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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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durchs Wasser zog. Aber sie brauchte kein Ruder, sie brauchte... eine Pfeilspitze. Von dieser Erkenntnis getrieben, veränderte sie die Form ihres Schildes, so dass er jetzt mühelos die Luft durchschnitt. Der Schild lenkte den Wind ab, und Auraya konnte wieder atmen.
    Mittlerweile bewegte sie sich schneller, als sie es je zuvor getan hatte, sei es zu Land oder am Himmel, aber diesen Umstand konnte sie nur daran erkennen, dass der Wind rasend schnell an ihr vorbeiströmte.
    Nach einer Weile konnte sie einen Schatten am Horizont ausmachen - die Küste, von der Tyrli gesprochen hatte. Wie berauscht flog sie weiter.
    Borra war noch immer zu weit entfernt, als dass sie es hätte sehen können, aber bisher war sie gut vorangekommen. Nach einigen Minuten kamen bereits die ersten Inseln in Sicht. Schon bald folgten weitere, dann konnte sie größere Inseln vor sich erkennen. Während die kleineren Inseln wie Sanddünen aussahen, auf denen die Flut Pflanzen angespült hatte, wirkten die größeren Inseln wie halb versunkene Berge.
    Tyrli hatte ihr geraten, auf den Stränden der größten Insel nach Elai Ausschau zu halten. Sie kam zu dem Schluss, dass er damit wohl die halbmondförmige Insel gemeint haben musste, die rechts von ihr aufragte, und flog darauf zu. Als sie dem Boden nahe genug war, um die kümmerlichen Pflanzen in der Nähe der Küste erkennen zu können, sah sie sich nach den Meeresmenschen um.
    Es dauerte nicht lange, bis sie sie entdeckte. Auf allen Stränden wanderten dunkelhäutige Männer und Frauen umher. Sie legten Streifen leuchtender Algen auf dem Sand aus, und Auraya erblickte unter Wasser die Umrisse von Leuten, die weitere Algen schnitten.
    Die meisten von ihnen versahen mit großer Konzentration ihre Arbeit, obwohl es in jeder Gruppe einen Elai zu geben schien, der den anderen Anweisungen erteilte. Einige der Elai waren auf Anhöhen gestiegen und schauten auf das Meer hinaus. Einer sah sie direkt an, und sie spürte sein Erstaunen. Er winkte nicht, und er machte auch die anderen nicht auf Aurayas Anwesenheit aufmerksam. Aus seinen Gedanken entnahm sie, dass er nicht glaubte, was er sah.
    Dann erklang plötzlich ein wütendes Brüllen, und der Beobachter zuckte zusammen und blickte auf den Strand vor ihm hinab. Der Anführer der arbeitenden Elai drohte ihm mit der Faust. Der Beobachter zeigte auf Auraya, woraufhin der andere Mann nach oben blickte und dann überrascht einen Schritt rückwärts machte.
    Es wird Zeit, dass ich mich vorstelle, dachte Auraya mit einem Anflug von Ironie.
    Nun hatten die anderen Elai die Unaufmerksamkeit ihres Anführers bemerkt und blickten zum Himmel auf, um festzustellen, was sein Interesse erregt hatte. Auraya stieg langsam hinunter, da sie jetzt sowohl Angst als auch Ehrfurcht bei den Elai wahrnahm. Obwohl sie mehrere Schritte entfernt von ihnen landete, zogen sie sich hastig noch weiter zurück.
    Plötzlich warfen sie sich auf den Sand, und Auraya tauchte überrascht in ihre Gedanken ein. Sie erkannte sofort, welchen Grund ihre Reaktion hatte. Sie glaubten, sie sei Huan.
    »Volk von Borra«, sagte sie langsam in der Sprache der Elai, die sie aus ihren Gedanken geschöpft hatte. »Ihr braucht euch nicht vor mir zu erniedrigen. Ich bin nicht die Göttin Huan, sondern eine ihrer Dienerinnen.«
    Die Elai tauschten fragende Blicke, dann erhoben sie sich langsam. Jetzt konnte Auraya sie deutlicher sehen. Sie waren nur geringfügig kleiner als Landgeher und vollkommen unbehaart. Ihre Haut war glatt, glänzend und von einem bläulichen Schwarz, ähnlich der Haut der Meeres-Ner, die bei ihrer Rückreise aus Somrey neben den Schiffen hergeschwommen waren. Ihre Oberkörper waren breit und ihre Hände und Füße groß und flach, mit Membranen zwischen Fingern und Zehen. Während sie sie anstarrten, fiel ihr auf, dass ihre Augen hellrot gerändert waren. Wenn sie blinzelten, konnte sie erkennen, dass diese Röte ebenfalls eine Membran war und sich wie ein zweites Lid über ihre Augen wölbte.
    Alle Elai starrten sie an, und sie filterte ihre Gedanken. Einige von ihnen hatten sich sehr schnell eine Meinung gebildet: Wenn sie keine Göttin und offenkundig auch keine Siyee war, dann musste sie eine Landgeherin sein, und man durfte ihr nicht trauen. Diese Elai betrachteten sie mit unverhohlenem Argwohn und einem Anflug von siedendem Hass. Die anderen waren noch immer verwirrt, und ihre Gedanken waren unklar. Bei ihnen handelte es sich um die niedersten Mitglieder der Gesellschaft

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