Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
König bekommen, aber mehr würde ihr diese Tatsache nicht einbringen. Sie würde sich als vertrauenswürdig erweisen müssen.
Sie seufzte. Und gerade dafür habe ich keine Zeit.
»Landgeherin.«
Der Klang einer schroffen Stimme ließ sie zusammenzucken, und sie drehte sich um. Der Anführer des Arbeitstrupps kam auf sie zu. Sie stand auf und ging ihm entgegen.
»Der König hat eine Antwort auf deine Nachricht geschickt«, sagte er zögernd. Mit einigem Entsetzen begriff sie, dass er all seinen Mut zusammennehmen musste. Er erwartete, dass sie zornig sein würde, und er hatte Angst davor, wie dieser Zorn sich ausdrücken würde. »Er hat gesagt: ›Der König von Elai hat nicht die Absicht, mit der Landgeherin zu reden, die behauptet, für die Götter zu sprechen. Landgeher sind hier nicht willkommen - wir wollen sie nicht einmal auf der kleinsten Insel sehen. Geh nach Hause.‹«
Sie nickte langsam. In seinem Geist war keine Spur von Betrug zu erkennen. Er mochte den Wortlaut der Nachricht ein wenig verändert haben, aber nicht die grundsätzliche Bedeutung. Der Mann musterte sie wachsam, dann eilte er davon.
Juran?
Auraya?, antwortete Juran sofort.
Der König von Elai hat mein Audienzgesuch abgelehnt. Ich denke, er glaubt nicht, dass ich bin, was ich zu sein behaupte. Sie wiederholte die Nachricht. Das ist noch nicht alles. Der Hass dieser Leute auf die Landgeher ist sehr stark. Ich denke, wir werden uns als vertrauenswürdig erweisen müssen. Ich wünschte, wir könnten etwas tun, was diese Plünderer betrifft ...
Damit würden wir ihnen einen machtvollen Anreiz für ein Bündnis mit uns nehmen.
Ich glaube nicht, dass es sie auch nur im Geringsten beeindrucken wird, wenn wir ihnen versprechen, sie zu einem späteren Zeitpunkt von den Plünderern zu befreien. Anders als bei den Siyee werden wir hier helfen müssen, bevor wir uns mit ihnen verbünden, nicht danach.
Dessen kannst du dir erst sicher sein, wenn du dem König begegnet bist. Sei beharrlich. Kehre morgen zurück und an jedem der nächsten Tage. Du kannst sie zumindest mit deiner Entschlossenheit beeindrucken.
Sie lächelte. Das werde ich tun.
Sie blickte auf die Arbeiter hinab und sah, dass sie sich jetzt große Bündel Seegras auf den Rücken schnallten. Einige wateten ins Wasser und schwammen davon. Auraya fing bruchstückhafte Gedanken auf, die besagten, dass sie früher als sonst aufbrachen, und einige argwöhnten, dies geschehe, weil die Anwesenheit der Landgeherin ihrem Anführer Angst machte.
Sie seufzte. Wie sollte sie die Elai jemals auf ihre Seite ziehen, wenn ihre bloße Anwesenheit am Strand eine solche Wirkung auf diese Leute hatte?
Huan hat gesagt, dass dieses Unterfangen eine echte Herausforderung werden würde, rief sie sich ins Gedächtnis.
Mit einem schiefen Lächeln sammelte sie ihre Magie und erhob sich gen Himmel.
29
W ährend sie langsam aus der dunklen Umarmung des Schlafs auftauchte, drangen Stimmen in Emerahls Bewusstsein.
»Jade. Wach auf.«
»Das ist wahrscheinlich nicht ihr richtiger Name.«
»Ich kenne ihren richtigen Namen nicht. Du vielleicht?«
»Nein, sie wollte es mir nicht sagen.«
»Du hast sie gefragt ?«
»Du nicht?«
»Nein. Das ist unhöflich.«
»Ich kannte mal ein Mädchen namens Jade.«
»Es ist ein hübscher Name. Anders als Brand. Wer würde seine Tochter schon Brand nennen? Ich hasse meinen Namen.«
Wer sind diese Frauen? Während sie die letzten Reste des Schlafs abschüttelte, kehrte Emerahls Erinnerung zurück. Es sind nur die Frauen, die sich mit mir ein Zimmer teilen. Sie runzelte die Stirn. Sie sind vor mir wach geworden? Das ist ungewöhnlich …
»Wer würde seine Tochter Flut nennen? Oder Mond schein?«, fragte Flut.
Brand kicherte. »Mein kleiner Bruder hatte früher einen zahmen Moohook namens Mondschein.«
Flut lachte leise. »Mondschein. Diamant. Unschuld. Namen, die am besten zu Huren oder Haustieren passen. Nur ein Narr würde sein Kind mit solchen Namen verfluchen. Jade ist nicht allzu schlimm, denke ich. Sieh mal, sie ist endlich wach.«
Emerahl musterte die beiden hübschen jungen Frauen, dann gähnte sie und richtete sich auf.
»Weshalb seid ihr beiden schon so früh auf den Beinen?«
Brand lächelte kläglich. »Rozea hat eine Versammlung einberufen. Du solltest dich besser schnell anziehen.«
Emerahl streifte ihre Decken ab und reckte sich. Die beiden anderen Mädchen trugen alte Tuniken statt ihrer besten Gewänder. Emerahl entschied sich für die
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