Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
sind lange und weit geflogen, um zu den Auserwählten der Götter zu sprechen.«
    »Unsere Sprecher haben uns hergeschickt, um die Allianz zu erörtern, die ihr uns vorgeschlagen habt«, fügte der andere hinzu.
    Auraya nickte und suchte im Geist der beiden Siyee nach Worten. »Die anderen Auserwählten der Götter warten unten am Boden. Wollt ihr mich begleiten und sie kennenlernen?«
    Die beiden Siyee tauschten einen Blick, dann nickten sie. Als Auraya hinabschwebte, folgten sie ihr, immer noch kreisend. Ihr wurde klar, dass sie nicht mitten in der Luft innehalten konnten, wie es ihr selbst möglich war. Sie mussten ständig in Bewegung bleiben, um fliegen zu können. Während sie immer wieder Veränderungen in den Wind strömungen ausglichen, bemerkte Auraya kleine Korrekturen in ihrer Haltung. Als sie sich dem Boden näherte, steuerten die Siyee einen freien Bereich auf dem gepflasterten Gelände an, um zu landen. Sie folgte ihnen.
    Als ihre Füße den Boden berührten, traten Juran, Rian und Dyara vor. Die Siyee musterten die versammelten Priester und Priesterinnen mit ängstlicher Miene.
    »Habt keine Furcht«, sagte Auraya zu ihnen. »Sie sind nur überrascht, euch zu sehen. Sie werden euch keinen Schaden zufügen.«
    Die Siyee wandten sich nun den anderen Weißen zu. Tireel trat vor.
    »Wir sind hergekommen, um über die Allianz zu sprechen«, sagte er geradeheraus.
    »Ihr seid weit geflogen«, erwiderte Juran, dessen Stimme weicher wurde, als er den Siyee in ihrer eigenartigen Sprache antwortete. »Möchtet ihr zuerst ein wenig ruhen und essen? Wir halten im Turm Zimmer für Gäste bereit.« Die beiden Siyee blickten zweifelnd zu dem Gebäude hinauf. »Wenn euch diese Art des Quartiers nicht angenehm ist, könnten wir in den Gärten ein Tuchhaus errichten lassen«, fügte Juran hinzu.
    Die Siyee tauschten einige leise Pfiffe, dann nickte Tireel. »Wir werden eure Räume im Turm akzeptieren«, antwortete er.
    Juran nickte. »Dann werde ich euch hineinbegleiten und dafür sorgen, dass ihr euch dort behaglich einrichten könnt. Wenn dieser Vorschlag für euch annehmbar ist, werden wir uns morgen treffen, um über die Allianz zu sprechen.«
    »Das ist annehmbar.«
    Als Juran die beiden zum Turm führte, wurde Auraya bewusst, dass Dyara sie beobachtete.
    »Nun, das ist sehr hübsch eingefädelt worden.«
    Auraya runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Wenige Tage, bevor die Himmelsleute ankommen, erwirbst du die Fähigkeit des Fliegens.«
    »Und du denkst, das war mein Werk?«
    »Ganz und gar nicht.« Dyara lächelte. »Die Götter sind selten bescheiden, was ihre Absichten betrifft. Das ist der Punkt, in dem wir diesen Pentadrianern gegenüber im Vorteil sind. Wir brauchen keine rätselhaften Zeichen und keine komplizierten Betrugsmanöver zu ersinnen, um unser Volk von der Existenz unserer Götter zu überzeugen.«

14
    D ie nackten Steinhänge des Offenen Dorfs waren in orangefarbenes Licht getaucht. Als die Sonne unterging, wurden in der Mitte der Lichtung in einem kreisförmigen Muster Feuer entzündet. Bruchstücke von Liedern, das Dröhnen von Trommeln und das stetige Pfeifen der Gespräche der Siyee erfüllten die Luft.
    All diese Dinge zusammengenommen schufen eine erwartungsvolle, festliche Atmosphäre. Tryss betrachtete die Szene mit einem Gefühl der Erregung. Siyee aller Altersklassen hatten sich in ihre schönsten Gewänder gehüllt. Leuchtende Farben und Muster glänzten auf sonnengebräunter Haut. Männer und Frauen waren mit Juwelen herausgeputzt. Alle Gesichter waren eigenartig und wunderbar, denn sie alle trugen Masken.
    Als Tryss neben seinem Vater landete, sah er sich bewundernd um. Wie immer war die Vielfältigkeit und Kunstfertigkeit der Masken erstaunlich. Es gab Tiermasken, Insektenmasken und Blumenmasken; Masken, die mit Mustern geschmückt waren, und solche, auf denen Symbole zu erkennen waren. Als er eine sorgfältig geschnitzte Maske erblickte, die einen Siyee mit ausgebreiteten Flügeln darstellte, keuchte er unwillkürlich auf. Dann lächelte er einem Mann zu, dessen Kopf durch eine große Hand »ersetzt« worden war, und lachte laut über eine Frau, deren Maske ein übergroßes Ohr darstellte.
    Kichernde Mädchen, deren Masken ganz und gar aus Federn gemacht waren, eilten vorbei. Ein alter Mann, dessen graues Haar unter der abgetragenen Darstellung eines Fischkopfes hervorlugte, humpelte in die andere Richtung. Zwei kleine Jungen stießen beinahe mit Tryss zusammen; das Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher