickelt (wie ich später herausfand, fügte sie dem Waschwasser immer noch ein paar Tropfen Geranien- oder Thymianöl bei), aus dem Badezimmer kam, sah ich, dass auf meinem Bett frische Kleider bereitlagen: eine Bluse, eine Hose und Unterwäsche - alles aus dem gleichen weichen Baumwollstoff und in der Farbe geschälter Mandeln. Die Sachen sahen bequem aus, allerdings würden sie mich nicht so schützen, wie es der Anzug aus Metamaterial getan hatte. Aber vielleicht war es hier auch gar nicht notwendig, sich unsichtbar machen zu können.
    Nachdem ich mich angezogen hatte, cremte ich mich im Gesicht und an den Armen dick mit Sonnencreme ein - was
für mich mittlerweile genauso selbstverständlich war wie atmen. Übrigens sollten sich nicht nur Vampire vor der Sonne schützen, sondern auch die Menschen. Vergiss das bitte nie. Schade, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die das nicht einsehen wollen. Sie würden nicht so hässlich altern.
    Auf dem Nachttischchen lag ein hölzerner Kamm, mit dem ich versuchte, meine Haare zu entwirren, leider ziemlich erfolglos.
    Mãe klopfte an die Tür und kam mit einer kleinen Sprühflasche herein. »Komm, setz dich«, sagte sie.
    Ich setzte mich und sie besprühte meine Haare mit einer duftenden Essenz. Anschließend begann sie, vorsichtig die Knoten aus meinen Haaren zu kämmen. »Weißt du, wonach das duftet?«
    Ich wusste

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