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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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muss.«
    Er seufzte laut. »Wie soll ich nur damit leben, dass die Welt solche Dinge von mir denkt?«
    Als sie die Tür erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um und lächelte. »Ich bin davon überzeugt, es wird dir gelingen.« Wenn Auraya nicht gewusst hätte, dass es nur ein kleiner Teil der Bevölkerung von Si war, der jetzt im Offenen Dorf auf sie wartete, hätte sie geglaubt, das ganze Volk sei zusammengekommen, um sie zu verabschieden. Die meisten von ihnen hatten sich unter dem Felsvorsprung versammelt, auf dem die Sprecher während der beiden Versammlungen gestanden hatten. Andere hockten in den Zweigen der riesigen Bäume zu beiden Seiten. Wieder andere zogen am Himmel ihre Kreise und warfen durch ihre ständigen Bewegungen verwirrende Schatten auf den Boden.
    Als Auraya zwischen den Bäumen hervortrat, wandten sich ihr alle Gesichter zu, und ein schrilles Pfeifen setzte ein. Das war ihre Art, ihren Beifall zu bekunden. Sie lächelte ihnen allen zu.
    »Ihr seid ein so freundliches Volk«, sagte sie zu Sirri. »Ich wünschte, ich hätte noch ein Weilchen länger bleiben können.«
    Die Sprecherin lachte leise. »Sei vorsichtig, Auraya. Obwohl wir dich gern bei uns behalten würden, wissen wir doch, wie wichtig du für Nordithania und für unsere eigene Zukunft bist. Wenn es dir hier zu gut gefiele, müssten wir vielleicht aufhören, so nett zu dir zu sein.«
    »Es würde eine Menge dazugehören, meine Meinung über dich und dein Volk zu ändern«, erwiderte Auraya.
    Sirri sah Auraya nachdenklich an. »Wir haben dich auf unsere Seite gezogen, nicht wahr?«
    »Ich war noch nie so glücklich wie hier.«
    »Du bist die einzige Landgeherin, bei der ich ständig vergesse, dass sie eine Landgeherin ist.« Sirri runzelte die Stirn. »Klingt das vernünftig?«
    Auraya lachte. »Ja, das tut es. Ich vergesse ebenfalls immer wieder, dass ich eine Landgeherin bin.«
    Sie hatten inzwischen die ersten Sprecher erreicht, die in einer Reihe am Rand des Felsvorsprungs standen. Auraya richtete das Wort an einen jeden von ihnen, dankte denen für ihre Gastfreundschaft, deren Stämme sie besucht hatte, und versprach den anderen, einen solchen Besuch zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Der Sprecher am Ende der Reihe war der Anführer des Sandstamms, Tyrli. Der ernste alte Mann und die wenigen Mitglieder seines Stammes, die zu der Versammlung in das Offene Dorf gereist waren, würden ihr den Weg bis zur Küste weisen.
    »Ich freue mich, dass du mich auf meiner Reise begleiten wirst und ich auf diese Weise Gelegenheit haben werde, deine Heimat zu sehen, Sprecher Tyrli«, sagte sie.
    Er nickte. »Ich fühle mich geehrt, einer der Auserwählten der Götter behilflich sein zu können.«
    Sie spürte, dass er ein wenig überwältigt war, und trat neben Sprecherin Sirri, die sich jetzt der Menge zugewandt hatte.
    »Volk der Berge. Stämme der Siyee. Wir, die Sprecher, haben euch hierhergerufen, um einer Besucherin unseres Landes Lebewohl zu sagen. Sie ist, wie ihr alle wisst, keine gewöhnliche Besucherin. Sie ist Auraya, eine der Auserwählten der Götter und unsere Verbündete.« Sie drehte sich zu Auraya um. »Fliege hoch, fliege schnell, fliege wohl, Auraya von den Weißen.«
    Die Menge wiederholte die Worte. Auraya lächelte und trat vor.
    »Volk von Si, ich danke euch für eure herzliche Gastfreundschaft. Ich habe jeden Augenblick meines Aufenthalts bei euch genossen. Es bekümmert mich, euch verlassen zu müssen, und ich weiß, sobald ich von hier fortgegangen bin, werde ich ungeduldig auf eine Möglichkeit zur Rückkehr warten. Ich wünsche euch alles Gute. Mögen die Götter über euch wachen.«
    Sie machte mit beiden Händen das Zeichen des Kreises. Einige der Kinder in der Menge ahmten ihre Geste nach, und wieder wurden begeisterte Pfiffe laut. Tyrli stellte sich neben sie.
    »Wir sollten jetzt aufbrechen«, murmelte er.
    Er beugte sich vor, breitete die Arme weit aus und sprang von dem Felsen. Der Wind trug ihn empor. Als Auraya seinem Beispiel folgte, flogen die Siyee aus den Bäumen auf und gesellten sich unter lautem Pfeifen zu ihr. Lachend winkte sie dieser jungen Eskorte zu, die spielerisch um sie herumschwirrte.
    Als sie sich ein gutes Stück vom Offenen Dorf entfernt hatten, ließen sich die ersten Siyee zurückfallen, bis schließlich nur noch Tyrli und sein Stamm bei ihr waren.
    Die Zeit schien plötzlich langsamer zu vergehen. Während des Fluges schwiegen die Siyee meistens, und wenn sie sich doch

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