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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Ich muss versuchen, die Elai zu überreden, sich uns anzuschließen.«
    Sirri lächelte. »Dann wünsche ich dir viel Glück. Die Elai begegnen Fremden mit großem Misstrauen.«
    Auraya nickte. »Das hast du mir bereits erzählt. Trotzdem treiben sie mit euch Handel.«
    »Wir Schöpfungen Huans bleiben gern miteinander in Verbindung. Der Sandstamm treibt Handel mit den Elai. Du solltest dich mit ihrem Sprecher treffen, bevor du abreist. Er kann dir sicher mehr über das Meeresvolk erzählen als ich.«
    »Das werde ich tun.«
    Mit einem Mal wurde die Miene der Sprecherin ernst. »Und jetzt, Auraya von den Weißen, muss ich dich allein lassen.« Sie trat an den Rand des Tempels und deutete in die Tiefe. »Siehst du diesen Fluss?«
    Auraya trat neben Sirri und blickte hinab. Der Himmel spiegelte sich in dem schmalen Band des Wasserlaufs tief unten in der engen Schlucht wider.
    »Ja.«
    »Wenn du fertig bist, flieg dort hinunter. Der Tempelbergstamm lebt in Höhlen entlang der Schlucht.« Sie drehte sich mit einem Lächeln zu Auraya um, dann beugte sie sich über den Rand und schwebte davon.
    Auraya.
    Sie hatte das Gefühl, als höre ihr Herz zu schlagen auf. Die Stimme war in ihren Gedanken erklungen, und sie war eindeutig weiblich.
    Huan?
    Ja.
    Die Luft vor ihr wurde heller. Auraya trat mit hämmerndem Herzen zurück, als sich vor ihr eine Gestalt aus Licht bildete. Sie ließ sich auf die Knie fallen und legte sich dann vor der Göttin nieder.
    Erhebe dich, Auraya.
    Während Auraya gehorchte, erzitterte sie in einer Mischung aus Freude und Furcht. Sie stand ganz allein vor einer Göttin. Auch wenn ich eine ihrer Auserwählten bin, bin ich vor ihr doch nur ein gewöhnlicher Mensch.
    Huan lächelte.
    Du bist kein gewöhnlicher Mensch, Auraya. Wir erwählen keine gewöhnlichen Menschen. Wir erwählen jene mit herausragenden Talenten, und davon hast du gewiss mehr, als wir ursprünglich wahrnehmen konnten.
    Der Tonfall der Göttin war anerkennend, und doch spürte Auraya einen Anflug von Ironie darin. Sie hatte allerdings keine Zeit, sich über die Bedeutung von Huans Worten den Kopf zu zerbrechen, da die Göttin bereits weitersprach.
    Wir sind sehr zufrieden mit deinen bisherigen Bemühungen, Nordithania zu einen. Mich freut es besonders, die Siyee mit den Weißen verbunden zu sehen. Allerdings wirst du feststellen, dass von meinen beiden Rassen die Siyee diejenigen sind, deren Freundschaft man leichter erringen kann. Deine Fähigkeit zu fliegen wird die Elai nicht beeindrucken. Sie werden eine größere Herausforderung für dich darstellen.
    Wie kann ich sie beeindrucken?
    Das musst du selbst herausfinden, Auraya. Die Entscheidung muss ihre eigene sein, daher werden wir uns nicht einmischen, indem wir dir Anweisungen oder den Elai Ratschläge geben.
    Ich verstehe.
    Huans Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln.
    Das bezweifle ich. Du bist jung und hast noch viel zu lernen - vor allem in Angelegenheiten des Herzens. Ich habe nichts dagegen, dass du dich mit dem Traumweber vergnügst, Auraya. Es ist die Aufgabe der anderen Weißen, darüber zu befinden, was für die Menschen annehmbar ist oder nicht. Lass dir jedoch ein Wort der Warnung gesagt sein. Aus dieser Art von Liebe kann nur Schmerz erwachsen. Sei darauf vorbereitet. Dein Volk braucht eine starke Vertreterin in dir. Gerätst du ins Wanken, werden die Menschen vielleicht leiden.
    Aurayas Gesicht wurde heiß, als Überraschung von Verlegenheit verdrängt wurde.
    Ich werde deinen Rat beherzigen, war alles, was ihr zu sagen einfiel.
    Huan nickte. Die Gestalt löste sich in einer Säule aus Licht auf, dann schrumpfte sie zusammen, verblasste und verschwand.
     
    Kimyala, der Hohepriester der Anhänger des Gareilem, legte langsam sein aus vielen Schichten bestehendes Oktavestim an und befolgte dabei das uralte Ritual seiner Vorfahren mit großer Sorgfalt. Während er jedes Kleidungsstück arrangierte und gürtete, murmelte er Gebete an seinen Gott. Es war wichtig, jedes Stadium des Rituals und jedes Ritual des Tages genau zu befolgen.
    Er hatte seinen Meister, den ehemaligen Hohepriester, gefragt, warum das so sein müsse. Der große Shamila hatte lediglich erwidert, dass es wichtig sei, sich zu erinnern.
    Kimyala hatte ihn damals nicht verstanden. Er vermutete, dass er es aufgrund seiner jugendlichen Ungeduld mit den endlosen, komplizierten Ritualen einfach nicht hatte verstehen wollen . Jetzt verstand er es besser. Es war wichtig, sich zu erinnern, denn es gab

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