Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
und dass manchmal auch ihre Götter an den Orgien teilnahmen.
    »Es ist eine Armee, nicht wahr?«, fragte Jedire. »Sind sie hergekommen, um Sennon unter ihre Gewalt zu bringen?«
    Kimyala schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Niemand versucht, sie aufzuhalten.«
    »Wenn sie nicht hier sind, um uns zu überfallen, wen wollen sie dann überfallen?«
    Er drehte sich zu Jedire um. Die Augen des Jungen leuchteten vor Erregung.
    »Setz dir keine törichten Ideen in den Kopf, von wegen weglaufen und dich Ewarli und Gilare anschließen zu wollen«, warnte ihn Kimyala. »Jungen sterben in Schlachten. Sie sterben einen grausamen Tod, unter schrecklichen Schmerzen. Und jetzt bring dieses Fernrohr schnell nach unten. Ich habe ein Ritual zu vollziehen.«
    Als der Junge davongeeilt war, wandte Kimyala seine Aufmerksamkeit wieder der Sonne zu. Die feurig rote Scheibe würde nun gleich den Horizont berühren. Es war an der Zeit, die unheilverkündende Anwesenheit der Armee zu ignorieren und mit dem Ritual zu beginnen.

27
    D as Fenster stand offen. Danjin verfluchte die Diener. Wie hatte das geschehen können? Unfug hätte hinausgelangen können - es war durchaus möglich, dass er sich bereits auf der Außenseite der Mauer befand, ohne um die Gefahr zu wissen.
    Er sollte die Diener rufen und es jemand anderem überlassen, die Angelegenheit zu regeln, aber etwas zwang ihn, auf das Fenster zuzugehen. Kalte Luft hüllte ihn ein. Er trat an den Rand der Öffnung und spürte, wie sich seine Zehen um das Fenstersims krümmten.
    Ich stehe am Abgrund, dachte er. Dann runzelte er die Stirn. Warum trage ich keine Schuhe?
    Er blickte über seine Füße hinaus auf den Boden, der so tief unter ihm lag, und die Welt um ihn herum begann sich zu drehen.
    Mit einem Mal stand er am Fuß des Weißen Turms und blickte empor. Jetzt, da er sich auf festem Boden befand, hätte er sich eigentlich besser fühlen müssen, aber seine Angst war noch größer als zuvor. Der Turm ragte über ihm auf, kam ihm langsam entgegen. Zu spät bemerkte er die Risse, die sich im Mauerwerk gebildet hatten.
    Er sah den Turm einstürzen, sah Trümmer, die auf ihn flogen. Er konnte sich nicht bewegen. Schutt prasselte auf ihn nieder, riss ihn zu Boden, bedeckte ihn, erstickte ihn. Er kämpfte gegen das Entsetzen. Zwang sich, still zu liegen ...
    »Danjin.«
    Hoffnung regte sich in ihm. Wenn er jemanden hören konnte, war er vielleicht so nah an der Oberfläche, dass man ihn ausgraben konnte. Seine Kehle war trocken und voller Staub, und er konnte keinen Laut von sich geben.
    Geduld. Es gibt keinen schnellen Ausweg aus dieser Lage.
    Aber er musste sich auch beeilen. Er musste entscheiden, wie er seine verbleibende Kraft am besten nutzen konnte ...
    »Danjin. Wach auf.«
    Eine Hand umfasste seinen Arm. Rettung!
    »Danjin!«
    Er schreckte hoch und nahm sein Schlafzimmer wahr, die Decken, die er sich fest um den Körper - aber nicht um die Füße - geschlungen hatte, und seine Frau, die auf ihn herabblickte.
    »Was ist?«
    Silava richtete sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Draußen ist eine Armee.«
    Eine Armee? Er befreite sich aus den Decken und folgte ihr zu einem der Fenster. Von dieser Seite seines Hauses aus hatte man einen Blick auf die Hauptstraßen der Stadt. Danjin sah hinaus und riss erstaunt die Augen auf, als er in Reih und Glied marschierende Soldaten entdeckte.
    Das Bild hatte etwas eigenartig Erregendes. In der Stadt waren ständig hanianische Soldaten zu sehen, sowohl in den sauberen Straßen der adligen Familien wie auch in den schäbigeren Vierteln, aber niemals fand man so viele Soldaten an einer Stelle vereint. Das rhythmische Geräusch ihrer Sandalen auf dem Pflaster klang so zuversichtlich und organisiert.
    »Sie verschwenden keine Zeit«, murmelte er vor sich hin.
    »Womit?«
    »Bei der Versammlung gestern Abend hat Juran uns mitgeteilt, dass die pentadrianische Armee Sennon erreicht und ihre Absicht erklärt habe, die Welt von den Zirklern zu befreien«, antwortete er. »Es ist so lange her, seit Hania das letzte Mal vor einer militärischen Bedrohung gestanden hat. Einige Adlige haben Zweifel geäußert, ob unsere Armee einer solchen Auseinandersetzung gewachsen sein wird. Dies wird sie eines Besseren belehren.«
    Silava blickte auf die Soldaten hinab. »Wohin gehen sie?«
    Er überlegte kurz. »Wahrscheinlich in den Tempel, um den Segen der Götter zu erbitten.«
    »Alle gleichzeitig?«
    »Gemeinsam mit den Priestern werden sie ein

Weitere Kostenlose Bücher